US-Hyperschallraketen in Deutschland: Russland laut Experte „machtlos“ gegen amerikanische Waffen
Ein Militärexperte ist sich sicher: Der Kreml hat alle Abschreckungsmanöver schon verbraucht. Zudem sind die russischen Luftabwehrsysteme unwirksam gegen westliche Angriffe.
Kiew – Der ukrainische Militär- und Politikbeobachter der Gruppe Information Resistance, Alexander Kovalenko, äußerte sich zu den möglichen Folgen der Stationierung von amerikanischen Hyperschallraketen in Deutschland und der Reaktion des Kreml auf diese Aktionen. „Russland ist gegen US-Hyperschallraketen in Deutschland machtlos“, sagte Kovalenko im Interview mit dem Medium Nexta.
In dem auf der Plattform X veröffentlichten Video-Interview stellte Kovalenko fest, dass alle Versuche Russlands, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, keine nennenswerte Wirkung haben werden.
Experte analysiert: Russische Raketensysteme gegen westliche Luftabwehr machtlos
„Nun, was werden sie tun? Werden sie Iskander in der Region Kaliningrad stationieren? Das ist bereits geschehen. Werden sie Schiffe mit seegestützten Kalibr-Marschflugkörpern in der Ostsee stationieren? Die gibt es bereits. Sie haben dort bereits Kalibr-Träger. Genau wie die Iskander im Kaliningrader Gebiet“, betonte der Experte. Zur Einordnung: Iskander sind Raketensysteme.
Westliche Luftabwehrsysteme wie Patriot zeigen eine hohe Effizienz bei der Zerstörung fast aller russischen Raketen. Gleichzeitig haben sich russische Luftabwehrsysteme als unwirksam gegen westliche ballistische Raketen wie die ATACMS erwiesen.

„Wenn Russland versucht, die westlichen Länder in irgendeiner Weise zu bedrohen, zum Beispiel durch den demonstrativen Abschuss von Raketen, dann ist die Garantie, dass die Patriot SAMs fast alle abschießen, nahezu 100 Prozent. Aber wenn der Westen seine Raketen auf dem Territorium der Russischen Föderation abschießt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie abgeschossen werden, nicht so hoch“, so der Experte weiter.
Hintergrund: USA und Deutschland einigen sich über Stationierung von US-Waffen in Deutschland
Die USA und Deutschland hatten am Rande des Nato-Gipfels in Washington Mitte Juli die Stationierung von weitreichenden US-Waffensystemen ab 2026 in Deutschland angekündigt. Konkret genannt wurden in einer gemeinsamen Erklärung Raketen längerer Reichweite vom Typ SM-6 sowie Tomahawk-Raketen und in der Entwicklung befindliche Hyperschall-Raketen, die höhere Reichweiten haben als bisherige Waffensysteme in Europa.
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„Wenn die USA diese Pläne in die Tat umsetzen, fühlen wir uns nicht länger an den kürzlich einseitig erklärten Stopp der Stationierung von Kapazitäten für Angriffe kurzer und mittlerer Reichweite gebunden“, sagte dazu Putin bei einer Militärparade von Russlands Marine in St. Petersburg.
Bundesregierung weist Putins Drohungen zurück: Stationierung von US-Raketen dient nur der Abschreckung
Bisher hat die Bundesregierung Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin im Falle der geplanten Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland zurückgewiesen. „Um es klar zu sagen: Wir lassen uns von solchen Äußerungen nicht einschüchtern“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Putin hatte mit der Wiederaufnahme der Produktion atomarer Mittelstreckenraketen gedroht, sollten die USA an ihren Plänen festhalten.

Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann betonte, dass es bei der Stationierung „einzig und allein um Abschreckung“ gehe. Der Außenamts-Sprecher fügte hinzu, Putins Regime rüste „seit Jahren nuklear auf“ und führe einen Angriffskrieg in Europa. „Darauf müssen wir für unser aller Sicherheit in Europa reagieren“. (bg/dpa)