Grundsteuersatz in Fuchstal: maßvolle Erhöhung
Fuchstal macht es wie Nachbar Denklingen und senkt die Grundsteuer B für bebaute Grundstücke ab dem Jahr 2025 deutlich auf 200 Punkte. Die Grundsteuer A erhöht sich aber auf 300 Punkte.
Fuchstal – Gemeinde-Kämmerer Markus Breibinder wohnt in Denklingen. Das ist allerdings nicht der Grund dafür, warum es Fuchstal dem südlichen Nachbarn nachmacht und die Hebesätze bei der Grundsteuer B für bebaute Grundstücke ab dem Jahr 2025 deutlich auf 200 Punkte absenkt.
Grundsteuerfestlegung in Fuchstal: Steuer B geht runter, Steuer a rauf
Hintergrund ist vielmehr, dass trotz der Absenkung nach der gerichtlich angemahnten Reform bei der Grundsteuer – Stichwort veränderte Kriterien beim Messbetrag – dennoch so viel Einnahmen generiert werden wie bisher, nämlich gut 350.000 Euro. In der Gemeinde Fuchstal mit Leeder, Asch und Seestall gibt es 1.877 Bescheide zur Grundsteuer B. Bei der Grundsteuer A sind es gut 500. Fuchstal ist mit 4.200 Einwohnen die sechstgrößte Kommune im Landkreis Landsberg.
Seit 1978 sind die Hebesätze unverändert geblieben, blickte Bürgermeister Erwin Karg in der Gemeinderatssitzung zurück. Sie betragen für die Grundsteuer A (landwirtschaftliche Betriebe) bisher 290 Punkte, bei der Grundsteuer B 280 Prozentpunkte. Der Vorschlag aus dem Rathaus war, die Grundsteuer A beim bisherigen Hebesatz zu belassen und die Grundsteuer B auf 220 Punkte abzusenken. Karg beschreib seine Haltung dazu mit „Ich bin da völlig schmerzfrei.“
Toni Weinholzner aus Asch war es wichtig, dass über die Grundsteuer auch künftig nicht mehr eingenommen wird als bisher. Er schlug vor, die Grundsteuer B auf 200 Punkte zu senken und die Grundsteuer A leicht auf 300 Punkte anzuheben. Letztlich waren alle Räte damit einverstanden.
Grundsteuer Fuchstal: für die einen weniger, für andere mehr als eine Verdoppelung
In der Diskussion betonte Vizebürgermeister Stephan Völk, dass Fachverbände wie Bayerischer Städte- oder Gemeindetag darauf hinweisen, die Hebesätze nach der Reform „aufkommensneutral“ festzulegen. Das sei aber kein Befehl. Im Einzelfall könne eine Änderung der Grundsteuer große Veränderungen zur Folge haben – wenn zum Beispiel eine alte Hofstelle bewertet werde. Heidrun Hausen (Neue Liste Fuchstal) sprach von einer „maßvollen Erhöhung“ mit Blick auf die leichte Erhöhung der Grundsteuer A. Traurig sei aber, „dass der Staat Steuern erhöht, anstatt dass er spart“.
Karg hatte bei dem Thema angemahnt, nicht zu viele Vorschläge auf den Tisch zu bringen. Er wolle mit Fuchstal nicht zur Lachnummer im Landkreis werden, falls über ein Dutzend Varianten abzustimmen sei. Das ist ihm mit dem einstimmigen Beschluss erspart geblieben.
Wie die Auswirkungen der Grundsteuerreform sind, hatte Karg am Beispiel des eigenen Grundstücks am Eschenweg in Asch aufgezeigt. Waren es bisher fast 450 Euro im Jahr, so sinkt der Betrag künftig deutlich auf unter 150 Euro. Bei einem anderen Haus mit Garten in Asch aus seiner Verwandtschaft steige hingegen die Summe von knapp 130 Euro auf mehr als 300 Euro pro Jahr.
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