Noch kein Mietvertrag für Flüchtlingsheim Marienstein

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In Marienstein soll eine Flüchtlingsunterkunft entstehen. © Thomas Plettenberg

Seit bekannt ist, dass in Marienstein eine Asylbewerberunterkunft eingerichtet werden soll, gibt‘s Proteste. Allerdings steht hinter dem Projekt ein Fragezeichen. Noch sind die Mietvertragsverhandlungen nicht abgeschlossen.

Marienstein – Die Nachricht, dass im Mariensteiner Gewerbegebiet ein Flüchtlingsheim geplant ist, schlug im Sommer 2023 Wellen. Wie berichtet, stimmte der Waakirchner Bauausschuss im August der Umnutzung eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes als Unterkunft für rund 40 Asylbewerber zu. Doch wann – und vielleicht auch ob – dort Geflüchtete einziehen werden, ist noch immer offen. Bis jetzt wurde kein Mietvertrag unterzeichnet. „Wir stecken noch mitten in den Vertragsverhandlungen“, erklärt Landratsamtssprecherin Sabine Kirchmair. Zu weiteren Details könne sie nichts sagen.

Bei dem Gebäude handelt es sich um den früheren Verwaltungssitz des 1998 geschlossenen Mariensteiner Zementswerks. Eine Wohnnutzung hatte die Gemeinde Waakirchen an dieser Stelle immer wieder entschieden abgelehnt, um das Gewerbegebiet als solches zu erhalten und den Betrieb der ansässigen Unternehmen nicht zu gefährden.

Nutzung ist auf drei Jahre begrenzt

Die Eigentümer boten das Haus schließlich dem Landratsamt zur Nutzung als Flüchtlingsheim an. Es gilt als Sonderbau, nicht als Wohngebäude. Der Bauausschuss des Gemeinderats stimmte mit Blick auf die Rechtslage zu, begrenzte die Zeitdauer der Nutzung als Asylbewerberunterkunft aber auf drei Jahre. Daran, so Bürgermeister Norbert Kerkel, werde nicht gerüttelt. Bisher sei auch keine Bitte um Verlängerung an ihn herangetragen worden: „Wir haben jetzt länger nichts mehr gehört.“

Umbau ist Voraussetzung

In Marienstein löste die Aussicht auf ein Flüchtlingsheim in der Nachbarschaft Ängste aus. Viele fürchten. dass die Unterbringung vor allem junger Männer eine Gefahr für die Sicherheit im Dorf bedeutet. Es gab Protestaktionen wie eine Online-Petition und Plakate. Andere Dorfbewohner sehen die Situation gelassen: Der Helferkreis Asyl hat sich verstärkt und für den Bezug der Unterkunft gerüstet. Auf die Schnelle wird sich dort allerdings nichts tun. Für die Nutzung als Unterkunft sind Umbauten wie Wanddurchbrüche und die Erweiterung der Koch- und Sanitärbereiche nötig. Auch dieser Punkt dürfte Gegenstand der laufenden Vertragsverhandlungen sein.   

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