„Passiert ist bis heute nichts“: Rottenbuch will endlich Kreisstraßen-Ausbau durchsetzen
Mehr als 20 Jahre warten die Rottenbucher bereits auf den Ausbau ihrer Kreisstraße WM 24/GAP 3 südlich des Ortsteils Schönberg. Nun beschloss der Gemeinderat, von den Landräten die Einhaltung ihrer Zusagen einzufordern.
Beim Thema Kreisstraße WM 24/GAP 3 lässt selbst Rottenbuchs Bürgermeister Markus Bader, sonst für sein besonnenes Auftreten in der Öffentlichkeit bekannt, seinen Ärger durchblitzen: „Schon vor mehr als einem Jahrzehnt, als der Straßenabschnitt bei Böbing saniert wurde, gab es einen Grundsatzbeschluss, dass die Straße auch südlich von Schönberg verbreitert und ein Radweg angebaut wird. Passiert ist bis heute nichts“, sagt er sichtlich angefressen.
Laut Auskunft der zuständigen Landräte fehlen dafür schlicht die finanziellen Mittel. Das sei ihm schon klar, meint Bader, der auch keinen sofortigen Baubeginn fordert. „Aber finanzielle Gegebenheiten können sich ändern. In drei, vier Jahren kann es ganz anders aussehen, und dann können wir wieder nicht mit dem Bau beginnen, weil die beiden zuständigen Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen die Planung auf Eis gelegt haben.“ So verschiebe sich der Ausbau immer weiter von Jahr zu Jahr.
Die Gemeinde Rottenbuch habe zuletzt drei verschiedene Varianten der Streckenführung geprüft, wobei man in Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt jener Variante den Vorzug gab, die am weitesten von der Bebauung entfernt und mit dem geringsten Einschnitt ins Gelände verbunden ist. Die drei Varianten müssten nun von den beiden zuständigen Landkreisen und ihren betroffenen Behörden geprüft werden.
Schritte verursachen keine große Kosten
Ebenso gelte es, mit den drei betroffenen Grundstückseigentümern zu reden. „Nichts davon ist passiert, obwohl man uns eine klare Zusage dafür gegeben hat“, ärgert sich Bader. Dabei würden diese beiden Schritte keine hohen Kosten verursachen.
Bader verweist in diesem Zusammenhang auf Schulprojekte, die ebenfalls vorangetrieben werden, obwohl es im Augenblick keine finanziellen Mittel dafür gibt. „Uns ist bewusst, dass im Augenblick nicht gebaut werden kann. Aber wir möchten endlich loslegen können, wenn es wieder die finanzielle Möglichkeit dafür gibt.“
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Der Rottenbucher Gemeinderat schloss sich daher der Forderung des Bürgermeisters an und beschloss einstimmig, die zuständigen Landräte aufzufordern, ihre Zusagen einzuhalten und die Planungen für das Straßenbauprojekt voranzutreiben. Die Politik wünsche sich immer Rückhalt aus dem Volk. Hier gäbe es einmal Gelegenheit zu beweisen, dass Versprechen nicht nur leere Worte sind, meint Bader sinngemäß.
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Bereits mehr Anliegerverkehr
Dass der Straßenausbau dringend notwendig sei, gilt in der Gemeinde als unumstritten. „Durch die Fertigstellung des Streckenabschnitts bei Böbing gibt es nun schon mehr Anliegerverkehr und dadurch auch immer wieder prekäre Verkehrssituationen“, erklärt Rathauschef Bader. Umso mehr hofft man in Schönberg darauf, bei den zuständigen Landkreisen und ihren Verantwortlichen endlich Gehör zu finden.