Nur nicht ohne Mütze: Badevergnügen im eisig kalten Wasser

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Oben ohne geht hier nichts: Die Eisbader gehen mit Mütze ins kalte Wasser. © Gottfried Obermair

Es ist eine Gruppe Hartgesottener, die sich am Pucher Meer trifft. Während andere Schlittschuh laufen, springen die Eisbader ins eisig kalte Wasser.

Fürstenfeldbruck - Es ist eiskalt am Pucher Meer: 0 Grad Außentemperatur und 2,6 Grad Wassertemperatur zeigt das Thermometer. Aber das schreckt die hartgesottenen Eisbader nicht ab, für einige Minuten in das Wasser zu steigen. Die „Germeringer Eisfrösche“, die „Olchinger Frostpinguine“ und die „Winterbader vom Pucher Meer“ haben sich dafür am Pucher Meer getroffen. Überwindung kostet das die rund 20 Männer und Frauen nicht. Im Gegenteil: Sie freuen sich richtig auf das kalte Wasser. 

Wichtig: Gehe nie allein ins Wasser

Bevor es jedoch so weit ist, macht sich jeder warm. Den je wärmer der Körper ist, desto länger kann man im kalten Wasser verweilen, erklärt Philipp Höfler aus Puchheim. Peter Schwemmer aus Fürstenfeldbruck setzt auf eine andere Regel: „So kalt das Wasser in Grad ist, so viele Minuten kann man es locker aushalten“, erklärt Schwemmer. „Kopf und Hände müssen oben bleiben und es benötigt warme Neoprenbadeschuhe, dann kann man bis zu zehn Minuten im Wasser bleiben“, ist Birgit Mayr, die das Wasserbaden am Pucher Meer organisiert hat, überzeugt. Anja Markmeyer aus Olching trinkt einen heißen Tee und joggt noch eine kleine Runde.

Großer Vorbereitung bedarf es nicht, aber es schadet nicht, wenn man zu Hause bei kaltem Wasser unter der Dusche steht, raten die Eisbader. Schwemmer, der sich seit vier Jahren mindestens einmal in der Woche von Oktober bis April den kalten Badegenuss gönnt, nennt eine wichtige Vorsichtsmaßnahme: Alleine in das Wasser zu gehen, ist strikt untersagt. „Es müssen mindestens zwei Personen sein, um bei einem möglichen Notfall Hilfe leisten zu können.“ Ein Notfall sei jedoch bisher noch nie eingetreten und die einzige mögliche Gefahr sieht Jan Gerdewitz auf Fürstenfeldbruck darin, dass man sich an den Eisplatten schneidet. Zum Eisschwimmer wurde er aus pragmatischen Gründen: Im Sommer hat er so gut wie keine Zeit und deshalb hat er seine Badetage in die Winterzeit verlegt.

Badevergnügen mit Sommerhits

Und dann sind alle bereit. Eine Stelle wird eisfrei gemacht, dann kann es losgehen. Sommerhits erklingen, als die Hartgesottenen ins eisige Wasser steigen. Ohne die blätterlosen Bäume, Schnee und in Winterkleidung gehüllte Menschen auf dem zugefrorenen See scheint es tatsächlich, als wäre das Pucher Meer um die 20 Grad warm. Es sind aber nur 2,6 Grad.

Die Eisbader um Peter Schwemmer am Pucher Meer in Fürstenfeldbruck
Peter Schwemmer hält eine Eisplatte in den Händen. © Gottfried Obermair

Nach zehn Minuten ist der Badespaß vorbei. Die letzten verlassen das Wasser. Aber wer meint, dass nun ein kollektives Kältezittern einsetzt, der irrt. Der Großteil bleibt ganz locker in Badebekleidung im Freien stehen. Die Hautstellen, die unmittelbar mit dem Wasser in Berührung kamen, sind rötlich, als hätte sich ein leichter Sonnenbrand auf die Haut gelegt. Es bleiben Glückshormone, Kraft für den eigenen Körper und ein wenig Stolz. Alle sind sich einig, dass ein Bad im kalten Wasser das Immunsystem stärkt. Grippefälle habe es nach so einem Eisbad noch nie gegeben, erzählen die Teilnehmer.

Die Badegruppe trifft sich jeden Samstag und Sonntag um 7.30 Uhr am Pucher Meer. Wer sich der Herausforderung stellen möchte, ist immer sehr gerne gesehen und eingeladen, betont Birgit Mayr. Ihr sieht man an, dass ihr das Bad im eiskalten Pucher Meer einfach nur gutgetan hat.

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