„Zeichen verdichten sich“: Psychologe sieht deutliche Demenz-Symptome bei Trump

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Donald Trump will Papst werden und das Alcatraz-Gefängnis neu eröffnen. Nicht die einzigen „klaren Anzeichen für seinen kognitiven Verfall“, sagt ein Demenz-Experte.

„Die Zeichen, dass Trump unter Demenz leidet, verdichten sich“, sagt der US-amerikanische Psychologe John Gartner BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. In den vergangenen Tagen tauchten nicht nur ein KI-Bild von Donald Trump als Jedi-Ritter, sondern auch ein KI-Bild von Trump in Papst-Kleidung auf. Als er gefragt wurde, wen er als neuen Papst sehe, sagte der 78-Jährige sich selbst, tat es dann aber schnell als Scherz ab.

Dieses „Nachkorrigieren“ sei ein typisches Symptom von beginnender Demenz, sagt Gartner. Sehr „aufschlussreich“ sei hier auch Trumps Telefoninterview bei der Fernsehshow „NewsNation“ am 30. April gewesen. In ihr wurde Trump von einem Schwarzen Reporter gefragt, warum er die Förderung der Harvard-Universität einstellen wolle.

Er sprach daraufhin von den aktuellen Unruhen in Harlem, ein afroamerikanisch geprägtes Viertel in New York. „Er hat die beiden Worte einfach verwechselt, merkte dann, dass er auf dem Holzweg war und begann beides miteinander zu verweben –ein Warnsignal für Demenz“, sagt Gartner.

Demenz: Experte sieht bei Trump „klares Anzeichen für kognitiven Verfall“

Bei Demenz verschlechtern sich Sprache, Verhalten, Motorik und Gedächtnis von Betroffenen. „Trumps Schwierigkeit, Sprache zu verarbeiten“ sei eines der deutlichsten Symptome, das auf Demenz hinweise, sagt Gartner BuzzFeed News Deutschland. „Früher hatte Trump einen ausgefeilten Wortschatz, jetzt spricht er auf dem Niveau eines Drittklässlers.“ Während des Wahlkampfs habe er beispielsweise aus „Missiles“ (dt. Raketen) „Mishas“ gemacht und aus „Christmas“ (dt. Weihnachten) „Krishas“. Das werde als phonemische Paraphasie bezeichnet und „ist ein klares Anzeichen für kognitiven Verfall“.

Hinzukomme, dass er „in seinen Gedanken zu irrelevanten Assoziationen abschweift und sich oft mitten im Satz verliert“, sagt der Experte. Zum Beispiel, weil ihn ein Wort an ein anderes erinnere oder der Klang einem anderen Wort ähnele. Während des Wahlkampfes behauptete Trump, dass Geflüchtete, die über die mexikanische Grenze wollen, angeblich aus psychiatrischen Anstalten kämen. Dann fragte Trump, ob jemand „Das Schweigen der Lämmer“ gesehen habe – ein Film über einen psychisch kranken Serienmörder. „Seine Gedanken mäandern völlig.“

US-Präsident Donald Trump spricht mit Reportern, während er und die First Lady mit der Marine One vom South Lawn des Weißen Hauses nach Rom abfliegen und in den Vatikan reisen, um an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen.
US-Präsident Donald Trump spricht mit Reportern, während er und die First Lady mit der Marine One vom South Lawn des Weißen Hauses nach Rom abfliegen und in den Vatikan reisen, um an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen. © Alex Brandon/dpa

„Gefühlsbetonte Worte“: Was bei Trump auf „fortschreitende Demenz“ hindeutet

Eine weitere Sache, die auf Trumps „fortschreitende Demenz“ hinweise, sei seine Wortwahl: „Menschen, die dement sind, verwenden eine Menge emotionalisierende Superlative. Gefühlsbetonte, starke Worte, die aber komplett vage bleiben“, sagt der Psychologe. So hat Trump beispielsweise am 8. Mai 2025 ein „bedeutendes“ Abkommen mit einem „großen und hoch angesehenen Land“ angekündigt – wahrscheinlich mit den Briten, spekulieren Nachrichtenagenturen.

Der Psychologe erkennt beim US-Präsident auch Anzeichen einer malignen narzisstischen Persönlichkeitsstörung. „Eine gefährliche Kombination aus Narzissmus, Paranoia, Soziopathie und Sadismus“, sagt er BuzzFeed News Deutschland. Diese Störung würde sich verschlechtern, sagt Gartner. Das fünfte Symptom, das klar auf Demenz hindeute.

„Es ist erschreckend, wie Trumps Demenz diese Störung noch verstärkt. Seine Impulsivität hat sich verschlimmert, sein unberechenbares Verhalten ist eskaliert.“ Das werde daran sichtbar, dass Trump seine Entscheidungen scheinbar auf der Grundlage dessen treffe, was er zuletzt im Fernsehen gesehen habe. Zum Beispiel die Wiedereröffnung des Gefängnisses Alcatraz, die Trump am 4. Mai ankündigte. Die Theorie hatten X-Nutzer am 5. Mai aufgestellt, weil der Filmklassiker „Flucht aus Alcatraz“ am Abend vor Trumps Entscheidung in Südflorida im Fernsehen gezeigt worden war. Dort hatte der US-Präsident das Wochenende auf seinem Anwesen Mar-a-Lago verbracht.

3 Gründe, warum Trump trotz seiner Demenz weiter Präsident bleibt

Immer wieder machen sich Moderatoren in Satire-Shows über Donald Trump und seine Verwirrungen lustig. „Er versteht Zölle einfach nicht“, witzelte die Daily-Show über Trump. Gartner findet die Verwirrung eher „alarmierend bei jemandem, der so immense Macht ausübt.“ Warum reagiert niemand um Trump herum?

Erstens sei Trump weiterhin ein guter Verkäufer, versuche „seine Demenz als Genialität zu vermarkten“. Kognitive Tests, die Trump absolvieren musste, seien viel zu leicht angesetzt gewesen. „Falls er sie überhaupt wirklich bestanden hat“, zweifelt der Mediziner gegenüber BuzzFeed News Deutschland.

Zweitens würden die Menschen um ihn herum auch ein Stück der Macht wollen und würden daher bewusst die Warnzeichen ignorieren. Drittens habe Trump ein Umfeld der Angst geschaffen, in dem sich niemand mehr traue, ihn zu korrigieren. „Selbst wenn seine kognitiven Fähigkeiten nachlassen, bleibt Trumps Urinstinkt für Dominanz bestehen.“

Ein Psychologe sieht bei US-Präsident Trump „klare Anzeichen für Demenz“. (Archivbild)
Ein Psychologe sieht bei US-Präsident Trump „klare Anzeichen für Demenz“. (Archivbild) © Manuel Balce Ceneta/dpa

Psychologe über Trump und Demenz: „Wir haben genug gesehen und gehört“

Gartner hat 2017 die Organisation „Duty to warn“ gegründet, ein Zusammenschluss von Fachleuten aus dem Bereich psychische Gesundheit, die es als ihre Pflicht ansehen, vor potenziellen Gefahren durch psychische Erkrankungen zu warnen. Sie haben eine Petition gestartet, in der 3.000 Mediziner und Medizinerinnen vor Trump und seiner Demenz in Kombination mit seiner narzisstischen Störung warnen.

Mit der Diagnose verstoßen er und seine Kollegen und Kolleginnen gegen die Goldwater-Regel, ein ethischer Grundsatz der American Psychiatric Association (APA), der verbietet, sich über den geistigen Zustand von Personen zu äußern, die nicht persönlich untersucht wurden. Gartner rechtfertigt sich: Diagnosen in der Psychiatrie beruhten oft auf beobachtbarem Verhalten und Berichten von anderen. „Wir haben genug gesehen und gehört, um die Anzeichen von Demenz und bösartigem Narzissmus bei Trump sicher zu erkennen“, sagt er BuzzFeed News Deutschland.

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