Tantra-Lehrerin - Scherenposition: So funktioniert die sexuelle Vereinigung ohne Erektion

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Getty Images/LWA-Dann Tardif Die sanfte sexuelle Vereinigung ist sehr alltagstauglich und hilft Paaren, besonders in stressvollen Zeiten ein gutes gemeinsames Fundament zu bewahren.
Donnerstag, 01.08.2024, 08:01

Die sexuelle Vereinigung mit einem weichen Penis hilft nicht nur bei Unlust und Erektionsproblemen, sagt Sexualberaterin und Tantra-Lehrerin Regina Heckert, sie erweitert auch das Liebes-Repertoire aller sexuell interessierten Menschen und sorgt für Entspannung und friedvolle Beziehungen.

Wer will schon Leistungsdruck beim Sex? Viele sehnen sich im stressigen Alltag einfach nach Ruhe und Entspannung und möchten nicht auch noch im Bett eine perfekte Performance zeigen müssen. Woher soll man manchmal nach einem langen Arbeitstag die Lust nehmen? Die schnelle Rein-Raus-Routine, auf die sich im Laufe vieler Jahre die Sexualität oft reduziert, nutzt sich schnell ab.

Sex verschwindet bei etlichen Paaren ganz aus dem Leben. Sogar das Thema wird meistens totgeschwiegen. Unzufriedenheit und Streit über Kleinigkeiten sprechen Bände.

Die gute Nachricht: Auch ohne Lust und Erektion, und ganz  ohne Schmerzen kann die sexuelle Vereinigung gelingen. Sex muss kein anstrengender Orgasmus-Sprint sein. In einer bestimmten Körperposition können Paare sexuell vereinigt miteinander entspannen und durchatmen. Dabei laden sie einander – wie durch einen Akku -unmerklich die Lebensbatterien für mehr Lebensfreude und Zufriedenheit auf.

Über Regina Heckert

Regina Heckert ist Leiterin von BeFree Tantra, der größten Tantraschule Deutschlands, Sexualberaterin, Buchautorin und Expertin für die Lust der Frau. Seit mehr als 35 Jahren trägt sie bundesweit durch Seminare, Vorträge und Online-Kurse dazu bei, die wirkliche weibliche Lust zu verbreiten. Sie konnte schon Zehntausenden Frauen und Männern zu sexuellem Glück verhelfen. Mehr unter www.befree-tantra.de.

Regelmäßige sexuelle Vereinigung macht nachweislich glücklich

Und das brauchen doch alle: Freude, Erfüllung und eine Lebensqualität, die für strahlende Augen sorgt. Im  Tantraweiß man, dass die sexuelle Vereinigung die Verbindung zweier Menschen stärkt, Streit vermindert und das Herz füreinander öffnet. Mehr Lächeln in den Gesichtern und leichtere Bewältigung der Alltagssorgen – das ist das Geheimnis einer intakten Partnerschaft, bei der die körperliche Liebe so häufig wie möglich gepflegt wird.

Sex auf Knopfdruck? Wie soll das gehen, wenn der sexuelle Appetit fehlt?

Paare, die sich regelmäßig – mit oder ohne Lust – vereinigen, planen sich wöchentlich Zeit dafür ein, etwa eine halbe Stunde. Manche Paare pflegen diese neue Routine sogar jeden Tag vor dem Schlafengehen. Denn je öfter diese Art des Liebemachens praktiziert wird, um so größer ist der spürbare Nutzen.

Unlust und Erektionsprobleme als Chance

Unlust und Erektionsprobleme sind nicht per se schlecht. Sie bieten die Chance, echte Intimität zu entdecken und sich tiefer als durch schnellen Oberflächen-Sex zu verbinden. Statt sich auf das Problem (Lustlosigkeit, fehlende Erektion, Schmerzen) zu fokussieren und es damit womöglich noch zu verstärken, steht das Interesse am Potenzial der entspannten Sexualität im Vordergrund. 

Sexuelle Probleme, wie die erektile Dysfunktion, können dadurch sogar verschwinden. Beim herkömmlichen Sex ist die Erektion notwendig, um überhaupt eindringen und das Rein-Raus aufrechterhalten zu können. Viele Männer glauben daher, sie müssten ihre Erektionsfähigkeit wiederherstellen, um sich überhaupt sexuell vereinigen zu können. Doch das ist nicht nötig. Im Gegenteil: Indem man den Druck herausnimmt und sich auf die intimere, sanfte Vereinigung einlässt, können sich Ängste auflösen – und plötzlich sind Erektionen wieder möglich.

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Was ist eine sanfte Vereinigung? Was eine stille?

Das Liebemachen ohne Erektion heißt sanfte Vereinigung, weil der Penis dabei weich ist und eine Erektion nicht nötig ist. Entsteht sie trotzdem, so spricht man von einer stillen Vereinigung. Still bedeutet in diesem Fall, dass die Erektion einfach nur gefühlt wird und das Paar nicht in das übliche Rein-Raus-Liebesspiel übergeht.

So funktioniert die sexuelle Vereinigung ohne Erektion und Lust

Das Paar nimmt die sogenannte Scherenposition ein: Der Mann liegt auf einer Körperseite und schaut zu seiner Frau, die im rechten Winkel zu ihm auf dem Rücken liegt. Der Mann hebt sein oberes Bein und die Frau schiebt ein Bein zwischen seine Beine und legt das andere über die Hüfte des Mannes. Beide rutschen so nah aneinander, dass die Genitalien sich berühren. Es ist nun die Aufgabe der Frau, den Penis des Mannes einzuführen. Dazu trägt sie Gleitgel zwischen ihre Schamlippen auf.

Den Penis packt sie mit Zeige- und Mittelfinger unterhalb der Eichel mit leichtem Zwick-Druck und führt ihn ein. Keine Sorge, wenn es nicht sofort funktioniert! Eigentlich ist es sehr einfach und nach wenigen Versuchen klappt es wie am Schnürchen. Weiß man nicht, ob der Penis wirklich in der Vagina angekommen ist oder nur am Rand liegt, hilft die Zwickprobe mit dem Beckenbodenmuskel. 

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Feine innere Lustströme statt Orgasmus-Jagd

In dieser Position liegt man etwa eine halbe Stunde. Manche Paare schlafen sogar dabei ein. Bei den ersten Versuchen sind die feinen inneren Lustströme oft noch nicht spürbar, besonders wenn ein Paar zu sehr auf heftige sexuelle Berührungen konditioniert ist. Allmählich jedoch entwickelt sich das sexuelle Feingefühl. Die zarten Ströme im Körperinneren sind zutiefst erfüllend und regenerierend. Sie drängen nicht zu einem Ziel – wie man es von der normalen Sexualität her kennt.

Insofern kann diese Art der sexuellen Vereinigung auch in erschöpftem Zustand oder abends spät praktiziert werden. Nach einem halben Jahr fleißiger Praxis (mindestens 3-4 mal pro Woche) stellen Paare rückblickend die sieben heilsamen Wirkungen fest:

Das sind die 7 heilsamen Wirkungen:

  1. Der Kampf um Sex verschwindet.
  2. Der Alltag ist friedvoller, gestritten wird nur noch sehr selten.
  3. Besonders die Herzen öffnen sich füreinander.
  4. Trennungsgedanken gehören der Vergangenheit an.
  5. Sexuelle Begegnungen sind nun leicht und machen Freude.
  6. Das gesamte Leben wird entspannter, nicht nur der Sex.
  7. Mann und Frau sind glücklicher und tiefer miteinander verbunden.

Diese Dinge sollten Sie beachten:

Wenn bei dieser Art der sexuellen Vereinigung eine Erektion entsteht, sollten Sie auf keinen Fall ins normale Liebesspiel überwechseln. Denn die Vagina der Frau ist darauf nicht vorbereitet. Erektionen dürfen kommen und gehen. Das befreit auch von dem einengenden Muster, dass mit einer Erektion sofort etwas gemacht werden muss. Es ist für die Frau ein schönes Erlebnis, die Eigendynamik des Penis in ihrer Vagina zu erleben.

Entsteht eine Erektion in der Scherenposition, dann kann es sich für die Frau unangenehm anfühlen. Es ist gut, die Position dann zu wechseln, zum Beispiel in die Missionarsstellung, ohne jedoch in die übliche sexuelle Aktivität überzugehen. Beachten Sie bei der Scherenposition unbedingt, dass das Bein der Frau zwischen den Beinen des Mannes angestellt bleibt, sonst rutscht der Penis heraus.

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie bleiern müde werden. Wenn Entspannung ins Leben kommt, dann zeigt sich erst, wie müde wir tief innen wirklich sind und wie oft wir unser Bedürfnis nach Entspannung übergangen haben. Tantriker dagegen schlafen bei dieser Vereinigung nicht, sondern nützen sie für tantrische Atemübungen, um ihre Präsenz und ihr sexuelles Feingefühl weiterzuentwickeln.

Es ist sehr spannend, in die subtilen Vorgänge hineinzulauschen, die zwischen den Genitalien von selbst passieren. Der Penis gibt unmerklich Energie ab, die Frau empfängt sie. Dieser Energieaustausch ist für beide zutiefst beglückend.

Soll man nur noch diese sanfte Art der sexuellen Vereinigung praktizieren? 

Sicher nicht! Zumindest plädiere ich für eine friedliche Koexistenz der bisherigen Sexualität und der entspannten neuen Form. Die sanfte Vereinigung ist sehr alltagstauglich und hilft Paaren, besonders in stressvollen Zeiten ein gutes gemeinsames Fundament zu bewahren, um mit den Herausforderungen des Lebens besser zurechtzukommen. Erfahrungsberichte zeigen, dass auch die normale Sexualität von Paaren liebevoller und einfühlsamer wird, wenn die entspannte Vereinigung häufig praktiziert wird.

Das sagt ein Mann, der seine anfängliche Abwehr überwunden hat:

„Ich war auf die herkömmliche Sexualität und den Orgasmus fixiert. Meine Frau zog sich davon immer mehr zurück und ich litt sehr darunter. Je mehr ich Sex einforderte, desto mehr zog sie sich zurück. Mit unserer Beziehung sah es schlecht aus. Deshalb willigte ich ein, diese Sache mit der sanften Vereinigung auszuprobieren, obwohl ich das sehr langweilig fand und es mir erst einmal gar nichts brachte. Da wir beide selbständig sind und früh aufstehen, stellten wir uns morgens um 5.30 Uhr den Wecker für dreißig Minuten sexuell vereinigten Halbschlaf. Das Ganze war wirklich unspektakulär. Heute nach Jahren dieser Praxis kann ich gar nicht mehr verstehen, wieso ich mich so lange gesträubt hatte. Der Kampf um Sex ist völlig verschwunden, da ich ja jeden Morgen meiner Frau nahe bin. Ab und zu haben wir auch normalen Sex. Ich bin rundum zufrieden und nicht mehr sexuell ausgehungert wie früher. Für mich ist die sanfte sexuelle Vereinigung ein Beziehungsretter und Glücksbringer, nicht nur für Mann und Frau. Auch Kinder profitieren rundum, wenn ihre Eltern glücklich sind.“ (Manfred, 56 Jahre) 

Dieser Text stammt von einem Expert aus dem FOCUS online EXPERTS Circle. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Themenbereich und sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.