Kronenfest in Geretsried: Weit mehr als Tracht, Tanz und Musik

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Über viel Applaus durfte sich die Kindertanzgruppe freuen. Sie präsentierte traditionelle Tänze. © ph

Am Sonntag zog das traditionelle Kronenfest der Siebenbürger Sachsen auf der Böhmwiese wieder zahlreiche Besucher an. Die Krone gilt dabei als Sinnbild des Sommers.

Geretsried – Vor 15 Jahren war die Böhmwiese erstmals Schauplatz dieses besonderen Spektakels, das seither Menschen aller Alters- und Bevölkerungsgruppen fasziniert. „Was für viele ein buntes Fest mit Trachten, Tanz und Musik ist, hat eine tiefe Bedeutung: Die Krone steht für Gemeinschaft, Zusammenhalt und gelebte Tradition – über Generationen hinweg“, stellte Bürgermeister Michael Müller beim Kronenfest am Samstag fest. Nahezu tausend Besucher erlebten neben einer Kletteraktion die Gastfreundlichkeit und Tänze der Siebenbürger Sachsen.

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In Windeseile erklomm Felix Wagner den geschmückten Stamm. © ph

Wie schon im Vorjahr eröffneten der Posaunenchor Isar-Loisachtal und ein musikalisch begleiteter Gottesdienst das traditionelle Kronenfest. „Es wäre schön, wenn wir alles, was wir im Überfluss haben, mit anderen teilen“, wünschte sich der evangelische Pfarrer Johannes Waedt. Diese Vorgabe erfüllten die Festgäste nach der Messe vorbildlich. Sie versorgten sich und ihre Bekannten reichlich mit Baumstriezel, Grillfleisch und den würzigen Hackfleischröllchen Mici.

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Rund 50 Helfer packten mit an

Für die rund 50 ehrenamtlichen Helfer, die schon am frühen Morgen mit dem Aufbau der Zelte, Bierbänke und Stände beschäftigt waren, bedeutete die Zubereitung einen hohen schweißtreibenden Aufwand. „Wir haben 100 Tischgarnituren mit jeweils acht Plätzen aufgestellt, also rückt ein bisschen zusammen“, appellierte Peter Wagner von der Kreisgruppe an die stetig wachsende Besucherschar.

Nach den Grußworten des Bürgermeisters und der stellvertretenden Landesvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen, Gerlinde Zurl-Theil, erinnerte Kreisgruppenvorsitzende Ursula Meyndt an die Tradition des seit 1764 bestehenden Kronenfests. Demnach wird es in vielen Orten schon am 29. Juni – dem Namenstag von Peter und Paul – gefeiert. Die aus Blättern, Efeu und Blumen angefertigte Krone gilt dabei als das Sinnbild des Sommers. Sie symbolisiert zudem die Einheit von Glauben, Kirche und Volk. „Wir wollen diesen Brauch auch unter veränderten Lebensbedingungen weiterpflegen“, versprach Meyndt.

Musikalisch klang der Abend aus

Iris Maurus begrüßte danach verschiedene Tanzgruppen aus Geretsried, der Stadt Traunreut und Österreich. Bei den Auftritten war zu sehen, dass schon junge Mädchen und Buben im Vorschulalter viel Spaß an den Choreografien hatten. Höhepunkt des Festakts war freilich das Erklimmen der Baumkrone. Felix Wagner kletterte – abgesichert mit Gurten – binnen weniger Sekunden auf den etwa neun Meter hohen Stamm. „Mit vollem Glas, nach alter Sitte hier aus der Kronenmitte, für heute und für lange noch, dem Kronenfest ein Lebehoch“, rief er hinunter. Danach warf Wagner den unten wartenden Kindern Süßigkeiten zu.

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Nachdem die Isartaler Adjuvanten nachmittags eher traditionelles Liedgut wie etwa die „Südböhmische Polka“ zum Besten gegeben hatten, lud die Band „TraunSound“ in den Abendstunden mit bekannten Oktoberfesthits zum Mitsingen und Tanzen ein.

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