Mehr Komfort bei Lufthansa trotz „brutalem Preiswettbewerb“: Chef verrät Pläne der Airline
Die Lufthansa will sich ihren guten Ruf zurückholen, dazu soll vor allem eine neue Innenausstattung beitragen. Doch die Liste der Probleme ist lang.
München – In Umfragen über die beliebtesten Airlines stürzt die Lufthansa immer mehr ab. Zuletzt schaffte sie es bei einem Rating-Organisation Skytrax nicht mehr in die Top 10. Auch im europäischen Vergleich landet sie hinter Turkish Airlines und Air France. Zuletzt wuchs die Kundenunzufriedenheit weiter und die Lufthansa fürchtet um ihr Premium-Image. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dies wieder zu verändern“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr dem Handelsblatt. Im Fokus der Maßnahmen steht unter anderem eine neue Innenausstattung der Langstreckenflotte, die sich Allegris nennt.

Neue Innenausstattung bei der Lufthansa: „Die neue Kabine kommt spät, aber sie ist gut“
„Sobald Allegris im Markt ist, werden wir auch wieder bei der Kundenzufriedenheit deutlich besser abschneiden“, sagte Spohr. Die neue Kabine soll mit unterschiedlichen Sitzen die individuellen Bedürfnisse der Kunden befriedigen. Das soll den Lufthansa-Kunden ihren Flug bequemer machen. Erste Reaktionen auf die geplante Änderung bei der Lufthansa fallen durchaus positiv aus. „Die neue Kabine kommt spät, aber sie ist gut, nach dem, was ich bisher gesehen habe“, wird Gerald Wissen von der Luftfahrtberatung Airborne Consulting im Bericht zitiert.
Die Herausforderung sei jedoch das Umrüsten der bereits bestehenden Flotte, das sich lange hinziehen könnte. „Das birgt latent die Gefahr, die Kunden zu enttäuschen, weil sie nicht das bekommen, was sie wollen.“
Service bei der Lufthansa: „Premium sind und bleiben zunächst einmal unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“
Doch die Kundenzufriedenheit liegt nicht ausschließlich in der Verantwortung der Airline. „Die beiden häufigsten Beschwerdegründe sind Pünktlichkeit und Gepäckmanagement, und das hängt auch entscheidend an der Leistung unserer Flughäfen“, erklärte der Lufthansa-Chef. Auch Dinge wie die Flugpläne werden von externen Faktoren wie den Flugzeugherstellern beeinflusst, so müssen Airlines weltweit ihre Flugpläne zusammenstreichen. Laut dem Fachportal frankfurtflyer.de machen sich die Folgen der pandemiebedingten Krise bei der Lufthansa jedoch vor allem im Service bemerkbar.
Beim Komfort setzt sie Lufthanse selbst auf ihr Personal, „Premium sind und bleiben zunächst einmal unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. So sollen monatlich mehr als 1000 Stellen besetzt werden, dadurch sollen unter anderem Bodenprozesse optimiert werden.

Meine news
Maßnahmen zur Kundenzufriedenheit: „Allerdings herrscht in der Economy-Klasse ein brutaler Preiswettbewerb“
Um den Komfort in der Luft zu verbessern, prüfe man unter anderem gerade, ob Catering in der Economy-Class ohne Zuzahlung möglich sei. „Allerdings herrscht in der Economy-Klasse ein brutaler Preiswettbewerb. Wenn wir da mit unseren Airlines mitspielen wollen, müssen auch die Kosten stimmen“, fügt Spohr hinzu. Auf Langstrecken hingegen sei das Angebot bereits erweitert worden, so gebe es bereits wieder eine zweite Mahlzeit.
Für Kunden wird es wohl mit oder ohne Komfort teurer, denn ab Mai gibt es die Ticketsteuer auf Flüge. Wegen der Pannen-Serie bei Boeing steigt unterdessen bei vielen Reisenden die Flugangst. So zeigt ein Video ein Lufthansa-Flugzeug, dass die Landung abbrechen muss. (kiba)