Arbeitsmarkt-Trend: Gerade ersetzt das neue Job-Hugging das alte Job-Hopping
Arbeitnehmer in den USA bleiben gerade vermehrt in ihren Jobs. Dabei kann es sich um sogenanntes Job-Hugging handeln. Dabei klammern sich Arbeitnehmer an ihre Arbeit und wollen diese unbedingt im Leben behalten. Die meisten Arbeitnehmer planen auch in den nächsten sechs Monaten bei ihrem alten Arbeitgeber zu bleiben, informiert die Beratungsfirma Korn Ferry und beruft sich auf Daten aus dem Eagle Hill Retention Index.
Ein gutes Zeichen sei dies allerdings nicht unbedingt: "Unternehmen laufen Gefahr, zu bequemen Sitzplätzen zu werden, von denen die Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt abspringen können", sagt Matt Bohn, Berater bei Korn Ferry. Derzeit sei nicht der richtige Zeitpunkt dafür, denn der Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Lage allgemein seien nicht zuträglich.
Job-Hugging: Kündigungsquote in den USA derzeit bei rund 2 Prozent
Seit Jahresbeginn liegt die Kündigungsquote von Arbeitnehmern in den USA bei rund 2 Prozent. Abgesehen von der Corona-Pandemie waren die Werte seit 2016 nicht mehr so konstant niedrig, berichtet "CNBC" und bezieht sich auf Daten des US-Arbeitsministeriums. Auf dem Arbeitsmarkt herrsche eine gewisse Stagnation.
"Es gibt eine ziemliche Unsicherheit in der Welt – wirtschaftlich, politisch, global – und ich denke, Unsicherheit führt dazu, dass die Menschen auf natürliche Weise in einer Warteschleife verharren", zitiert der "CNBC" Matt Bohn von Korn Ferry. Das macht sich auch an der Einstellungsquote bemerkbar, diese sei auf dem niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt. Jobsuchende habe es also schwer.

Was sind die Risiken von Job-Hugging?
Arbeitnehmer behalten erst einmal den vermeintlich sicheren Job, doch das Job-Hugging ist auch mit Nachteilen verbunden, informiert die "New York Post":
- Stagnation bei dem Gehalt – ein Jobwechsel ist meist mit mehr Gehalt verbunden.
- Arbeitnehmer machen es sich zu bequem und nehmen keine Herausforderungen mehr an – unter anderem im Hinblick auf die Weiterentwicklung und Verantwortung für Aufgaben.
Der Ansatz, dass Arbeitnehmer sich an ihrem Job klammern und es demnach wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt gibt, mache es auch für Neueinsteiger schwieriger, eine Arbeit zu finden, zitiert "CNBC" Laura Ullrich, Direktorin für Wirtschaftsforschung in Nordamerika am Indeed Hiring Lab.