Die Stadt Wolfratshausen hat eine große Umfrage zum Stadtbus durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun vor – und sie zeigen Handlungsbedarf auf.
Wolfratshausen – Fast 300 Wolfratshauser haben noch Wünsche an die Buslinie. Die Stadt Wolfratshausen hat eine große Umfrage zum Stadtbus durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun vor – und sie zeigen Handlungsbedarf auf. Linienführung, Taktzeiten, Haltestellen: Die Busnutzer sehen noch recht viel Verbesserungsmöglichkeiten. Vor allem für eine Nutzergruppe wäre das von Vorteil.
Vor allem Senioren nutzen den Bus regelmäßig
Der Großteil der Befragten nutzt den Bus mindestens einmal in der Woche, etwa zehn Prozent sind fast täglich mit den Linien unterwegs. Einige in der klassischen Berufspendler-Zeit von 6 bis 10 Uhr, überraschend viele aber in der Mittagszeit. Die meisten Befragten sind in der Zeit von 10 bis 12 und von 12 bis 15 Uhr mit dem Bus unterwegs – also zu üblichen Berufszeiten. Die Nutzungszeiten geben schon einen Hinweis darauf, welche Bevölkerungsgruppe am häufigsten im Stadtbus sitzt.
Über die Hälfte der Teilnehmer an der Umfrage ist älter als 60 Jahre – mindestens, denn nicht alle Befragten haben ihr Alter genannt. „Diese Verteilung verdeutlicht, dass mehr als die Hälfte der Befragten zur Generation 60+ gehört. Dies legt nahe, dass der Stadtbus vor allem von älteren Menschen genutzt wird, was Rückschlüsse auf die Nutzergruppen des Stadtbusses ermöglicht“, schreibt die Mobilitätsmanagerin Anna Scholz in ihrer Auswertung. Auch beim Berufsstand zeigte sich ein deutliches Bild. Fast die Hälfte der Befragten sind Rentner. „Dies ist nachvollziehbar, da Menschen im Ruhestand häufig verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, insbesondere, wenn sie kein eigenes Fahrzeug mehr nutzen.“
Etwas überraschend ist daher, wie klein der Anteil der Unter-18-Jährigen – ohne eigenes Auto logischerweise – ist. Nur fünf Prozent der Umfrage-Teilnehmer sind Schüler, Auszubildende oder Studenten, drei Prozent noch minderjährig. Die jüngeren Wolfratshauser scheinen „alternative Verkehrsmittel zu bevorzugen“.
Wunsch nach zusätzlichen Haltestellen
Oder sie haben andere Gründe, die sie davon abhalten, in den Stadtbus zu steigen. Einige Befragte haben angegeben, die Linie nicht zu nutzen – und zwar aus ganz unterschiedlichen Beweggründen. Manche geben an, dass sie sich andere, zusätzliche Haltestellen wünschen. Andere empfinden die bisherige Linienführung ungünstig. Ein dritter Grund, der oft genannt wird: Der Bus fährt zu selten. „Das deutet darauf hin, dass die aktuellen Routen nicht optimal an den Bedürfnissen der Fahrgäste ausgerichtet sind und wichtige Zielorte nicht effizient angesteuert werden“, fasst Scholz zusammen. Alles in allem würden die Rückmeldungen „die Notwendigkeit unterstreichen, das Angebot umfassend zu überdenken“ – und zu ändern.
Nach zehn Jahren wird Route überarbeitet
Nicht nur über neue Haltestellen soll dabei nachgedacht werden: Bei der Befragung äußerten mehr als die Hälfte der Teilnehmer den Wunsch nach einem 20-Minuten-Takt für das kommunale Angebot. Diese sollten – das zeigt das Nutzerverhalten – auf andere Bus- und Bahnlinien abgestimmt werden. Viele Mitfahrer steigen nämlich um, konkret am Bahnhof, in Farchet und in Waldram.
Meine News
Neues Mobilitätskonzept in Arbeit
Im Jahr 2025 wird ein neues Mobilitätskonzept von einem Verkehrsplanungsbüro ausgearbeitet. Mit Ergebnissen rechnet die Wolfratshauser Verwaltung erst im kommenden Jahr, ist dem Bericht zu entnehmen. Dann ist die Stadtbus-Route ziemlich genau zehn Jahre alt. Eine Arbeitsgruppe des Stadtrats hat das aktuelle Konzept erstellt. Seit Ende 2016 fahren die beiden Linien in dem Rundkurs.
dst
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