Nach fünf Jahren als parteilose Kreisrätin strebt Manuela Vanni ein neues Amt an. Für die ÖDP will sie ihren Hut bei der Landratswahl im kommenden Jahr in den Ring werfen.
Landkreis – Die ÖDP hat Manuela Vanni als Landratskandidatin nominiert. Vanni ist seit 23 Jahren in der Lokalpolitik aktiv, war Gemeinderätin in Hohenfurch, Oberhausen und Peißenberg, bevor sie in Peißenberg zwölf Jahre lang Bürgermeisterin war. In all dieser Zeit, so berichtet die heute 65-Jährige, konnte sie sowohl die Probleme kleiner Kommunen kennenlernen, die sich um den Erhalt des Dorfladens und der Schule oder die öffentliche Anbindung sorgen, als auch die Probleme größerer Kommunen, die händeringend nach Gewerbeeinnahmen und ehrenamtlichem Engagement suchen.
Nach zuletzt fünf Jahren als parteilose Kreisrätin möchte sie nun noch einmal auf die große Bühne zurückkehren: Für die Kommunalwahl 2026 kandidiert sie als Landratskandidatin der ÖDP, mit der sie in dieser Zeit „richtig gut zusammengearbeitet hat“.
Auch wenn sie der Partei nicht beitreten wird – „Parteimitglied, das werde ich nicht mehr“, erklärt sie lächelnd – will sie mit ihrer Kandidatur den Bürgern doch eine Alternative bieten. Schließlich sei die Lokalpolitik jene Ebene, an der „man noch am meisten bewegen kann“, und sie bringe die „Erfahrung, Ideen und Zeit“ mit, die es dafür braucht.
Zentrales Anliegen ihrer Kandidatur soll dann auch sein, die „Menschen zu verstehen“ und „die sich verstärkende Politikverdrossenheit abzuwenden“. Offen klagte sie etwa die „Hinterzimmer-Politik“ an, die oft genug die Arbeit im Landratsamt ausmache.
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Um dem entgegenzuwirken, hofft sie, im anstehenden Wahlkampf „mit Ehrlichkeit punkten“ zu können. Dazu gehöre auch, zuzugeben, dass die nächsten sechs Jahre für den Landkreis finanziell herausfordernd werden und Sparsamkeit gefordert sei. „Leuchtturmprojekte“ wie die Weilheimer Berufsschule, die rund 72 Millionen Euro gekostet hatte, seien zwar in der Sache gut, trotzdem sei sie der Meinung, dass es „auch billiger gegangen“ wäre. Gleiches gelte auch für die neue Turnhalle des Weilheimer Gymnasiums, führte Vanni weiter aus.
Vor allem müsse man aber klar kommunizieren, dass das aktuelle Defizit der Krankenhaus GmbH von über 13 Millionen Euro nicht tragbar ist und dem Landkreis dadurch die „Luft zum Atmen“ genommen werde. Aber auch für die doppelten Strukturen im Landkreis müsse, 50 Jahre nach der Gebietsreform, endlich eine Lösung gefunden werden.
Ziel ihrer Politik ist es dann auch, dass im Landkreis „überall gleiche Voraussetzungen“ herrschen und die Zukunft des Landkreises durch eine nachhaltige Politik gesichert wird. Noch ist dazu für Manuela Vanni ein weiter Weg zu gehen: Bei der anstehenden Wahlveranstaltung der ÖDP muss sie sich zunächst als Landratskandidatin bestätigen lassen, bevor dann im März 2026 die Kommunalwahlen anstehen.
Von Willi Nass