„Durchbruch“ im Ukraine-Krieg: Kiew kann jetzt mit Wunder-Laser russische Flugzeuge abschießen
Zuletzt rückte die russische Rakete vom Typ „Oreschnik“ ins Zentrum von Putins Drohungen. Die ukrainische Antwort ist eine neue, höchstmoderne Laserwaffe.
Kiew/Moskau – Im anhaltenden Ukraine-Krieg gerieten die Streitkräfte von Wolodymyr Selenskyj zuletzt besonders an der Front in der Ostukraine unter Druck. In der Region Donezk gelangen Wladimir Putins Truppen offenbar gleich mehrere Gebietsgewinne, unter anderem in den Ortschaften Nowotrojizke, Uspenka, Kurachowe, Sonziwka und in der Nähe von Wesely Hai. Rückendeckung erhalten Putins Soldaten dabei vom Verbündeten Nordkorea, wobei deren Soldaten inzwischen von einem Unterstützungs- in den Angriffsmodus übergegangen sind.
Unter die aktuellen Wasserstandsmeldungen der jüngsten Überlegenheit Russlands im Ukraine-Krieg mischen sich jedoch auch Nachrichten, die das nach wie vor ungebremste Aufbäumen der ukrainischen Streitkräfte zur Verteidigung ihres Landes verdeutlichen. Zu ihnen gehört auch die Nachricht einer höchstmodernen Waffe, die sich, wie nun bekannt wurde, seit Kurzem im Besitz Kiews befindet.
Antwort auf Putins Rhetorik im Ukraine-Krieg – Kiew ist im Besitz der Laserwaffe „Tryzub“
Während Russland vor allem in der Ostukraine vorrückt, knüpfte der Kreml zuletzt immer wieder mit neuen besorgniserregenden Drohgebärden an seine offensive rhetorische Kriegsführung an. In dessen Zentrum rückte immer mehr die Mittelstreckenrakete „Oreschnik“, die Putin zuvor erstmals gegen die Ukraine eingesetzt hatte. Nachdem Putin unlängst verkündet hatte, einige von ihnen kommendes Jahr bei seinem Verbündeten in Belarus stationieren zu wollen, erklärte er nun, zeitnah mit der Massenproduktion der Oreschnik beginnen zu wollen. Dies vermeldete unter anderem n-tv am Dienstagmorgen ausgehend von einer Erklärung Putins bei einer Vorstandssitzung des russischen Verteidigungsministeriums.

Dass die offensive Kriegsrhetorik jedoch nicht nur Sache des Kremls ist, machte nun der Kommandeur der ukrainischen Drohnenstreitkräfte, Wadym Sucharewskyj, mit Aussagen zu einem höchstmodernen Kriegsgerät seiner Streitkräfte deutlich. Wie die Nachrichtenagentur Reuters und die Ukrainska Pravda übereinstimmend berichten, handelt es sich dabei um eine Laserwaffe vom Typ „Tryzub“.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine erklärte der Kommandeur der ukrainischen Drohnenstreitkräfte am Montag: „Die Ukraine verfügt über eine Laserwaffe, die in der Lage ist, Luftziele in einer Höhe von mehr als 2 Kilometern abzuschießen.“ Zudem seien die ukrainischen Streitkräfte bereits zum gegebenen Zeitpunkt in der Lage, mit dem Laser Flugzeuge in jener Höhe abschießen zu können.
Mit der Laserwaffe „Tryzub“ lassen sich Luftziele in zwei Kilometern Höhe angreifen
Mit ihrer Tryzub-Laserrakete gehört die Ukraine zu einem denkbar kleinen Kreis von Staaten, die eine derartige Waffe ihr Eigen nennen können. „Wenn ich mich nicht irre, ist die Ukraine heute das fünfte Land, das sich rühmen kann, eine Laserwaffe zu besitzen“, unterstrich Sucharewskyj.
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Sucharewskyj führte aus, dass das Lasersystem derzeit aufgestockt und verbessert wird. Auf präzisere Angaben zur „Tryzub“-Waffe verzichtete der Kommandeur der ukrainischen Drohnenstreitkräfte dabei jedoch. Der Name „Tryzub“, der auf Ukrainisch „Dreizack“ bedeutet und ein Symbol im nationalen Wappen des Landes ist, lässt allerdings darauf schließen, dass die Waffe aus landeseigener Produktion stammt.
Während die genauen technischen Details der „Tryzub“ abseits ihrer Fähigkeit, Luftziele in Höhe von bis zu zwei Kilometern anzugreifen, noch unbekannt sind, ist eines umso klarer: Der Ukraine geht es mit ihrer jüngsten öffentlichen Ankündigung zum Besitz der höchstmodernen Waffe darum, ein Signal sowohl an Russland als auch an internationale Verbündete zu senden und zu zeigen, dass Putins Drohgebärden um seine Oreschnik-Rakete nicht unbeantwortet bleiben.
„Tryzub“-Laserwaffe stärkt die Position Kiews im Ukraine-Krieg
Denn sowohl für Russland als auch für die Ukraine wird es auch mit Blick auf die nahende Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump (20. Januar 2025) immer wichtiger, die eigene Ausgangsposition hinsichtlich potenzieller Verhandlungen zu einem Kriegsende zu stärken. Und das geschieht bekanntlich nicht bloß in Form militärischer Kriegsführung sowie direkten Auseinandersetzungen am Boden und in der Luft, sondern auch rhetorisch.
Die Fähigkeit, Luftziele in großer Höhe zu bekämpfen, stärkt die strategische Position der Ukraine dabei natürlich. Sucharewskyj führte weiter an, dass die Ukraine auch schon zum aktuellen Zeitpunkt sogenannte Drohnenköniginnen mit einer Reichweite von 70 Kilometern gegen Russland einsetzt. Eine solche Drohnenkönigin könne zwei FPV-Drohnen tragen, mit denen feindliche Objekte weit hinter der Front angegriffen werden könnten. Dies bezeichnete der Oberst der ukrainischen Drohnenstreitkräfte als einen „Durchbruch“ im anhaltenden Ukraine-Krieg. (fh)