Die großen Sportvereine in Schongau sind offenbar gut aufgestellt, während kleinere und mittelgroße Vereine bei Fragen den Kontakt zum Sportreferenten suchen, berichtete Hans Rehbehn im Stadtrat.
Seinem Tätigkeitsbericht stelle Hans Rehbehn, Referent für Vereine und Sport, in der jüngsten Sitzung ein Sprichwort voran: „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Genau dies erlebe man tagtäglich in der Schongauer Vereinslandschaft. Die Stadt lebe durch das Engagement der Bürger im Sport und im Ehrenamt. „Diese Vielfalt ist unser Schatz.“
In Schongau gebe es derzeit rund 140 aktive Vereine und Gruppierungen. „Diese Vereine sind das Rückgrat unserer Gesellschaft“, so Rehbehn, vom Sport beim TSV Schongau bis hin zur Kultur bei LiccAmbra, von der Musik bei der Stadtkapelle bis hin zum Brauchtum beim Trachtenverein. Auch die sozialen Bereiche seien stark vertreten.
Gerade der Sport liege ihm am Herzen, wie Rehbehn betont, Angebote für alle Altersgruppen vom Kleinkind bis zum Senior. Sein persönliches Anliegen sei es, Kinder und Jugendliche für eine ausgewogene Freizeitgestaltung zu begeistern. „Idealerweise spielt jedes Kind ein Instrument, treibt eine Einzelsportart – und eine Mannschaftssportart.“ So hole man die Kinder von der Straße und weg von den Bildschirmen. „Das ist mehr als Freizeit – das ist Persönlichkeitsentwicklung“, so Rehbehn. Die Stadt unterstütze diese Arbeit, etwa durch die Bereitstellung von Sporthallen, Plätzen und Eisstadion, aber auch durch laufende Zuschüsse. Auch die Vereine selbst seien kreativ. So sei kürzlich ein Mähroboter für den TSV über Crowdfunding finanziert worden (wir berichteten).
Zukunftswerkstatt für Vereine
Rehbehn zählte einige Beispiele seiner Arbeit auf und berichtete unter anderem von der von ihm organisierten Zukunftswerkstatt. Genannt worden als Probleme seien u.a. die Punkte Nachwuchsmangel, Bürokratie, rechtliche Anforderungen, manchmal fehlende Wertschätzung, fehlende Ansprechpartner – und der Wunsch nach einem jährlichen gemeinsamen Termin zur Abstimmung.
„Nach meiner Anfrage, ob die Stadt so einen Termin organisieren könnte, kam leider eine Absage mit der Begründung, das sei ein zu großer Organisationsaufwand, und zudem kann ja jeder Verein seine Termine selbst in den Veranstaltungskalender der Stadt eintragen“, berichtete Rehbehn. In diesem Jahr sei so ein Termin dann aber doch organisiert worden, als eine Idee aus der Stadtverwaltung heraus, so die Anspielung Rehbehns auf eine Einladung von Vizebürgermeisterin Daniela Puzzovio und Standortförderer Jürgen Erhard. Diese hatten vor allem Vertreter Schongauer Vereinen eingeladen, die mit ihren Veranstaltungen die Schongauer Altstadt beleben könnten (wir berichteten).
Rehbehn nannte in seinem Bericht auch den Newsletter, den er seit 2022 in eher unregelmäßigen Abständen verschicke, nämlich dann, wenn es ein aktuelles Thema aufzugreifen gebe. Unter „SOGute NacHRichten“ griff der Referent zuletzt den Schwerpunkt „Datenschutz im Verein“ auf, das nächste Thema soll das Satzungsrecht sein. Viele Satzungen stammen noch aus den Gründungsjahren und sollten dringend aktualisiert werden“, so sein Hinweis, etwa im Hinblick auf Beschlussfähigkeit, Gestaltung der Vorstandschaft oder Einbindung datenschutzrechtlicher Vorgaben. Wichtig seien auch Fortbildungen. Er selbst habe an diversen teilgenommen und sei auch regelmäßig am „runden Tisch Ehrenamt“ im Landkreis dabei.
„Besuchen Sie die Sportveranstaltungen in Schongau“
Rehbehns Fazit: „Die großen Vereine in Schongau sind gut aufgestellt.“ Seine Unterstützung werde vor allem von den kleineren und mittleren Vereinen gesucht. „Ich bin kein Entscheider, aber ein Begleiter, Vermittler und Unterstützer.“ Rehbehn wünscht sich, Vereinsvertreter regelmäßig, aber ohne zusätzlichen Aufwand, an einen Tisch zu bringen. „Ein Vereinsstammtisch wäre ein schönes Format.“ Außerdem plane er einen zweiten Zukunftsworkshop „Verein und Ehrenamt“.
Meine News
Einen Appell richtete der Sportreferent an alle Bürger: „Besuchen Sie die Sportveranstaltungen in Schongau, jeder Zuschauer unterstützt damit unsere Vereine – und vor allem ihre Jugendarbeit. Nicht zuletzt wünscht er sich eine Kooperation mit den Schulen, besonders im Hinblick auf die Ganztagsbetreuung.
Außerdem solle man das Sportangebot digitalisieren und z.B. virtuelle Wettbewerbe oder Fitness-Apps anbieten nach dem Motto „moderne Wege gehen, um neue Zielgruppen anzusprechen“. Nicht zuletzt eigne sich die Schongauer Umgebung für viele Outdoor-Angebote.
Rehbehns Anspielung darauf, dass er zwar bei Vereinsproblemen mit der Verwaltung vermittle, in der Folge aber nichts mehr erfahre, griff Bürgermeister Falk Sluyterman auf. Er bat um Rückmeldung, wo sich Rehbehn „nicht eingebunden“ fühle.