Hilft Omas Hühnersuppe wirklich als "gelöffelte Wunderwaffe" gegen Erkältungen?
Ja, vielleicht ein bisschen. US-Forscher fanden mal heraus, dass die Zutaten die Aktivität bestimmter weißer Blutkörperchen hemmen können. Diese Neutrophile sind mitverantwortlich für Entzündungen und Schwellungen in Nase und Hals. Weniger Aktivität = weniger Schnupfen-Drama.
Außerdem ist der heiße Dampf ein Schleimlöser-Turbo für die Atemwege. Stellen sich also vor, Ihre Nase macht Wellness mit Sauna. Darüber hinaus liefert Hühnerfleisch die Aminosäure Cystein, die entzündungshemmend wirken und Schleimhäute abschwellen lassen soll. Es ist also mehr als nur ein leckerer Trostspender - oder besser. Es könnte sein, denn echte Beweisstudien gibt es natürlich keine.
Uwe Knop ist Diplom-Ernährungswissenschaftler, Buchautor, und Referent für Vorträge bei Fachverbänden, Unternehmen und auf Ärztefortbildungen. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.
Wenn es keine richtigen Studien gibt, was könnten die Gründe für diese "Volksweisheit" sein?
Obwohl es nur vorgenannte Laborexperimente gibt, fehlen die ganz großen, klinischen Studien. Die "Volksweisheit" hält sich aber aus gutem Grund - und davon gibt es gleich mehrere:
- Der Placebo-Effekt: Wenn Oma es macht, muss es helfen. Allein das Gefühl von Fürsorge und Wärme ist heilend!
- Flüssigkeitszufuhr: Bei Erkältung braucht der Körper dringend Flüssigkeit. Die Suppe liefert sie quasi "getarnt".
- Nährstoff-Booster: Hühnchen, Gemüse, Kräuter liefern Mineralstoffe, Vitamine und Proteine, die das Immunsystem im Kampf unterstützen. Es ist leichte, aber kraftvolle Kost.
- Die Wärme: Sie regt die Durchblutung an und fördert das Schwitzen, was viele als wohltuend empfinden – ein natürlicher "Reset".
In der Medizin nennt man sowas einen ausgeprägten "Multi-Target-Effekt". Die Löffelschwinger-Medizin hat es also in mehrfacher Hinsicht in sich - wenn auch nicht evidenzbasiert, so doch "Eminenz(=Oma)-basiert"
Wenn ich das ausprobieren möchte, wie mache ich die "beste Hühnersuppe"?
Zutaten (für eine große Portion Liebe):
- 1 Suppenhuhn (oder 2 Hühnerschenkel)
- Ca. 2-3 Liter Wasser
- 1 Bund Suppengemüse (Möhren, Sellerie, Lauch)
- 1 Zwiebel (mit Schale, das gibt Farbe!)
- Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Salz
- Optional: etwas Ingwer und Kurkuma (für den Extra-Kick!)
So geht's:
- Start: Huhn, grob geschnittenes Gemüse, Zwiebel und Gewürze in einen großen Topf geben. Mit Wasser bedecken.
- Kochen: Aufkochen lassen und dann bei kleiner Flamme ca. 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Den Schaum, der sich bildet, mit einer Kelle abschöpfen.
- Filtern: Huhn und Gewürze herausnehmen. Die Brühe durch ein feines Sieb gießen.
- Finish: Huhn vom Knochen lösen. Frisches Gemüse kleinschneiden, in der Brühe bissfest garen. Fleisch wieder dazu. Mit Salz, Pfeffer und frischer Petersilie abschmecken. Fertig ist Omas Turbo-Tankstelle!
Welche Mahlzeiten "wirken" ähnlich? Oder anders: Muss es unbedingt Hühnersuppe sein?
Nein, die Hühnersuppe muss es nicht sein! Der "Hühnersuppen-Effekt" kommt von heißer Flüssigkeit und vielen Nährstoffen.
Perfekte Alternativen sind:
- Rote Linsensuppe: Sie enthält ähnliche Eiweißbausteine wie das Huhn (Cystein) und ist super-nahrhaft.
- Ingwer- oder Curry-Suppen: Schärfe aus Chili, Ingwer oder Kurkuma heizt ein, wirkt entzündungshemmend und lässt die Nase frei werden.
- Klare Gemüsebrühe: Hauptsache heiß, salzig (Elektrolyte!), leicht und voller Vitamine.
- Heiße Milch mit Honig: Falls der Hals kratzt – der Dampf befeuchtet, der Honig beruhigt.
Kurz gesagt: Alles was warm, gut gewürzt und liebevoll zubereitet ist, hilft. Hauptsache, Sie löffeln fleißig
Womit erreiche ich einen fleischfreien veganen "Hühnersuppen-Effekt"?
Nichts leichter als das - hier kommt ein "Immun-Booster-Suppen-Rezept", tierleidfrei, also ganz ohne Federvieh – eine wärmende, scharfe und super nahrhafte Suppe, die der Hühnersuppe Konkurrenz macht.
Turbo-Ingwer-Kurkuma-Linsen-Suppe (Veganer "Hühnersuppen-Effekt")
Diese Suppe heizt dank Ingwer und Kurkuma ordentlich ein. Rote Linsen liefern Power-Proteine und sind schnell gar.
Zutaten (für 2-3 Löffel-Junkies):
- 1 EL Öl (z.B. Kokosöl oder Olivenöl)
- 1 Zwiebel, gehackt
- 2 Knoblauchzehen, gehackt (je mehr, desto besser!)
- 1 daumengroßes Stück frischer Ingwer, geschält und fein gewürfelt (oder gerieben)
- 1 TL Kurkumapulver (oder ein Stück frische Kurkumawurzel)
- 100 g Rote Linsen (wichtig: die müssen nicht eingeweicht werden!)
- 500 ml Gemüsebrühe
- 1 Dose (400g) stückige Tomaten (oder Kokosmilch für cremiger!)
- Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft
Zubereitung (schneller als der nächste Nieser):
- Anbrutzeln: Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer darin andünsten, bis es herrlich duftet (ca. 3 Minuten).
- Würzen: Kurkuma (und evtl. etwas Kreuzkümmel) kurz mitrösten. Das weckt die Power-Stoffe!
- Köcheln: Rote Linsen, stückige Tomaten und Gemüsebrühe dazu geben. Aufkochen lassen.
- Warten & Pürieren: Die Suppe ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen schön weich sind.
- Finish: Wer es cremig mag, püriert die Suppe kurz mit dem Stabmixer. Mit Salz, Pfeffer und einem Schuss Zitronensaft (Vitamin C!) abschmecken.
Tipp: Servieren Sie sie mit frischem Koriander und einem Klecks Joghurt (oder veganer Alternative) - Gute Besserung!
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Bildquelle: Uwe Knop
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