Russland bombardiert die Ukraine – Zivilbevölkerung leidet unter Stromausfällen
Die Energieversorgung ist halbiert. In der Ukraine ist auch das Fernsehen beeinträchtigt. Und die Lage wird sich wohl noch verschlechtern.
Kiew – Es ist wie, als würde in einer „Tagesschau“-Sendung plötzlich alles dunkel werden. Im ukrainischen Fernsehen passiert das inzwischen häufiger: Im Live-Studio fiel das Licht aus. „Das ist die Realität, in der wir leben“, sagte die Nachrichtensprecherin. Die Sendung lief dann doch dank Notstromgenerator weiter, berichtete der Spiegel – Notstrom ist im ganzen Land zur Normalität geworden.
In Folge der russischen Angriffe sind Energieengpässe in der Ukraine für viele Menschen Alltag. Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer sind ohne Strom. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte kürzlich, das Land könne im Vergleich zum Vorjahr nur noch halb so viel Strom produzieren.
Ukrainischer Energieversorger: Stromengpässe werden sich verschlimmern
Die Lage wird in den nächsten Wochen noch schwerer werden, warnte der Chef des Energieversorgers Ukrenergo am Sonntag (16. Juni) im ukrainischen Fernsehen. Bis Ende Juli werde es vermehrt planmäßige Abschaltungen und Stromsperren geben. Die Notstromimporte aus den Nachbarländern Rumänien, Polen, Ungarn und Moldau reichten „aufgrund des Ausmaßes der Schäden“ nicht aus, um das Stromnetz aufrechtzuerhalten, so Ukrenergo. Es könne Jahre dauern, bis die ukrainische Stromindustrie wiederhergestellt werden kann.

Kreml redet Schweizer Friedenskonferenz im Ukraine-Krieg weiter schlecht
Unterdessen haben viele Länder auf der Schweizer Ukraine-Konferenz Solidarität mit dem angegriffenen Land bekundet – der Kreml redet weiter die Ergebnisse für die Ukraine schlecht. Ohne russische Teilnahme habe das Gipfeltreffen keine Resultate bringen können, sagte Dmitri Peskow, Sprecher von Präsident Wladimir Putin, am Montag (17. Juni) in Moskau. „Wenn man über die Ergebnisse dieses Treffens spricht, dann streben sie natürlich gegen null“, sagte er.
Dass eine Reihe russlandfreundlicher Staaten wie Serbien, die Türkei oder Ungarn die Abschlussdeklaration unterstützt haben, störe Moskau nicht. „Wir werden natürlich berücksichtigen, welche Haltung diese Länder eingenommen haben. Das ist für uns wichtig. Wir werden ihnen weiter unsere Argumentation erläutern“, sagte Peskow.
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An dem Treffen im Schweizer Luxusressort Bürgenstock bei Luzern hatten am Wochenende 93 Staaten sowie internationale Organisationen teilgenommen. Eine große Mehrheit davon schloss sich dem Abschlusspapier an, das die Souveränität der Ukraine in ihren völkerrechtlich anerkannten Grenzen betont. (frs mit dpa)