England - Forscher entdecken König Harolds verschollene Palastanlage und lösen uraltes Geheimnis
Durch die Entdeckung einer Latrine gelang Archäologen ein bedeutender Fund im englischen Bosham. Sie fanden dort den Schauplatz einer Szene aus dem berühmten Bayeux-Teppich. Dieser Ort war der Wohnsitz von Harold II., dem letzten angelsächsischen König von England.
Laut „Ars Technica“ zeigt die berühmte Stickerei Szenen vor der normannischen Eroberung Englands im Jahr 1066. Der Teppich illustriert ein prunkvolles Festmahl, das nun in Bosham lokalisierbar ist.

Geophysische Untersuchungen und alte Karten im Einsatz
Laut Oliver Creighton von der University of Exeter sei der Fund ein „Anglo-Saxon show-home“. Die Untersuchungen fanden im Rahmen des Projekts „Where Power Lies“ statt, das archäologische Beweise für aristokratische Zentren in England vor der normannischen Eroberung sammelt.
Die Forscher nutzten verschiedene Methoden wie die Analyse alter Karten und geophysikalische Untersuchungen, um den Standort zu bestätigen. „Es beweist über jeden vernünftigen Zweifel hinaus, dass wir hier das private Machtzentrum von Harold Godwinson haben“, erläutert Duncan Wright von der Newcastle University.
Historische Römerstraße in Süd-London entdeckt
Zuletzt entdeckten Archäologen in England eine lange verlorene Römerstraße. Die Forscher des Londoner Museums für Archäologie hatten schon länger Hinweise auf das historische Bauwerk im Stadtteil Southwark vermutet. Der Fund erfolgte während Bauarbeiten für klimaneutrale Heizleitungen.
Die Straße wurde durch ihre charakteristische Geradlinigkeit und den Aufbau aus Kies und Kalkstein als römisches Bauwerk identifiziert. Sie stammt aus dem Jahr 43 n. Chr. und demonstriert die schnelle Infrastrukturentwicklung durch die Römer nach der Eroberung Britanniens. Dr. Chris Constable, einer der Wissenschaftler, zeigte sich begeistert: „Es ist unglaublich, wie viel von der Straße bis heute überlebte.“ Schilder sollen künftig am Fundort über die Geschichte informieren.