Vermisster Émile aus Frankreich ist tot: Beklemmende Details des Großvaters durchgesickert
Nach einer makabren Entdeckung gibt es traurige Gewissheit. Der kleine Émile aus Südfrankreich ist tot. Nun ist der Großvater ins Visier geraten.
Aix-en-Provence – Der Vermisstenfall Émile nahm am Osterwochenende eine schockierende Wende. Neun Monate war der Zweijährige spurlos verschwunden. Polizisten und Dorfbewohner hatten die Gegend immer wieder durchkämmt. Dann stieß eine Spaziergängerin am Samstag auf Knochen, darunter den Schädel eines Kindes. Ein Gentest lässt keinen Zweifel. Es sind die Überreste des kleinen Émile. Vieles ist noch ein Rätsel. Nun werfen der Großvater und vor allem seine Vergangenheit brennende Fragen auf, berichten französische Medien.
Fall Émile gibt Rätsel auf: Zweijähriger verschwand in Obhut des Großvaters
Der zweijährige Émile war bei seinen Großeltern im südfranzösischen Ort Le Vernet (Frankreich) im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli nach eigenen Angaben gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Bei den Großeltern hielten sich zu dem Zeitpunkt auch etliche andere Verwandte auf. Zwei Zeugen hatten ausgesagt, noch gesehen zu haben, wie das Kleinkind eine Straße herunterlief.
- Am 8. Juli 2023 verschwindet der zweijährige Émile im Urlaub bei seinen Großeltern in einem kleinen Dörfchen Le Vernet (Frankreich)
- Am 30. März 2024 entdeckt eine Spaziergängerin in der Nähe des südfranzösischen Bergdorfes Le Vernet Knochen und einen Schädel
- Am 1. April 2024 bestätigt eine Gen-Analyse, dass es sich bei den Knochen um Überreste des vermissten Émile handelt
Nach Knochenfund: Großvater von Émile schon einmal im Fokus von Ermittlern

Die Todesursache des Zweijährigen ist zunächst noch unklar. Die Knochen würden weiter untersucht, berichtet der französische TV-Sender BFMTV unter Berufung auf Ermittlerkreise. Hundestaffeln, Gerichtsmediziner und Anthropologen seien unter anderem weiter am Fundort im Einsatz. Der Zutritt zum Dorfteil, in dem das Haus der Großeltern steht, ist Fremden untersagt. In der Nähe soll laut Medienberichten zufolge der Schädel des Kindes gefunden worden sein.
Nach Émiles Verschwinden war die Gegend mehrfach abgesucht worden. Das Gelände sei schwer zugänglich, und es gebe eine geringe Chance, dass man die Knochen übersehen habe, sagte Gendarmerie-Sprecherin Marie-Laure Pezant im Sender CNews. Denkbar sei aber auch, dass die Gebeine erst später an die Stelle gelangten, etwa durch einen Menschen, ein Tier oder das Wetter.
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Spielt Vergangenheit von Großvater eine Rolle?
Nicht nur die Häuser der Großeltern, auch der Großvater ist von den Ermittlern durchleuchtet worden. Allerdings kommt jetzt eine dunkle Seite der Vergangenheit des Großvaters ans Licht. Émiles Opa soll wegen Vergewaltigung Minderjähriger und körperlicher Gewalt in den 90er Jahren unter Verdacht gestanden haben, berichtet der französische Fernsehsender TF1. Damals soll der er Aufseher in einer Religionsgemeinschaft namens „Riaumont“ gewesen sein. In dem Internat herrschte ein Klima der körperlichen Gewalt und sexuellen Übergriffe, schildern ehemalige Bewohner dem TV-Sender. 20 Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Einrichtung im Jahr 2018 sei auch gegen Émiles Großvater nach Zeugenaussagen ermittelt worden, die Polizei hatte ihn zeitweise in Gewahrsam genommen. Ohrfeigen und Schläge hatte er damals laut TF1 gestanden, die Vergewaltigung, die ihm ein Zeuge vorwarf, hingegen nicht. Die entsprechende Anklage wurde fallen gelassen.
„Sein Name fiel oft“, zitiert der Sender TF1 die Journalistin Ixchel Delaporte. Sie habe über Jahre zu dem Thema recherchiert und Zeugenaussagen von ehemaligen Heimbewohnern aufgenommen. Er soll Jungen gegenüber sehr gewalttätig gewesen sein.
Im Vermisstenfall Émile sei jedoch kein Zusammenhang zwischen der „Riaumont“-Affäre hergestellt worden. Die Anwältin des Großvaters sagte laut TF1: „Ich bin der Meinung, dass die Unschuldsvermutung verletzt wird, mit dramatischen Folgen für die Familie. Diese Menschen sind am Boden zerstört“. Die einzige Angst ihres Mandanten sei es, dass die Ermittler dadurch Zeit für Émile verlören. Die Untersuchungen laufen derweil weiter auf Hochtouren.
Ein weiterer Vermisstenfall bewegt Frankreich: Von der Jugendlichen Lina (15) aus dem Elsass fehlt seit Monaten jede Spur. Vor Kurzem kam Bewegung in die Ermittlungen. Allerdings nur ein kleiner Hoffnungsschimmer.(ml)