„Historisch“: Drei Windenergieanlagen auf Bergwiesen bei Peiting

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Auf den Bergwiesen sollen drei Windenergieanlagen entstehen. © Ingenieurbüro Sing

Bürgermeister Peter Ostenrieder sprach hernach von einem „historischen Beschluss“. Der Bau- und Umweltausschuss hat den Neubau und Betrieb von drei Windenergieanlagen auf den Bergwiesen bei Peiting bei nur einer Gegenstimme befürwortet.

Peiting – Zunächst aber erinnerte Ostenrieder nochmals daran, dass dem seinerzeit eigentlich schon durchgeplanten Bau auf den Kötzinger Wiesen bei Kurzenried im November „ein neues Naturschutzrecht aus dem Wirtschafts- und Umweltministerium in die Quere gekommen“ sei. Glücklicherweise habe man „bereits vor über zwölf Jahren Gebiete in Peiting für Windenergie festgesetzt“. Schon damals habe man mit Betreibern und Planungsbüro „mit zeitlichem Hochdruck“ und einem besonderen Blick auf die Auflagen für die Wieskirche als UNESCO -Weltkulturerbestätte „an einem Strang gezogen“.

Windkraft: Drei geplante Anlagen auf Peitinger Grund

Die Bauanträge seien am 26. Juni, nur wenige Tage vor der am 30. Juni auslaufenden EU-Notfallverordnung, eingereicht worden. Die nämlich sah in Vorranggebieten Ausnahmen für die Windenergie in puncto Artenschutz und Umweltverträglichkeit vor. Die geplanten Anlagen auf den Bergwiesen befinden sich alle auf Peitinger Grund. Das in nördlicher Richtung leicht abgesetzt geplante Windrad musste aufgrund eines durch das Gebiet verlaufenden Pilgerwegs etwas Richtung Osten vom Hochpunkt abgerückt werden, sei aber dennoch sehr funktionabel.

Bei einer Nabenhöhe und einem Rotordurchmesser von 175 Metern sollen die Anlagen mit einer Gesamthöhe von knapp 263 Metern je rund sieben Megawatt Leistung erzeugen.

Blick von der Wieskirche: „Stört keinen Menschen“

An dem geplanten Standort lässt es sich nicht vermeiden, dass die äußerste Spitze eines der Windräder von der Wieskirche aus zu sehen sein wird. Nach Ostenrieders Verständnis „stört es keinen Menschen“.

Windräder Bergwiesen Peiting Wies
Von der Wieskirche aus wird die äußerste Spitze eines der Windräder zu sehen sein. © Ingenieurbüro Sing

„Ich finde es sehr gut“, getreu der Devise „Lederhose und Laptop“, ließ Michael Deibler (CSU) wissen und Claudia Steindorf (SPD) meinte, das sei „eine gute Geschichte“. Weiterhin zollte Alfred Jocher (Unabhängige) all denen Respekt, die „so lange durchgehalten haben“.

Mit dem Hinweis, dass „wegen der Topografie und der Größe der Anlagen“ in dem Gebiet keine weiteren Windräder geplant sind, beantwortete Ostenrieder hernach die Anfrage von Thomas Elste (Grüne).

Ablehnend sprach sich allein Landwirt Andreas Barnsteiner (BVP) aus. Ihn interessierte unter anderem, ob die beim Bau erforderliche Zuwegung wieder zurückgebaut wird. Das konnte der Bürgermeister mit der Einschränkung bestätigen, dass man danach auch Zufahrten für die Unterhaltung der Windräder benötige. Windkraftanlagen bräuchten viel weniger Fläche als beispielsweise Photovoltaik-Anlagen, verteidigte hernach auch Franz Seidel (BVP) das Projekt. Gleichwohl blieb es bei Barnsteiners alleinigem Nein.

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