Patronatstag in Lenggries: Am 5. Mai 5.000 Gebirgsschützen in Lenggries erwartet

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Pioniere marschieren der Antlaßschützenkompanie Lenggries stets voraus. © Hans Demmel

Der Patronatstag weist im Mai alljährlich für die Katholiken in Bayern das Marienfest „Patrona Bavariae“ aus. Gastgeber für bis zu 5.000 Gebirgsschützen aus Bayern, Tirol, Welsch-Tirol und Südtirol sowie hochrangige Politiker ist in diesem Jahr, am Sonntag, 5. Mai, die Antlaßschützenkompanie Lenggries.

Ursprung des Patronatstages der Bayerischen Gebirgsschützen liegt im Marienfest „Patrona Bavariae“

Lenggries – Zur Geschichte: Herzog Maximilian begann 1598 seine Regierungszeit mit einer Wallfahrt zur Heiligen Jungfrau nach Altötting. Die Marienverehrung und das Patronat Mariens über Baiern wird zum Staatsprogramm. Wichtige Staatsaktionen wurden auf Frauentage verlegt. Die Fahnen von Maximilians Armee hatten als Siegeszeichen das Bildnis der Madonna eingestickt. Maximilian „ernennt“ Maria zur „Patrona Boiariae“. 1616 lässt er an seiner Münchner Residenz die Widmung anbringen: „In Deinen Schutz wir uns begeben, wo sicher wir und fröhlich leben.“

Die „Patrona Bavariae“, die Gottesmutter Maria als Schutzheilige Bayerns, getragen auf den Schultern von Gebirgsschützen.
Die „Patrona Bavariae“, die Gottesmutter Maria als Schutzheilige Bayerns, getragen auf den Schultern von Gebirgsschützen. © Hans Demmel

Die erste Hausmadonna wird zum tausendfach an den Häusern des Adels, der Bürger und der Bauern nachgeahmten Vorbild – bis in unsere Zeit hinein. 1638 wird auf dem Münchner Marienplatz die Mariensäule errichtet. Kurz vor dem Ende der bayerischen Monarchie, in den Nöten des Ersten Weltkrieges, richtet König Ludwig III (1913 – 1918) zusammen mit seiner Gemahlin Maria Therese an Papst Benedikt XV. die Bitte, dass Maria von ihm zur „Patronin der Bayern erklärt werde“ und ein besonderes Fest unter dem Titel „Patrona Bavariae“ alljährlich im Marienmonat in ganz Bayern gefeiert werden dürfe. Per Dekret genehmigte dies Papst Benedikt XV. am 26. April 1916.

Isarwinkel Hort altbayerischer Tradition, Brauchtum und Tracht

Der Isarwinkel ist seit jeher ein Hort altbayerischer Tradition. Brauchtum und Tracht sowie Heimatliebe und Bayerntreue werden hier mit Leben erfüllt und kommen von Herzen. Der Begriff Tradition – das Überliefern von Kulturbesitz und Moralanschauungen an die folgenden Generationen – ist hier kein Modewort. Es ist ein Grundzug der Isarwinkler, auch nach außen hin sichtbar den Glauben zu bekunden.

Die Antlaßschützenkompanie Lenggries beim damaligen Alpenregionstreffen in Waakirchen.
Die Antlaßschützenkompanie Lenggries beim damaligen Alpenregionstreffen in Waakirchen. © Hans Demmel

Erstmals war im Mai 1973 ein Patronatstag in Lenggries, 1994 waren die Gebirgsschützen ein zweites Mal zum Patronatstag Gäste am Fuße des Braunecks. 2022 war die dritte Ausrichtung beschlossen worden, da es für 2024 keinen Bewerber gab. Hauptmann Kaspar Reiser spricht von einer „Riesenehre“, wenn er an den Patronatstag der Bayerischen Gebirgsschützen denkt.

Festtage der Antlaßschützenkompanie Lenggries zum Patronatstag starten am 2. Mai

Die Feierlichkeiten im Festzelt an der B 13 beginnen am Donnerstag, 2. Mai, mit dem „Tag der Jugend“ und der Bayern-3-Band (Eintritt: 13 Euro). Am Tag darauf, Freitag, 3. Mai, wird am Kriegerdenkmal am Kirchplatz der Große Zapfenstreich abgehalten. Mit dabei sind Fahnenabordnungen sämtlicher Isarwinkler Kompanien sowie aus den angrenzenden Gemeinden Achenkirch, Vomp, Eben-Maurach und Terfens in Tirol. Wenn die Dunkelheit (gegen 19.45 Uhr) einsetzt, startet dann der Fackelzug zum Festzelt (Betrieb ab 17 Uhr).

Hauptmann der Lenggriser Antlaßschützen: Kaspar Reiser.
Hauptmann der Lenggriser Antlaßschützen: Kaspar Reiser. © Hans Demmel

Am Samstag, 4. Mai, findet im Festzelt ab 10 Uhr der deutsche Vorentscheid im „Stihl-Timbersports“ statt, ein Wettbewerb im Sportholzfällen mit verschiedenen Axt- und Säge-Disziplinen. Ab 19 Uhr spielen dann Michael Maier und seine Blasmusikfreunde (Eintritt: 10 Euro). Beim Patronatstag des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen am Sonntag, 5. Mai, wird es zwei Kirchenzüge, beginnend am Festplatz sowie am Bahnhof geben (8:45 Uhr). Der Festgottesdienst ist auf der Wiese am Oberfeld hinter der Schule und beginnt um 10 Uhr und wird von Pfarrer Josef Rauffer und Kardinal Reinhard Marx zelebriert. Abends ab 18 Uhr spielt die Band Blechlastig im Zelt.

Wird den Festgottedienst zelebrieren: Kardinal Reinhard Marx.
Wird den Festgottesdienst zelebrieren: Kardinal Reinhard Marx. © Hans Demmel

Ehrengäste in Lenggries: Söder, Aiwanger, Herrmann, Seehofer, Stoiber sowie Herzog Franz von Bayern und Herzog Max in Bayern

Zurück gibt es dann einen vereinten Festzug, der an der Ehrentribüne am Rathaus vorbeiführt. Eingeladen sind 60 Ehrengäste, unter ihnen Ministerpräsident Markus Söder, sein Stellvertreter Hubert Aiwanger, Innenminister Joachim Hermann, die ehemaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und Edmund Stoiber sowie Herzog Franz von Bayern und Herzog Max in Bayern.

Vor den Lenggriesern liegt viel Arbeit der Vorbereitung. Doch Hauptmann Kaspar Reiser versichert: „Alle sind mit viel Eifer und Vollgas bei der Sache. Jeder freut sich auf den Patronatstag und die Festtage.“

Nach den Feierlichkeiten zum Patronatstag der Gebirgsschützen bleibt das Festzelt gleich, für den nächsten Anlass in der Flößergemeinde stehen. Denn von Donnerstag, 9., bis Sonntag, 12. Mai, feiert dort die katholische Landjugend Lenggries ihr 75-jähriges Bestehen. Hans Demmel

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