Alarmierender Bericht: Globale Schuldenkrise spitzt sich zu

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Die weltweite Staatsverschuldung wächst kontinuierlich und könnte laut IWF bald die 100 Billionen Dollar-Marke erreichen. Besonders zwei Länder stehen an der Spitze des Schuldenbergs.

Washington – In Deutschland wird innerhalb der Ampel-Koalition immer wieder über die Schuldenbremse diskutiert. Im internationalen Vergleich fällt der deutsche Schuldenstand von etwas über 60 Prozent eher niedrig aus. Der Durchschnitt der weltweiten Staatsverschuldung wächst kontinuierlich und wird laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2024 die 100 Billionen US-Dollar-Marke übersteigen. Dies entspricht 93 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Besonders zwei Länder stehen dabei an der Spitze des Schuldenbergs, und ihre Maßnahmen zur Reduzierung der Verschuldung bleiben „weit hinter dem zurück, was notwendig ist“.

Die weltweiten Schulden könnten laut IWF-Report in diesem Jahr noch die 100-Billionen-Dollar Marke knacken.
Die weltweiten Schulden könnten laut IWF-Report in diesem Jahr noch die 100-Billionen-Dollar Marke knacken. © IMAGO/Zoonar.com/Klaus Ohlenschlaeger

IWF prognostiziert ein Schuldenwachstum über 100 Billionen Dollar in diesem Jahr – Tendenz steigend

Der IWF schreibt in seinem kürzlich veröffentlichen Finanzkontrollbericht, dass die Schulden in naher Zukunft weiterhin stark ansteigen werden. Allein in diesem Jahr sollen die weltweiten Schulden im Schnitt über 100 Billionen US-Dollar betragen, was einem BIP von 93 Prozent entspricht. Bis 2030 sollen es dann voraussichtlich 100 Prozent des BIP sein. Gewährleistet sei das jedoch nicht, denn: „In einem sehr ungünstigen Szenario wird die globale Schuldenlast in drei Jahren schätzungsweise fast 20 Prozentpunkte des BIP höher sein als in der Basisprojektion und 115 Prozent des BIP erreichen.“

Besonders in einem Land steigt der Schuldenberg innerhalb weniger Jahre stark an

Das Schuldenwachstum hat bereits in den vergangenen Jahren enorm zugenommen, insbesondere in den USA, einem Land, in dem mehr ausgegeben wird als eingenommen. Eine Rechnung des Forschungsunternehmens Strategas zeigt das für die USA auf: Die ersten zehn Billionen Dollar Schulden wurden innerhalb von 232 Jahren gemacht. Die darauffolgenden zehn Billionen Dollar benötigten nur noch neun Jahre. Weitere zehn Billionen kamen in den darauf folgenden vier Jahren hinzu. Der aktuelle Schuldenstand liegt weltweit bei 35,46 Billionen Dollar, und das seit 2022.

Damit wachsen die Schulden etwa alle sechs Monate um eine Billion Dollar. Rund 1,2 Billionen Dollar muss die USA allein für das Tilgen der Schulden jährlich aufbringen.

In diesen Ländern ist die Schuldenquote ebenfalls sehr hoch – Bestreben der Wirtschaftsnationen fallen weit zurück

Auch China gibt mehr Geld aus, als es einnimmt, und wird voraussichtlich bereits im nächsten Jahr den globalen Schuldendurchschnitt von etwa 93 Prozent überschreiten. Neben den Wirtschaftsriesen USA und China haben auch Länder wie Brasilien, Frankreich, Italien, Südafrika und Großbritannien hohe Schulden. Aktuelle geopolitische Krisen, der demografische Wandel und der Klimawandel erhöhen den Druck auf die Länder, mehr zu investieren. Laut dem IWF ist das Risiko einer neuen Schuldenaufnahme daher hoch.

Der IWF fordert die Länder daher dringend auf, mehr zu unternehmen, um die Schulden zu stabilisieren oder zu senken. Eine hohe Verschuldung in großen Wirtschaftsnationen wie den USA oder China könnte die globale Wirtschaft destabilisieren, was zu Zinsschwankungen und negativen Marktreaktionen führen kann. Außerdem könnten höhere Risiken für die Verschuldung in anderen Ländern entstehen.

Aktuell bleiben jedoch die Bestreben zur Schuldeneindämmung der Wirtschaftsnationen „weit hinter dem zurück, was notwendig ist.“ Um eine Stabilisierung oder sogar Reduzierung der Schulden zu erreichen, müssten die Staatsausgaben, laut IWF, um etwa 3 bis 4,5 Prozent des BIP gesenkt werden.

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