Ende des Ukraine-Krieges: Trump trifft Selenskyj vor Papst-Beerdigung – jetzt kommen Details ans Licht
Gipfel zu einem Ende des Ukraine-Krieges mitten in Rom. Vor der Papst-Beerdigung trafen Trump und Selenskyj aufeinander. Der Ukrainer hatte einen Waffenruhe-Vorschlag im Gepäck.
Rom – Das letzte Mal, als Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj aufeinandertrafen, endete das Gespräch im großen Eklat. Nun sollen sich der US-Präsident und sein ukrainischer Amtskollege erneut getroffen haben. Und das ausgerechnet in Rom, kurz vor der Beerdigung von Papst Franziskus. Diesmal lief das Gespräch allerdings offenbar deutlich friedlicher ab.
Als „sehr produktiv“ bezeichnete das Weiße Haus, das das Treffen bestätigte, das Gespräch der beiden Präsidenten in Rom. Weitere Details sollten nach der Trauerfeier für Papst Franziskus, bei der Trump mit seinem Anzug aus der Reihe tanzte, nach außen dringen. Das diplomatische Gespräch kommt in einer kritischen Phase. Trump hatte zuvor einen „letzten“ Vorschlag für ein Ende im Ukraine-Krieg unterbreitet. In dem Zuge sprach er auch davon, dass er mit Kreml-Despot Wladimir Putin schon einer Einigung nahe sei. Im gleichen Zuge warf er allerdings Selenskyj und der Ukraine vor, verantwortlich für den Krieg mit Russland zu sein.
Selenskyj und Trump treffen sich vor Papst-Beerdigung – neuer Vorschlag für Ende des Ukraine-Krieges
Brisant ist Trumps Vorschlag allemal, beinhaltet er doch den Abtritt ukrainischer Gebiete an Russland, um ein Ende im Ukraine-Krieg herbeizuführen. Der US-Präsident sprach etwa öffentlich die seit 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierte Krim der Seite von Wladimir Putin zu. Eine Abtretung der Krim oder auch anderer durch den Kreml annektierte Gebiete lehnte Selenskyj allerdings stets kategorisch ab.
Derweil sickern immer mehr Details zum kurzen Treffen von Trump und Selenskyj am Rande der Trauerfeierlichkeiten im Vatikan durch. Wie die New York Times berichtet, soll Selenskyj etwa Trump einen Gegenvorschlag für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg unterbreitet haben. Man habe auch darüber gesprochen, dass es keine Beschränkungen hinsichtlich der Größe einer ukrainischen Armee geben solle und dass die USA gewisse durch die EU denkbares „Sicherheitskontingent“ auf ukrainischem Boden unterstützen könne. Gemeint könnte eine Art Friedenstruppe sein. Eingefrorenes russisches Vermögen könnte als Kriegsentschädigung genutzt werden.
Ende des Ukraine-Krieges: Trump und Selenskyj sprechen über Vorschlag mit Raum für Kompromisse
Der Vorschlag lässt aber auch Raum für Kompromisse. So werde in dem Plan, der der New York Times vorliegt, etwa nicht erwähnt, dass die Ukraine das gesamte von Russland einverleibte Territorium vollständig zurückerhält. Auch wird laut der Zeitung nicht auf einen Nato-Beitritt der Ukraine bestanden. Dies sind zwei Punkte, die bisher von ukrainischer Seite als nicht verhandelbar galten. Für Russland hingegen sind der Verzicht auf einen ukrainischen Nato-Beitritt und die Gebietsabtretungen durch Kiew zentrale Kriegsziele.
Bei dem Treffen soll es demnach außerdem vermutlich nicht bleiben. Sky News berichtet unter Berufung auf vatikanische Quellen, Selenskyj und Trump wollen sich nach der Beerdigung des Papstes zu weiteren Gesprächen treffen. Laut Trump stehen die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine nach Gesprächen auch seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau am Freitag kurz vor einem Ergebnis. Russland war bei der Trauerfeier in Rom nur mit Kulturministerin Olga Ljubimowa vertreten. Die Führung in Moskau spricht zwar von Fortschritten bei den Verhandlungen mit Washington, verweist aber darauf, dass noch Detailfragen für eine Beendigung des Krieges zu klären seien. (han/dpa)