„Totaler Verlierer“: Trump attackiert FED-Chef Powell erneut – wegen Zinsentscheidung
Donald Trump greift den Fed-Chef scharf an. Die Zinsen sollen laut Trump schneller gesenkt werden. Powells Position wird zunehmend unsicher.
Washington, D. C. – Der US-Präsident Donald Trump hat erneut den Chef der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, angegriffen. Nachdem die Fed den Leitzins nicht verändert hatte, ließ der Republikaner seinen Unmut auf der Onlineplattform Truth Social freien Lauf. „Jerome ‚Too Late‘ Powell hat es wieder getan!!!“, hieß es in Trumps Beitrag auf Truth Social.
Powells Position als Fed-Chef wackelt: US-Präsident Trump unzufrieden mit Zinspolitik
Mitte April nannte Trump den Fed-Chef „Mr. Too Late“, weil er nach der Pandemie zu langsam bei den Zinserhöhungen gewesen sei. Nun geht es Trump zu langsam, dass die Zinsen gesenkt werden. „‚Too Late‘ ist ein TOTALER VERLIERER, und unser Land zahlt den Preis!“, wütete Trump weiter. Der Leitzins verharrt in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent, wie die Fed bekannt gab. Viele Beobachter hatten diese Entscheidung im Voraus erwartet. Trump hingegen will mit einem niedrigeren Leitzins die US-Wirtschaft ankurbeln.
Widersprüchliche Signale aus der US-Regierung sorgten zuletzt für Unsicherheit an den Märkten. Grund ist der Druck auf Fed-Chef Powell, mit dem die US-Regierung ihren Willen erreichen will. Trump gab erst an, Powell feuern zu wollen, dann ruderte der Regierungschef zurück. Auf legalem Weg kann der US-Präsident Powell nur in Ausnahmefällen feuern, die US-Notenbank ist unabhängig. Powell hat noch bis Mai 2026 den Vorsitz inne.
Der Chef der Wohnbehörde FHFA, William Pulte, forderte auf der Onlineplattform X dennoch, dass Powell zurücktreten solle – nur wenige Stunden vor dem Besuch von Trump bei der Fed. Trumps neustes Signal sorgt wohl kaum für mehr Marktsicherheit: „Er ist ZU SPÄT und eigentlich ZU BÖSE, ZU DUMM und ZU POLITISCH, um den Posten des Fed-Vorsitzenden zu bekleiden“, schrieb er.

Schwelender Streit um Fed-Gebäudesanierung: Trumps Versöhnungskurs mit Powell hielt nur kurz
„Er kostet unserem Land MILLIARDEN VON DOLLAR“ und er führe „eine der inkompetentesten oder korruptesten Gebäudesanierungen in der Geschichte des Bauwesens“ durch, schrieb der US-Präsident weiter auf der rechts-konservativen Plattform Truth Social. Für die milliardenschweren Renovierungsarbeiten der Fed hatte Trump Powell zuletzt immer wieder massiv kritisiert.
Als Trump sich bei seinem Besuch der Fed ein eigenes Bild von den Arbeiten machen wollte, schoss er erneut gegen die Bauarbeiten, wie NBC News berichtete. Er behauptete, dass die Sanierungskosten von 2,5 auf 3,1 Milliarden Dollar gestiegen seien. Powell verneinte das. Der US-Präsident habe ein Gebäude einbezogen, das bereits vor fünf Jahren fertiggestellt worden sei. Doch Trump ließ sich davon nicht beirren.
Trotzdem war der Republikaner nach der Fed-Tour zunächst auf Versöhnungskurs – zumindest für kurze Zeit. Die Renovierungen sollten einfach schnell zum Abschluss gebracht werden, forderte er gegenüber Reportern. Dass die Entscheidung der US-Notenbank nicht nach Trumps Willen lief, könnte auch die schwelende Spannung zur Gebäudesanierung wieder ans Licht gebracht haben. (lismah)