Studie zeigt: Spitznamen am Arbeitsplatz können ungeahnte Folgen haben

Die Auswirkungen von Spitznamen am Arbeitsplatz wurden in einer aktuellen Studie der Western University untersucht. Mehr als 1100 US-Bürger nahmen an den Experimenten teil. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Spitznamen von Vorgesetzten das Sicherheitsgefühl und den Respekt der Mitarbeiter verringern können. Studienleiter Zhe Zhang warnt laut „Newsweek“: „Manager sollten vorsichtig sein, wenn sie Spitznamen gegenüber Mitarbeitern verwenden.“

Forscher: „Am besten ist es, einfach nachzufragen“

Die Ergebnisse der Studie ergeben, dass die Unternehmenskultur eine wesentliche Rolle spielt. Während ein hierarchisches Umfeld Machtungleichgewichte durch Spitznamen verstärken kann, fühlen sich Mitarbeiter in einer egalitären Organisation eher sicher und respektiert.

Umgekehrt empfinden es Mitarbeiter als positiv, ihrem Vorgesetzten einen Spitznamen zu geben, da dies ein Gefühl von Sicherheit und Macht vermittelt. Zhang rät: „Am besten ist es, einfach nachzufragen und sicherzustellen, dass der Mitarbeiter sich respektiert fühlt.“

Streit auf der Arbeit
Spitznamen am Arbeitsplatz haben eine tiefgreifende Wirkung auf Mitarbeiter, die oft unterschätzt wird. (Symbolbild) IMAGO

Firmen-Chefin mahnt zu besserer Kommunikation im Job

Im Allgemeinen kann mangelnde Kommunikation zu Problemen am Arbeitsplatz führen. Shizu Okusa, Gründerin und CEO des Wellness-Unternehmens Apothékary, sieht in mangelnder Kommunikation die größte "rote Flagge" unter Arbeitskollegen. Laut CNBC schadet der falsche Umgang mit Konflikten dem Arbeitsklima und führt häufig zu Eskalationen. Okusa betont, dass impulsives Verhalten, wie das öffentliche Bloßstellen von Kollegen, nie gut ausgeht. Stattdessen sollten Konflikte in privaten Gesprächen geklärt werden, um eine konstruktive Lösung zu finden.

Auch die Karriereexpertin Carolyn Kleiman empfiehlt, Konflikte kurz und professionell zu halten und bei tiefgreifenden Charakterproblemen den Kontakt auf das Nötigste zu beschränken. Zeigen Führungskräfte keine Besserung, kann laut Harvard-Berater Gorick Ng die Personalabteilung eingeschaltet werden. Kleiman rät, Kommunikationsdefizite sachlich anzusprechen und konkrete Verbesserungsvorschläge zu machen.

Anzeichen für ein schlechtes Arbeitsumfeld: Worauf Sie achten sollten

  • Ungünstige Arbeitsbedingungen: Sind häufige Überstunden, die nicht abgebaut werden können, an der Tagesordnung oder fehlen Ihnen angemessene Pausen? Zudem sind ständig geforderte Rufbereitschaft sowie Diskussionen über freie Tage oder Urlaub klare Anzeichen für ein ungesundes Arbeitsklima. Wenn Ihr Arbeitgeber keine unterstützenden Rahmenbedingungen schafft, steigt das Risiko von Stress und Unzufriedenheit.
  • Übermäßige Erwartungen: Wenn Ihnen regelmäßig mehr Aufgaben zugeteilt werden, als Sie bewältigen können, führt dies zu einem belastenden Arbeitspensum und einem negativen Arbeitsumfeld. Umgekehrt kann auch ein zu geringer Workload unzufrieden machen, besonders wenn Sie sich nicht gefordert fühlen oder keine Verantwortung für eigene Projekte übernehmen dürfen.
  • Mangelhafte Kommunikation: Eine effektive Kommunikation ist essentiell für eine produktive Zusammenarbeit im Team und mit Vorgesetzten. Werden Sie von Ihrem Chef ignoriert oder kommunizieren Sie mit Ihren Kollegen nur das Nötigste, kann dies die Stimmung erheblich belasten.
  • Fehlende Wertschätzung: Feedback und positive Rückmeldungen sind entscheidend, um motiviert arbeiten zu können. Wenn Sie kein Lob erhalten oder Ihr Vorgesetzter Sie regelmäßig kritisiert, möglicherweise sogar zu Unrecht, weist das auf ein toxisches Arbeitsumfeld hin.
  • Gerüchte und Klatsch: In einem sozialen Umfeld wird immer mal geredet. Doch wenn an Ihrem Arbeitsplatz ständig über Kollegen gelästert oder der Tratsch über die Führungsebene gefördert wird, kann dies Ihre Stimmung negativ beeinflussen und schlechte Energie verbreiten.
  • Kein Entwicklungspotential: Werden Ihre Interessen und Stärken durch Ihren Arbeitgeber nicht gefördert, beispielsweise durch Weiterbildung oder herausfordernde Aufgaben, kann dies zur Stagnation führen. Eine berufliche Weiterentwicklung ist wesentlich, um langfristig Erfüllung in Ihrer Tätigkeit zu finden.