„Freuen uns, hier so gut aufgenommen zu werden“: Café „Beans & Leaves“ zu „Tourismushelden“ gekürt

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„Freuen uns, hier so gut aufgenommen zu werden“: Café „Beans & Leaves“ zu „Tourismushelden“ gekürt

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Feiern zweijähriges Jubiläum: Mario Großmann (li.) und Nils Berghäuser betreiben ihr „Café im Glashaus“ seit Mai 2022 sehr erfolgreich. Darin haben sich die Sommeliers auf diverse Tee- und Kaffeesorten spezialisiert. © Arndt Pröhl

Seit zwei Jahren gibt es das Café „Beans & Leaves“ in der Gärtnerei Epp. Das Konzept hat sich bewährt: Die Betreiber wurden zu „Oberbayerns Tourismushelden“ gekürt.

Reichersbeuern – Eigentlich sind Nils Berghäuser und Mario Großmann in der Welt zu Hause. Rund zwei Jahrzehnte waren sie in verschiedenen Ländern in der gehobenen Hotellerie und Gastronomie tätig. Jetzt haben sie sich im Tölzer Land niedergelassen. Mit ihrem „Café im Glashaus“ in der Gärtnerei Epp scheinen sie einen Nerv getroffen zu haben. Es ist regelmäßig gut besucht.

Im „Beans & Leaves“ (auf Deutsch: Bohnen und Blätter) haben sich die beiden Sommeliers ihren Traum verwirklicht. Nach Stationen unter anderem in Hongkong, London und der Schweiz wagten Großmann und Berghäuser im Mai 2022 den Neuanfang in Reichersbeuern. Das Konzept: selbst gerösteter Kaffee, eine große Auswahl an Teesorten und dazu Kuchen und Snacks.

Gärtnerei und Café profitieren voneinander

„Wir freuen uns, dass wir als Nicht-Einheimische hier so gut aufgenommen werden“, resümiert Nils Berghäuser nach zwei Jahren. Gebürtig stammt er aus Wiesbaden. Mario Großmann kommt aus Baden-Baden. Dabei sei der Anfang nicht leicht gewesen. „Die ersten Wochen waren schon kritisch“, berichtet er, „aber dann haben wir die Kurve gekriegt.“ Geholfen hat dabei der Standort neben der Gärtnerei. „Jeder braucht Pflanzen“, meint Berghäuser. In „Epps Blumencult“ gibt es viel Laufkundschaft. Für alle Beteiligten ist es eine Win-win-Situation. „Die Epps wollten immer ein Café in der Gärtnerei haben.“ Kennengelernt hatte man sich vor Jahren im „Seehotel Überfahrt“ am Tegernsee. „In der Corona-Krise hatten wir Zeit, unser Konzept auszureifen“, berichtet Berghäuser. Danach kam eines zum anderen. Die beiden Gastronomen zogen von Nordrhein-Westfalen nach Lenggries und eröffneten im Isarwinkel ihr eigenes Café.

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In der luftigen und lichtdurchfluteten Atmosphäre des ehemaligen, rund 400 Quadratmeter großen Gewächshauses haben es sich die beiden mit trendigem Mobiliar gemütlich eingerichtet. „Bei uns ist immer schönes Wetter“, sagt Berghäuser strahlend. „Es ist hier sehr hell, das hilft uns im Winter unglaublich.“ Doch das Glashaus habe auch seine Schattenseiten. „Temperaturmäßig ist es schon eine Herausforderung“. Im Winter müsse man „ganz schön heizen“, während es im Sommer schnell heiß werden könne. Aber dafür gebe es ja den Außenbereich.

Gäste sind wie ein „Querschnitt der Gesellschaft“

Rund 40 Gäste finden im „Beans & Leaves“ Platz, dazu kommen weitere 20 Plätze im Freien. Das hat sich herumgesprochen: Die „Mund-zu-Mund-Propaganda“ habe sehr gut funktioniert, berichtet Berghäuser. Die Lage an der Bundesstraße sei hilfreich. Auch über das Internet werde das „Beans & Leaves“ häufig gefunden. Und so können sich die Betreiber über viele Stammgäste freuen.

Einer davon ist Andreas Wüstefeld, Chef von Tölzer Land Tourismus. Wüstefeld hat die beiden für „Oberbayerns Tourismushelden“ vorgeschlagen. Eine Wertschätzung, über die sich die beiden sehr freuen. „Er fand unseren Lebenslauf interessant“, erklären beide. „Wir genießen es sehr, dass im Tölzer Land ein einheimischer Alltag neben dem großen Tourismus möglich ist.“

Preis für Café-Betreiber

Die beiden Café-Betreiber haben sich auf Tees und Kaffee spezialisiert. „Für jede Sorte hat sich eine Fangemeinde gefunden“, berichtet Berghäuser. Besonders gut laufe das Frühstücksangebot am Wochenende. Sie setzen dabei auf eine hohe Qualität und auf Produkte von Konditoreien aus der Region. Es stehe nicht der Gewinn im Vordergrund, betonen die Betreiber. „Wir sind offen für jeden. Das wissen die Leute zu schätzen“, sagt Berghäuser. Von Jugendlichen aus der Region bis zu Senioren: „Das ist wie ein Querschnitt aus der Gesellschaft.“ Verkauft werden die Tee- und Kaffeespezialitäten auch online.

Berghäusers Fazit nach zwei Jahren: „Wir haben es uns romantischer vorgestellt.“ Ein Café zu betreiben, bedeute einiges an Arbeit. „Wir machen relativ viel selbst.“ Doch das Team habe sich in seinen neuen Rollen eingespielt. Den Gang in die Selbstständigkeit bereuen die beiden keineswegs. Man habe einfach mehr Freiheiten. Auch wenn Berghäuser und Großmann schon viel in der ganzen Welt erlebt haben, sind sie sich sicher: „Wir sehen uns hier noch länger.“ (vfi)

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