51. US-Bundesstaat? Trump lädt Kanada hämisch ein, den USA beizutreten
Vor Donald Trumps Amtsantritt steigt in Kanada die Sorge über die Zollpolitik des neuen Präsidenten. Trump reagierte bei einem Treffen mit Trudeau sarkastisch.
Washington – Nach einem Treffen zwischen Kanadas Premierminister Justin Trudeau und dem designierten US-Präsidenten Donald Trump zeichnet sich zwischen den beiden Nachbarländern ein kühles Miteinander ab. Trump hatte bereits vor Tagen angekündigt, Kanada mit Zöllen zu belegen, um illegale Einwanderung über die kanadische Grenze und angeblich damit verbundenen Drogenhandel zu unterbinden.
Wie der US-Sender Fox News nun unter Berufung auf Insider-Informationen berichtet, habe Trump Trudeau bei ihrem Treffen sarkastisch vorgeschlagen, das Land könne zum 51. Staat der Vereinigten Staaten werden und so eventuell drohende Probleme durch Trumps Politik umgehen. Laut Fox News hätte Trudeau zuvor seine Befürchtung dargelegt, dass die geplanten Zölle „Kanadas Wirtschaft völlig in die Knie zwingen“ würden.

Trumps geplante Zölle für Kanada: Neuer US-Präsident sieht „Beschiss“ durch Nachbarland
Tatsächlich hatte Trudeau bereits vor dem Treffen öffentlich davor gewarnt, dass die 25-Prozent-Zölle, mit denen Trump seinem Land droht, nicht nur Kanadas Wirtschaft, sondern auch der der USA massiv schaden würden. Zusätzlich berichteten Medien vergangene Woche, dass Kanada bereits ebenfalls Zölle auf gewisse US-Produkte prüfe, um zu reagieren, falls Trump seine Drohung tatsächlich in die Tat umsetzt.
Trump begründet seine Zollankündigung damit, dass Kanada angeblich illegale Migrantinnen und Migranten aus über 70 Ländern in die USA gelassen habe und diese Menschen das seit über einem Jahrzehnt bestehende Drogenproblem des Landes anheizen würden. Zudem beruft er sich auf ein Handelsdefizit: Trump zufolge verdiene Kanada an den USA rund 100 Billionen US-Dollar mehr als umgekehrt, was Trump schon mehrfach als „Beschiss“ bezeichnet hatte.
Treffen zwischen Trump und Trudeau: Republikaner spricht von „produktivem“ Treffen
In Trumps Augen ist es Trudeaus Aufgabe als Premierminister, die Probleme, die Kanada den USA bereiten würden, in den Griff zu bekommen. Dies machte der 78-Jährige dem kanadischen Staatsoberhaupt laut Fox News mit seinem sarkastischen Vorschlag zu einem Beitritt zu den USA deutlich. Der kanadische Premierminister könne dann Gouverneur des US-Staats Kanada werden, zitiert Fox News Trump. Die Teilnehmenden des Gesprächs hätten daraufhin „nervös gelacht“.
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Für das Treffen mit Trump war Justin Trudeau eigens in Trumps Residenz in Mar-a-Lago gereist. Donald Trump berichtete danach auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social über ein „sehr produktives Treffen“, bei dem „viele wichtige Themen“ besprochen worden seien, die „beide Länder gemeinsam angehen“ müssten. Trudeau dagegen hat sich im Anschluss an das Gespräch zunächst nicht öffentlich geäußert. (saka)