„Bienen faszinieren mich“: Felix Mayr (20) aus Gelting imkert seit der Schulzeit

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Dem Augenblick, wenn der goldene Honig aus der Schleuder rinnt, fiebert Mayr jedes Jahr entgegen. © Sabine Hermsdorf-hiss

Felix Mayr (20) imkert, seit er 15 ist. Besonders im Sommer geht viel Zeit für dieses besondere Hobby drauf. Doch der süße Honig ist Ausgleich für die viele Arbeit.

Geretsried – Überall summt und brummt es am Lehrbienenstand in Buchberg. Durch die Äste blitzen Sonnenstrahlen. Die fleißigen Insekten surren an diesem Juni-Morgen friedlich durch die warme Luft.

„Bienen faszinieren mich“: Felix Mayr aus Gelting imkert seit der Schulzeit

Imker Felix Mayr blickt zufrieden um sich. Seine Bienenvölker stehen zwar nicht hier beim Lehrbienenstand, trotzdem weiß er, wie sich die Witterung auf das Verhalten der Tiere auswirken kann. „Wenn das Wetter gut ist, arbeite ich auch mal ohne Schutz an den offenen Bienenkästen“, sagt er. Aber besonders nach einem Gewitter würden sich die Insekten sehr unruhig verhalten. Da muss der 20-Jährige dann schon aufpassen.

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Mayr imkert, seit er 15 Jahre alt ist. Die meisten seiner Imker-Kollegen sind älter. Auch unter seinen Freunden ist er mit diesem besonderen Hobby allein auf weiter Flur. Mit der Imkerei ist er erstmals bei einem Kurs an der Realschule Geretsried in Berührung gekommen. „Bienen faszinieren mich“, sagt er. „Allein schon, ihnen zuzuschauen. Und natürlich, was sie leisten können.“

Mayr betreut zwischen sechs und acht Bienenvölker

Ebenfalls ausschlaggebend, dass er sich für die Imkerei entschieden hat: „Der Honig schmeckt gut“, sagt Mayr und lacht. Im Durchschnitt fünfmal pro Woche isst er das flüssige Gold zum Frühstück. Da musste der Geltinger nicht lange überlegen, als ein Imker-Kollege seinen Bienenstand aufgab und hat ihn übernommen.

Zwischen sechs und acht Völker betreut der 20-Jährige derzeit. Wachs schmelzen, kontrollieren, wie es den Bienenvölkern geht – besonders im Sommer gibt es für die Imker viel zu tun. „Der Freitag und Samstag gehen für die Bienen drauf“, sagt Mayr. Zweimal im Jahr muss er seine Völker gegen die gefährliche Varroa-Milbe behandeln. Dazu kommt jetzt gerade noch das Honigschleudern.

Vorher müssen die Honigrähmchen vorbereitet werden. Die kommen auf den Bienenkasten, wenn die Bienen Nektar und Pollen eintragen. „Es ist schon eine Herausforderung, das nebenbei mit dem Job unter einen Hut zu bringen.“

Beim Schleudern wird die Arbeit des ganzen Jahres sichtbar

Angeeignet hat sich der Geltinger sein Wissen über die fleißigen Insekten entweder durch Zuschauen oder Ausprobieren, oder Kollegen haben es ihm gezeigt. „Meine Erfahrungen werden immer besser“, stellt der Imker fest. „Ich schaue, dass sich meine Völker gut aufbauen.“

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Die liebste Zeit im Bienen-Jahr ist für Mayr die Zeit der Honigernte. „Wenn der Honig aus der Schleuder rinnt, sieht man die ganze Arbeit des Jahres.“ Geschleudert wird normalerweise zweimal im Jahr. Einmal im Frühsommer und dann nochmal etwas später, circa Ende Juli. Der erste Schleuder-Durchgang in diesem Jahr war verglichen mit anderen Jahren weniger ertragreich, hat Mayr festgestellt.

In seinem Freundeskreis ist er der einzige Imker. „Aber meine Freunde unterstützen mich“, erzählt er. Erst kürzlich habe einer beim Honigschleudern mit angepackt. „Die haben vollstes Verständnis.“ Und natürlich lassen sie sich auch gerne mal die ein oder andere Buttersemmel mit Honig drauf schmecken.

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