Putin-Vertrauter will „Strahlungszone“ in der Ukraine provozieren – „und der Krieg wäre vorbei“

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Russland hat bereits dem Westen indirekt mit Atomwaffen gedroht. Ein russischer Oligarch erklärte, der Einsatz einer Atomwaffe könnte eine „Strahlungszone“ schaffen und den Krieg beenden.

Moskau – Ein Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat laut der Financial Times den Einsatz einer Atomwaffe als mögliche Lösung des Konflikts in der Ukraine ins Gespräch gebracht. Der russische Oligarch Konstantin Malofejew erklärte in einem Interview, dass ein solcher Angriff eine „Strahlungszone“ schaffen würde, die den Krieg beenden könnte.

Malofejew ist ein prominenter Unterstützer des Kremls. Er sagte, die Welt stehe „am Rande eines Atomkriegs“. Er äußerte Zweifel an einem möglichen Friedensplan des designierten US-Präsidenten Donald Trump und erklärte, dass eine Beendigung des Konflikts nur möglich sei, wenn der derzeitige Präsident Joe Biden seine Unterstützung für den Einsatz von weitreichenden Waffen in der Ukraine zurückziehe.

Wladimir Putin rüstet atomar auf - auch wenn er die Waffen nicht einsetzen will.
Wladimir Putin rüstet atomar auf – auch wenn er die Waffen nicht einsetzen will. (Archivbild) © IMAGO/Vyacheslav Prokofyev

Zum Szenario eines Atomwaffeneinsatzes erklärte Malofejew: „Es wird eine radioaktive Zone geben, in die zu unseren Lebzeiten niemand mehr vordringen wird. Und der Krieg wird vorbei sein.“

Putin-Verbündeter: Russland verlangt Kapitulation der Ukraine für Friedensgespräche

Im Interview erklärte Malofejew außerdem, dass Wladimir Putin wahrscheinlich jeden Friedensverhandlungsvorschlag des designierten US-Präsidenten Donald Trump ablehnen werde, es sei denn, dieser berücksichtige Russlands „Sicherheitsbedenken“.

Malofejew betonte, dass der Kreml nur dann Gespräche mit der kommenden Trump-Regierung in Erwägung ziehen würde, wenn die USA ihre Politik ändern. Er fügte hinzu, dass „für Russland Frieden nur durch die vollständige Kapitulation der Ukraine erreicht werden könne.“

Putin verschärft Atomdoktrin: Neue Regelung zielt auf westliche Unterstützung der Ukraine ab

Wladimir Putin hat bereits die seit Monaten erwartete Verschärfung der russischen Atomdoktrin offiziell in Kraft gesetzt. Das überarbeitete Dokument definiert Bedrohungsszenarien, in denen Russland den Einsatz von Atomwaffen in Betracht zieht. Neu ist die Regelung, dass Russland die Aggression eines nichtnuklearen Staates, der jedoch von Atommächten unterstützt wird, als koordinierten Angriff auf das eigene Land interpretiert. Diese Änderung zielt klar auf die Unterstützung der Ukraine durch die Atommächte USA, Großbritannien und Frankreich ab.

Die slowakische Tageszeitung Pravda schreibt zur Eskalation des Ukraine-Kriegs: „Noch scheint ein Atomkrieg fern. (...) Aber schon eine Rakete, die ein Nato-Ziel trifft, könnte ein Überschreiten des Rubikon bedeuten. Viele Analysten und Politiker unterschätzen Russland wie gewohnt und machen es lächerlich. Damit begehen sie aber denselben Fehler wie Anfang 2022, als sie sich über das Szenario eines russischen Angriffs auf die Ukraine lustig machten. Er ist tatsächlich geschehen. Dann sollte jedes neue Sanktionspaket Russland wirklich in die Knie zwingen und seine Wirtschaft zusammenbrechen lassen. Das ist nicht geschehen (...)“ (jal/dpa)

Auch interessant

Kommentare