Chalet im Fokus der Gemeinde: Tiroler Nobelort wirft prominenten Porsche-Chef raus

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Keine Gegenliebe aus Kitzbühel: Lutz Meschke ist Finanzvorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Porsche. © IMAGO / Roland Mühlanger

Porsche-Finanzchef Lutz Meschke darf seine Villa in Tirol nicht länger als Feriendomizil nutzen. Eine Auseinandersetzung vor Gericht scheitert.

Kitzbühel – Kitzbühel und die umliegenden Orte locken jährlich zahlreiche Urlauber an. Finanzchef und Vizevorstandsmitglied der Porsche AG Lutz Meschke hat dort allerdings Ärger mit den Behörden. Es gab Unstimmigkeiten hinsichtlich eines weiteren Hauptwohnsitzes in Österreich.

Porsche-Finanzchef darf Villa in Tirol nicht mehr nutzen

Wie der österreichische Sender Puls 24 berichtete, soll Meschke im Jahr 2014 ein Chalet in der herrlich gelegenen Gemeinde Going im Bezirk Kitzbühel gekauft haben. Meschke ist nach Bild-Angaben selbst im Immobiliengeschäft mit Hotels und Häusern in Tirol tätig und halte sich deshalb häufig in Going auf. Ein Gericht untersagte ihm allerdings die Nutzung seiner Villa am Fuße des Wilden Kaisers. Denn das Haus darf nur als Hauptwohnsitz und nicht als Ferienunterkunft genutzt werden.

„Mein erster und steuerlich relevanter Hauptwohnsitz war und ist stets in Deutschland“, schilderte der Porsche-Vorstand der Zeitung. „Da ich das Haus in Österreich als zweiten Arbeitsplatz nutzte und dort sehr viel und häufig arbeitete, ging ich nach anwaltlicher Beratung in Österreich davon aus, dass ich dort einen weiteren Hauptwohnsitz unterhielt.“

Meschke hatte also zwei Hauptwohnsitze und widersprach damit den Vorgaben in Tirol. Bei der Anmeldung der Immobilie als Hauptwohnsitz muss die Dauernutzung des Eigentümers erfolgen. Ansonsten können hohe Verwaltungsstrafen drohen. „Wenn die Wohnung im Grunde eine Ferienwohnung ist, für die bei der Gemeinde Abgaben und Steuern zu entrichten sind, kann der Hauptwohnsitz zwangsabgemeldet werden“, informierte der Verein Deutsche im Ausland.

Unstimmigkeiten bei Hauptwohnsitz in Tirol: „Aufmerksame Bürgerin“ zeigt Porsche-Finanzchef an

Eine „aufmerksame Goinger Bürgerin“ soll die Unstimmigkeiten beim Wohnsitz angezeigt haben, teilte die 2000-Einwohner-Gemeinde dem österreichischen Portal oe24 mit. Bereits im Juli 2023 wurde die Nutzung des Feriendomizils untersagt, wie aus einem Urteil des Gerichts hervorgeht. Meschke widersprach daraufhin den Vorwürfen, dass es sich um einen „illegalen Freizeitwohnsitz“ handele.

Ein Porsche-Sprecher betonte auf Anfrage von IPPEN.MEDIA: „Lutz Meschke machte keine falschen Angaben, sondern schilderte seine Lebenssituation, dass er sich häufig in seinem Haus in Going aufhielt, es als Arbeitsort nutzte, zugleich aber in Stuttgart arbeite und dort einen Lebensmittelpunkt habe.“ Mit dieser Argumentation wollte der Finanzchef einen weiteren Hauptwohnsitz begründen.

Beschwerde gegen Rauswurf von Porsche-Chef wird abgelehnt

Die Beschwerde wurde Mitte Januar allerdings abgelehnt. Seine Argumente, den Hauptwohnsitz in Tirol als solchen zu rechtfertigen, überzeugten das Landesverwaltungsgericht Tirol nicht. Der Vorfall wurde in einem Verwaltungsstrafverfahren geprüft, was in Deutschland einem Ordnungswidrigkeitsverfahren gleicht. Das Chalet in Going steht inzwischen zum Verkauf, bestätigte der Porsche-Sprecher. Zuletzt äußerte sich der Porsche-Manager zum geplanten Aus für Verbrennungsmotoren in der EU.

Übrigens: Wer nach einem Umzug die Ummeldung des neuen Wohnsitzes versäumt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

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