Todesopfer in Donald Trumps US-Abschiebehaft gemeldet – und Ärger um deutschen Familienvater

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In den von Präsident Donald Trump angeordneten Haftzentren für Abschiebungen aus den USA soll es Medienberichten zufolge mehrere Todesfälle gegeben haben.

Miami - Er polarisiert weltweit: der Amerikaner Donald Trump. Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich selbstbewusst gegenüber dem US-Präsidenten positioniert, während der 78-jährige Trump zuletzt sogar die Australien-Wahl durch seine umstrittene Außenpolitik erheblich beeinflusst hat.

Einwanderungsgefängnisse von Donald Trump: Mehrere Todesfälle in den USA gemeldet

International und in den USA selbst polarisiert die sehr strikte Migrationspolitik des Politikers der Republikanischen Partei – samt knallharten Abschiebemaßnahmen gegen Menschen ohne US-Staatsbürgerschaft in den Vereinigten Staaten. Neue Berichte alarmieren geradezu, was die Haftbedingungen in den Abschiebezentren betrifft. Es soll auch Todesopfer gegeben haben.

Davon berichten unter anderem der Miami Herald und die spanische Tageszeitung El Pais. Den Berichten zufolge sollen sieben inhaftierte Menschen zwischen Ende Januar und Ende April in der Obhut der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) gestorben sein. Wie El Pais schreibt, starben drei Migranten in Florida und je einer in Arizona, Missouri, Texas und Puerto Rico.

47. Präsident der USA: Donald Trump.
47. Präsident der USA: Donald Trump. © IMAGO / ZUMA Press Wire

Abschiebezentren von Donald Trump: Berichte über Todesopfer unter den Migranten

Die verstorbenen Menschen waren demnach zwischen 27 und 55 Jahre alt und stammten aus Haiti, aus Honduras, Kolumbien, der Dominikanischen Republik, Vietnam, der Ukraine und aus Äthiopien. So sei zum Beispiel eine 44-jährige Haitianerin am 25. April in einem Einwanderungsgefängnis in Deerfield Beach, rund 60 Kilometer nördlich von Miami an der Küste von Florida gelegen, gestorben, nachdem sie zuvor über Schmerzen in der Brust geklagt habe, schreibt der Miami Herald. Die Beamten des dortigen Broward Transitional Center hätten noch festgestellt, dass die Frau an Bluthochdruck litt, heißt es in dem Bericht. Die Vorwürfe in dem Bericht wiegen schwer. So seien die Einwanderungsgefängnisse und Abschiebezentren angeblich für „Misshandlungen“ bekannt, schreibt El Pais.

Der US-Kongress verlange seit 2018 von der ICE, dass diese bei Todesfällen innerhalb von 90 Tagen einen Bericht zu den mutmaßlichen Umständen vorlegt. Wie genau die genannten Misshandlungen aussehen sollen, wird in dem Bericht nicht präziser geschildert. Auch ein deutscher Staatsbürger, ein Familienvater, erzählte derweil von mutmaßlich entwürdigenden Haftbedingungen. So saß der 34-jährige Deutsche Fabian Schmidt einem Bericht der ARD-„Tagesschau“ zufolge seit dem 7. März mehr als zwei Monate in Abschiebehaft – unter anderem in einem Hochsicherheitsgefängnis in Rhode Island und offenbar trotz gültiger Greencard. An diesem Freitag (9. Mai) kam er Agenturberichten zufolge aus dem Gewahrsam frei.

US-Abschiebungen unter Donald Trump: Deutscher berichtet von entwürdigender Haft

Bei einem Telefonat, das dem WDR als Mitschnitt vorliegt, habe er seiner Familie zum Beispiel erzählt, dass er nachts bei voller Beleuchtung auf einer dünnen Matratze auf dem Boden schlafen musste und dass er nackt von zwei Beamten aus einem Schlauch mit kalten Wasser abgesprüht worden sei. Nach einem Zusammenbruch sei er gefesselt in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Behörden nannten als Grund für die Verhaftung nach Angaben der Familie ein zehn Jahre zurückreichendes Drogendelikt in Kalifornien. Dies sei damals aber nur als Ordnungswidrigkeit geahndet worden. Wie die „Tagesschau“ auf ihrer Nachrichten-Website schreibt, übte das Auswärtige Amt scharfe Kritik am Vorgehen der US-Behörden. (pm)

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