Kanzlerkandidatur bei Neuwahl: Habeck-Team verschickt verräterische Mails nach Ampel-Aus

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Mit dem Ampel-Aus stehen vorgezogene Neuwahlen an. Seither wird spekuliert: Wann geben die Grünen bekannt, was als nahezu sicher gilt? Habecks Kanzlerkandidatur.

Berlin – Die Ampel ist geplatzt. Bundeskanzler Olaf Scholz will die Vertrauensfrage stellen und vorgezogene Neuwahlen scheinen unausweichlich. Die Grünen seien für Neuwahlen bereit, erklärte der designierte Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Im Gegensatz zu Union, SPD, AfD und BSW ist eine Frage bei den Grünen jedoch noch nicht geklärt – jedenfalls nicht offiziell: Wer wird der Grünen-Kanzlerkandidat?

Neuwahlen nach Ampel aus: Wer wird Kanzlerkandidat der Grünen? Habeck-Team verschickt Mails

Die Antwort scheint zwar klar, bestätigt haben die Grünen den Wirtschaftsminister Robert Habeck als Kanzlerkandidaten jedoch noch nicht. In der kommenden Woche treffen sich die Grünen zum Parteitag in Wiesbaden. Dort soll es um die „Aufstellung“ für die kommende Bundestagswahl gehen. Zwar haben sich Grünen-Abgeordnete, wie der scheidende Co-Vorsitzende Omid Nouripour sowie Außenministerin Annalena Baerbock für Habeck ausgesprochen, beim Parteitag könnte diese Zustimmung jedoch nicht unwidersprochen bleiben. Habecks Umfeld scheint der Entscheidung beim Parteitag nun vorgreifen zu wollen.

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Neuwahlen nach Ampel-Aus: Es gilt als wahrscheinlich, dass Robert Habeck der Kanzlerkandidat der Grünen wird – offiziell ist es jedoch nicht (Archivbild) © IMAGO

Mit der Signatur „Team Robert“ soll das Umfeld des Wirtschaftsministers E-Mails versenden, in denen das Habeck-Team um Unterstützung und Spenden wirbt. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Dir in diesen Wahlkampf zu starten!“, zitiert Fokus die Mail.

Kanzlerkandidat der Grünen bei Neuwahlen: Habeck bekundet Interesse und klagt über Ausgangslage

Habeck selbst hat bereits vor dem Ampel-Aus Interesse bekundet, der Kanzlerkandidat der Grünen zu werden. „Ich möchte mich gerne in die Verantwortung nehmen lassen – für Deutschland, für meine Partei, für das Projekt, für die Demokratie“, sagte der Vizekanzler im Sommer im Politico-Podcast. Jedoch hat Habeck sich auch verhalten zur Ausgangslage der Grünen geäußert.

Im Interview mit Politico sagte der Grünen-Minister im September, anders als vor der Bundestagswahl 2021, werde man nun „eingewechselt und es steht vier null gegen dich.“ Habeck spielt dabei auf das Vertrauen und die Zustimmungswerte für die Grünen an, die seit der Bundestagswahl 2021 erheblich abgenommen haben. Während die Grünen vor der vergangenen Wahl in Umfragen bei um die 20 Prozent lagen, kommen die Grünen in Umfragen derzeit gerade einmal auf zehn bis elf Prozent.

Umfrage über Kanzlerkandidatur: 39 Prozent sind unter Habeck weniger bereit, die Grünen zu wählen

Wie es um die Chancen für die Grünen mit Habeck als Kanzlerkandidat stehen würde, darauf deutet eine Insa-Umfrage von Ende September hin. Darin gaben 39 Prozent der Befragten an, weniger bereit dazu zu sein, die Grünen zu wählen, sollte Habeck Kanzlerkandidat werden. Bei 16 Prozent der Befragten würde das die Bereitschaft vergrößern – der Rest zeigte sich gleichgültig.

Neuwahlen nach Ampel-Aus: Spekulation über Grünen-Kanzlerkandidaten – jetzt muss es schnell gehen

Die deutsche Medienlandschaft spekuliert bereits über die Grüne-Kanzlerkandidatur: Wann ist der Tag der Verkündung? Laut Tagesspiegel werde in Berlin gemunkelt, dass es Ende der Woche so weit sein könnte. Im Table-Newsletter heißt es, Habecks Kandidatur würde Donnerstag bekanntgegeben. Nach dem Ampel-Aus am Mittwochabend steht jedenfalls fest: Viel Zeit bleibt den Grünen nicht. Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwochabend den Finanzminister Christian Lindner entlassen hat und angekündigt hat, die Vertrauensfrage zu stellen, sind vorgezogene Neuwahlen geradezu gesichert. (pav)

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