Wettermodelle sehen riesige Hitzeglocke über Mitteleuropa – Extremhitze-Warnung für Deutschland

  1. Startseite
  2. Deutschland

Kommentare

Wird die zweite Juli-Hälfte zur Hitzefalle? Wettermodelle warnen vor einer intensiven Heißluftwelle – mit dramatischen Folgen für Deutschland und ganz Mitteleuropa. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Frankfurt – Die Wettermodelle basteln an einem beunruhigenden Szenario: In der zweiten Juli-Hälfte könnte sich eine sogenannte Hitzeglocke über Mitteleuropa legen. Sie wird mit trockener, extrem heißer Luft aus Nordafrika gespeist und schiebt sich – wenn die Modelle Recht behalten – über das Mittelmeer und Frankreich bis nach Deutschland.

Kopie von Dominik Jung Wetter-Net Vorlage - 2025-07-11T084146.734.jpg © picture alliance/dpa | Patrick Seeger

Hitzeglocke nimmt Kurs auf Mitteleuropa – Deutschland betroffen

Besonders brisant: Die Temperaturen in rund 1500 Metern Höhe, also in der sogenannten 850-hPa-Schicht, steigen laut Berechnungen auf über 20 Grad. Für Meteorologen ist das ein Warnsignal. Denn in dieser Höhe ist die Temperatur weitgehend unabhängig von lokalen Einflüssen wie Sonneneinstrahlung oder Bodenbeschaffenheit – sie zeigt also ziemlich direkt, wie heiß die Luftmasse wirklich ist. Wenn in 1500 m Höhe über 20 Grad gemessen werden, sind am Boden Höchstwerte von 35 bis sogar über 40 Grad möglich.

Erste Modellläufe deuten bereits auf Spitzenwerte für Teile Deutschlands hin. Ob sich diese Entwicklung bestätigt, ist noch unsicher – aber die Dynamik der vergangenen Tage zeigt: Solche Hitzewellen sind in diesem Sommer nicht nur denkbar, sie treten bereits auf. Westeuropa hat bereits einen Rekord-Juni hinter sich, mit neuen Allzeit-Höchstwerten in Spanien, Frankreich und Großbritannien. In der aktuellen Wärmephase regnet es nur selten – zu selten für die ausgetrockneten Böden.

wetter.net - das Wetter auf den Punkt gebracht!

Dieser Artikel entstand in einer Content-Partnerschaft mit wetter.net. wetter.net bietet Ihnen alles Wissenswerte rund um Wetter und Klima. Auf unseren Seiten finden Sie weltweite Stadt- und Ortsprognosen für die nächsten 14 Tage und das für die ersten 7 Tage in 1-stündiger und für die nachfolgenden Tage in 3-stündiger zeitlicher Auflösung. Wettervorhersagen, Niederschlagsradar, Messwerte, Wetterwarnungen, Deutschlandwetter und Wetter-News informieren über die aktuelle Entwicklung sowie die kommenden Stunden und Tage.

Hitze-Wetter in Deutschland: Hitzekuppel, Hundstage und Infrastrukturprobleme

Die Begriffe Hitzekuppel oder Hitzeglocke beschreiben ein wetterdynamisches Phänomen, bei dem sich heiße Luftmassen in großer Höhe über einer Region festsetzen und wie ein Deckel wirken. Durch die stabile Hochdrucklage kann die warme Luft nicht entweichen, sie staut sich und erwärmt sich weiter. Nachts kühlt es kaum ab – das belastet nicht nur Mensch und Tier, sondern auch Infrastruktur und Energieversorgung.

Schon vergangene Woche gab es in Deutschland durch die Hitze Schäden an Autobahnen, Zugausfälle wegen Gleisverformungen und Stromausfälle durch Überlastungen im Netz. Meteorologisch gesehen befinden wir uns nun auf dem Weg in die Hundstage, die als heißeste Zeit des Jahres gelten. Sie beginnen traditionell am 23. Juli und reichen bis zum 23. August. In diesem Zeitraum ist die Sonneneinstrahlung maximal, und häufig etablieren sich stabile Hochdrucklagen. Das begünstigt Extremhitze – und genau das deuten aktuelle Modelle jetzt an. Sollte sich die Hitzeglocke tatsächlich aufbauen, könnten mehrere Tage mit teils gefährlicher Hitze folgen.

Hitzewelle in Deutschland: Wie ernst ist die Lage wirklich?

Noch ist nichts entschieden – Modellrechnungen können sich ändern. Doch die Entwicklung der letzten Wochen zeigt, dass die Atmosphäre in diesem Sommer besonders anfällig für extreme Wärme ist. Der Jetstream verläuft derzeit träge, Hochdruckgebiete bleiben lange an Ort und Stelle, Tiefs ziehen nur langsam weiter. Diese Muster begünstigen Hitzekuppeln, die dann tagelang für Hitze sorgen können. Auch wenn manche Modelle noch mit Unsicherheiten spielen, ist der Trend eindeutig: Der Sommer ist noch lange nicht vorbei – und die heißesten Tage könnten uns erst noch bevorstehen.

Wir behalten die Lage im Auge. Besonders für Risikogruppen, Städte und die Infrastruktur kann eine mehrtägige Extremhitze ernsthafte Folgen haben. Die nächsten Tage werden zeigen, ob sich die drohende Hitzeglocke tatsächlich aufbaut. Bis dahin: Auf ausreichend Flüssigkeit achten – und das Wetter gut im Blick behalten.

Auch interessant

Kommentare