Suche nach dem vermissten Arian (6) – Polizei setzt auf Süßigkeiten und Luftballons
Der sechsjährige Arian aus Bremervörde ist verschwunden. Die Polizei sucht mit ungewöhnlichen Methoden, um die Aufmerksamkeit des Jungen zu erregen.
Bremervörde – Seit Montagabend (22. April) gilt der sechsjährige Arian als vermisst. Einsatzkräfte suchen seitdem mit einem Großaufgebot nach dem Jungen aus Bremervörde in Niedersachsen. Hunderte Helfer und Freiwillige sind im Einsatz. Neben gewöhnlichen Suchmethoden werden aufgrund von Arians Autismus auch unkonventionelle Mittel eingesetzt.
Einsatzkräfte zündeten ein Feuerwerk an, um Arians Aufmerksamkeit zu bekommen
In der Nacht zum Donnerstag (25. April) ließen die Helfer Raketen steigen – Arian hat eine Vorliebe für Feuerwerke, wie ein Polizeisprecher erläuterte. Es ist notwendig, die Aufmerksamkeit des Jungen mit solchen Mitteln zu wecken, da er aufgrund seiner autistischen Erkrankung nicht auf Ansprache reagiert. Die Helfer gehen davon aus, dass er sich nicht bemerkbar machen wird, wenn er Menschen in seiner Nähe wahrnimmt.
Mittel, die die Einsatzkräfte bislang bei der Suche nach Arian eingesetzt haben:
- Feuerwerk
- Süßigkeiten
- Luftballons
- Wildkameras
- Drohnen
- Hubschrauber
- Tornado-Flugzeug
- Polizeitaucher
- Sonarboot
- Spürhunde
In einem Waldgebiet, das an Arians Zuhause angrenzt, hängten die Helfer auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten auf. „Die haben es dem Jungen angetan“, so ein Polizeisprecher. Wildkameras wurden ebenfalls im Wald installiert, um Arian zu finden. Diese Kameras erfassen mithilfe eines Infrarot-Sensors Bewegungen, die sich von der Umgebungstemperatur abheben. Kreiszeitung.de berichtete am Mittwochabend (24. April) zuerst darüber. Es ist möglich, dass sich der Junge irgendwo versteckt hält.
Die Polizei hatte Fußspuren entdeckt, die vom vermissten Arian stammen könnten
Im Rahmen der Suchaktion wurden zudem Drohnen, ein Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug eingesetzt, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera machte. Polizeitaucher durchsuchten am Mittwoch den nahegelegenen Fluss Oste. Ein Sonarboot war ebenfalls im Einsatz, um das Gewässer nach einem festgelegten Muster zu durchsuchen. Die Polizei hatte Fußspuren entdeckt, die zum Fluss führten. Polizeihunde haben die Spur bereits aufgenommen.
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Arian wurde zuletzt um 19.30 Uhr in seinem Zuhause am Ohfeldring in Elm gesehen. Am Mittwoch gab die Polizei bekannt, dass er am Montag gegen 19.15 Uhr von einer privaten Überwachungskamera gefilmt wurde. „Mit den Aufnahmen haben sich alle Angaben der Familie betätigt“, so der Polizeisprecher. Arian wurde dabei gefilmt, wie er alleine durch sein Wohngebiet ging und zügig Richtung Wald lief.

Der vermisste Arian ist nur leicht bekleidet, weshalb die Situation laut Polizei ernst ist
Arian hat dunkelblonde Haare und trägt einen orangefarbenen, langen Pullover, eine schwarze Jogginghose mit Drachenmuster und Socken. Die Polizei bezeichnete die Situation aufgrund der niedrigen Temperaturen und Arians leichter Kleidung als sehr ernst. „Der Junge dürfte entkräftet sein, ihm dürfte kalt sein, und er hat nichts gegessen und getrunken“, so ein Sprecher der Polizei.
Im Fall des kleinen Émile geriet jetzt der Großvater ins Visier der Ermittler. Zum Verschwinden von Rebecca Reusch enthüllte eine Freundin der Familie kürzlich Details über eine Familienfeier. (tt/dpa/afp)
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