Handball-EM im Newsticker - Färöers Handballer verpassen ersten EM-Sieg ihrer Geschichte

Zum Abschluss der Vorrunde trifft Deutschland am Dienstag auf Rekord-Weltmeister Frankreich. Ein Remis reicht zum Gruppensieg. Der Olympiasieger hatte zuvor in seinem zweiten Vorrundenspiel gepatzt und sich mit einem 26:26 gegen die Schweiz zufriedengeben müssen. Anschließend geht es für das DHB-Team, das vom Einzug ins Halbfinale träumt, in Köln weiter.

EM-Sensation nach Last-Minute-Punkt: Färöer feiern Remis gegen Norwegen

Sonntag, 14. Januar, 12:02 Uhr: Die Handballer der Färöer feierten, als hätten sie gerade den EM-Titel gewonnen. Mit einem verwandelten Siebenmeter trotzte der Handball-Zwerg von der kleinen Inselgruppe im Nordatlantik dem Topfavoriten Norwegen sensationell ein 26:26 ab und bejubelte in letzter Sekunde den ersten EM-Punkt seiner Geschichte. 

„Es war ein unglaubliches Spiel. Wir haben versucht, die ganze Zeit cool zu bleiben und mit allem zu kämpfen, was wir haben. Und am Ende hat sich das für uns bezahlt gemacht“, sagte Elias Ellefsen a Skipagotu. Der Bundesligaprofi vom THW Kiel hatte vom Punkt die Nerven behalten und so den Startschuss für eine ausgelassene Party gegeben. 

Die Färinger boten dem Medaillenkandidaten über 60 Minuten einen erbitterten Kampf. Norwegen schaffte es erst, sich in der Schlussphase abzusetzen. Die Partie schien entschieden, als die Skandinavier drei Minuten vor Ende 26:23 führten. Doch der Außenseiter kämpfte sich zurück.

Elf Sekunden waren noch auf der Uhr, als a Skipagotu seinem THW-Kollegen Harald Reinkind den Ball abluchste. Der Färinger wäre frei durch gewesen, aber Reinkind hielt ihn fest - Siebenmeter. Tor. Die Halle bebte.

Kroatiens Topspieler zum Sieg gegen Spanien: „Es war ein perfektes Spiel“

Samstag, 13. Januar, 11.26 Uhr: Es war die erste große Überraschung dieser Handball-Europameisterschaft. „Es war ein perfektes Spiel von uns von der ersten bis zur letzten Minute“, sagte Kroatiens Topmann Domagoj Duvnjak nach dem vor allem in der Höhe nicht erwarteten 39:29 (18:14)-Sieg gegen Spanien zum Auftakt der Gruppe B.

„Es hat alles geklappt“, sagte der frühere Welthandballer des THW Kiel. Es gebe „solche Tage im Sport“, erklärte der 35-Jährige. Aber er habe lange nicht mehr „so ein Spiel gespielt.“ Man wolle den Erfolg kurz „genießen“ und dann die zweite Vorrundenpartie gegen Österreich am Sonntag ins Visier nehmen, kündigte Duvnjak an.

Tausende kroatische Fans hatten die Mannheimer Arena am Freitag in einen Hexenkessel verwandelt und ihr Team lautstark nach vorne gepeitscht. Der zweimalige Olympiasieger und Weltmeister von 2003 spielte phasenweise wie im Rausch - und die Spanier an die Wand.

Nach den enttäuschenden Auftritten bei den vergangenen beiden großen Turnieren waren die Kroaten von vielen Experten diesmal nicht zum Favoritenkreis gezählt worden. Das könnte sich nun ändern. Der Sieg sei wichtig für das Selbstvertrauen, erklärte Routinier Duvnjak. Es sei aber auch nur das erste Spiel gewesen.

Spaniens Trainer Jordi Ribera sprach von einem „traurigen Tag“ für seine Mannschaft und haderte vor allem mit deren Defensivleistung. Auch die Torhüter der Iberer waren quasi kein Faktor. Die Spanier standen seit 2016 bei jeder EM im Finale und holten dabei zweimal den Titel. Nun müssen sie sich schütteln und erst mal den Einzug in die Hauptrunde schaffen. Am Sonntag treffen sie auf Rumänien.

Handball-Kapitän Golla zu Nordmazedonien-Spiel: „Wie ein Endspiel“

Freitag, 12. Januar, 15.11 Uhr: Kapitän Johannes Golla hat vor dem zweiten Vorrundenspiel der deutschen Handballer bei der Heim-EM gegen Nordmazedonien zu höchster Wachsamkeit und Konzentration aufgerufen. „Wir stehen vor einer fast unveränderten Situation. Wenn wir uns gegen Nordmazedonien nicht gut präsentieren, hat uns das fulminante Auftaktspiel nichts gebracht. Daher sind die Sinne wieder geschärft“, sagte der 26-Jährige am Freitag im ZDF-Morgenmagazin und ergänzte mit Blick auf die Partie am Sonntag (20.30 Uhr) in Berlin: „Das ist wieder wie ein Endspiel.“

Der 27:14-Sieg im Duell mit der Schweiz vor der Weltrekordkulisse von 53 586 Fans am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf habe die Mannschaft beflügelt und gezeigt, „wie groß die Euphorie werden kann“, sagte Golla. Der Kreisläufer vom Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt machte keinen Hehl daraus, dass die DHB-Auswahl auch gegen Nordmazedonien als Favorit ins Spiel gehe. „Wir müssen das Niveau vorgeben“, forderte er. 

Während die Defensive in Verbindung mit dem überragenden Torwart Andreas Wolff gegen die Schweiz „schon nahe am Optimum“ agiert habe, müsse man im Angriff noch zulegen. „Wir haben einige Chancen liegengelassen. Das müssen wir besser machen, um in den engen Spielen mit der nötigen Sicherheit agieren zu können. Es ist klar, dass früher oder später die Spiele eng werden und dann Kleinigkeiten entscheiden“, sagte Golla.

Favoriten Schweden und Dänemark feiern Auftaktsiege

23.00 Uhr: Titelverteidiger Schweden ist mit einem souveränen Sieg in die Handball-Europameisterschaft gestartet. Das mit zahlreichen Bundesliga-Spielern gespickte Team von Trainer Glenn Solberg bezwang Außenseiter Bosnien-Herzegowina in der Gruppe E am Donnerstag mit 29:20 (14:7). Auch Dänemark, zuletzt dreimal in Serie Weltmeister, feierte einen Auftakt-Erfolg. Beim 23:14 (9:9) gegen Tschechien in der Gruppe F brauchte es aber eine klare Leistungssteigerung des Favoriten nach der Pause. Norwegen setzte sich in der Gruppe D mit 32:21 (15:10) gegen Polen durch.

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