40 Stunden im Flugzeug gefesselt: US-Abschiebeflug löst Empörung über Trump aus

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Donald Trumps Abschiebeaktionen sind im vollen Gang. Mit den illegalen Migranten wird auf den Flügen nicht zimperlich umgegangen. Die tragen Handschellen und sind gefesselt.

Washington, D.C./Neu-Delhi – Donald Trump hat nach seinem Amtsantritt mit harter Hand durchgegriffen. Wie angekündigt, werden illegale Migranten im großen Stil abgeschoben. Doch stößt das nicht nur auf Kritik von den Demokraten. Auch die Herkunftsländer der abgeschobenen Migranten kritisieren Trumps Massendeportationen. In Indien sollen die Migranten bis zu 40 Stunden in Handschellen im Militärflugzeug verbracht haben müssen. Und das sogar beim Toilettengang, wie CNN berichtet.

Trump greift bei der Migrationspolitik durch: Migranten auf Abschiebeflügen gefesselt

In Indien löste die Behandlung der Abgeschobenen Proteste vor dem indischen Parlament aus. Am Mittwoch (5. Februar) war erstmals ein US-Militärflugzeug mit Migranten in Indien gelandet. Dabei sollen die meisten Inder an Board des Flugzeugs auf legalem Weg in die USA über ein Arbeitsvisum eingereist sein. Viele sind nach Ablauf des Visums dann in den USA geblieben. Einige wenige sollen über die sogenannte „Donkey-Route“ (zu dt. Esel-Route) illegal eingereist sein, wie die indische Tageszeitung Hindustan Times schreibt. Tatsächlich werden die Migranten von der Grenzschutzbehörde wie Kriminelle und Schwerverbrecher behandelt, obwohl viele der Inder nicht einmal illegal in die USA eingereist waren.

Einer der abgeschobenen Migranten, Akashdeep Singh, sagte über den Flug nach Indien: „Unsere Hände waren gefesselt und unsere Knöchel angekettet, bevor wir losgeflogen sind.“ Weiter betonte der 23-jährige Singh gegenüber CNN: „Wir baten das Militär, uns die Fesseln abzunehmen, um essen oder aufs Klo gehen zu können, aber sie haben uns schrecklich behandelt, ohne auf uns irgendwie achtzugeben.“

Details über Trumps Abschiebeflüge: Handschellen wurden auch für Toilettengänge nicht abgenommen

Weiter berichtete der Inder über die Situation an Board des Flugzeugs: „So wie sie uns angeschaut haben, werde ich das nie vergessen … Wir sind aufs Klo mit den Fesseln gegangen. Kurz vor der Landung haben sie die Fesseln der Frauen abgenommen. … Unsere wurden nach der Landung von der örtlichen Polizei entfernt.“ US-Beamter und Leiter der Grenzschutzbehörde Michael W. Banks veröffentlichte auf der Social-Media-Plattform X ein Video, das die indischen Migranten zeigt, wie sie in den USA auf das Flugzeug geführt werden. Auch hier sind die Inder in Handschellen und an den Füßen gefesselt. Ein weiterer Passagier, der den gleichen Flug beschrieb, bestätigte die Darstellung Singhs.

Proteste in Indien gegen die Abschiebung von indischen Migranten in den USA. Mitglieder des „Indian Youth Kongresses“ verbrennen eine Puppe, die den US-Präsidenten Donald Trump darstellen soll. 6. Februar 2025.
Proteste in Indien gegen die Abschiebung von indischen Migranten in den USA. Mitglieder des „Indian Youth Kongresses“ verbrennen eine Puppe, die den US-Präsidenten Donald Trump darstellen soll. © IMAGO/Hindustan Times

Kritik an Indiens Premier Modi aus der Opposition – Treffen mit Trump in Washington

Oppositionsführer im indischen Kongress, Rahul Gandhi, kritisierte den Umgang mit den indischen Migranten scharf. Auf X teilte er ein Video eines der abgeschobenen Inder, der die Zustände während des Flugs beschreibt. Premierminister Narenda Modi mahnt er: „Premierminister, hört den Schmerz dieses Mannes. Inder verdienen Würde und Menschlichkeit, keine Handschellen.“ Ähnliche Kritik an den Abschiebeflügen gab es zuvor bereits aus Kolumbien. Auch hier wurden die Abgeschobenen in Handschellen und an den Füßen angekettet in das Land in Lateinamerika überführt.

Für Indien und die USA ist der Zeitpunkt der Abschiebeflüge ungünstig. Indiens Premierminister Modi soll sich mit US-Präsident Donald Trump nächste Woche in Washington treffen. Eigentlich haben die zwei Staatsmänner ein gutes Verhältnis. Modi bezeichnete Trump als „wahren Freund“. Andere indische Politiker fordern von Modi die Behandlung der indischen Migranten zu verbessern. Somit wird nächste Woche wohl auch das ein Gesprächsthema zwischen Trump und Modi in Washington werden. (sischr)

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