Biden plant politisches Comeback – Trump reagiert mit Spott
Der ehemalige US-Präsident Biden will die Demokraten bei der Kongresswahl 2026 unterstützen. Seine Pläne rufen gemischte Gefühle hervor.
Washington, D.C. – Der ehemalige US-Präsident Joe Biden will seiner Demokratischen Partei aktiv bei der Kongresswahl im November 2026 helfen. Das berichtete der US-amerikanische Nachrichtensender NBC. Demnach wolle der 46. Präsident der Vereinigten Staaten Gelder sammeln, Wahlkampf betreiben und alles Notwendige tun, damit die Demokraten in den USA im Wettstreit mit dem republikanischen US-Präsidenten Donald Trump erfolgreich sind.
Biden soll seine Pläne bereits mit dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Ken Martin, besprochen haben. Auch seine Ehefrau und ehemalige First Lady Jill Biden will sich am Wahlkampf beteiligen, schrieb NBC. Die Eheleute arbeiten zurzeit jeweils an einem eigenen Buch.
Trump spottet über Bidens Plan
Nachdem die Demokraten Biden für seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gegen Trump im vergangenen Jahr überredet hatten, war es deutlich ruhiger um den Ex-Präsidenten geworden. Weil führende Parteikollegen und zahlreiche Beobachter an Bidens körperlicher und geistiger Verfassung zweifelten, musste der heute 82-Jährige seiner damaligen Vize-Präsidentin Kamala Harris den Vortritt lassen. Sie verlor den Wahlkampf deutlich gegen Trump, der am 20. Januar ins Weiße Haus zurückkehrte.
Der Republikaner reagierte mit Spott auf Bidens Ankündigung. Auch eine entsprechende Frage eines Journalisten antwortete Trump: „Ich hoffe es.“ Dieser hatte zuletzt den Kindern von Biden den Personenschutz in einem Urlaub entzogen.
Demokraten reagieren unterschiedlich auf Biden-Plan
Auch aus den eigenen Reihen gibt es kritische Stimmen: „Wer will schon Joe Biden zurück im Spiel haben“, zitierte NBC ein wichtigen Biden-Unterstützer, der nur anonym offen über ihn sprechen wollte. Biden symbolisiere die Vergangenheit der Partei, nicht die Zukunft. Hinzu kommt, dass die Wunden des Jahres 2024 noch frisch sind. Viele Demokraten sind verärgert über Bidens Entscheidung, erneut zu kandidieren und bis wenige Monate vor der Wahl im Rennen zu bleiben, berichtete NBC.

Andere Parteimitglieder attestieren Biden immer noch eine gewisse Strahlkraft. „Wenn Sie irgendeinen Parteivorsitzenden eines Bundesstaates anrufen und ihn fragen würden, ob er Joe Biden als Hauptredner für sein jährliches Abendessen haben möchte, würde die Antwort ja lauten“, sagte Jane Kleeb, stellvertretende Vorsitzende der Partei. Sie fügte hinzu: „Er wird von der Partei und von den Wählern geliebt.“
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