Putins Nordkorea-Soldaten verschwunden: Berichte über verheerende Schutzausrüstung

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Laut der Ukraine haben Wladimir Putins Regime und Kim Jong-un nordkoreanische Soldaten von der Kursk-Front in Russland abgezogen. Ein Bericht zeigt, wie wenig für ihren Schutz getan wird.

Kursk – Seoul und Kiew wollen es im Ukraine-Krieg ganz genau wissen. Von Kim Jong-un entsandte nordkoreanische Soldaten haben die Kursk-Front wohl wieder verlassen. Offenbar zurückbeordert durch das Moskau-Regime von Wladimir Putin und durch den Diktator aus Pjöngjang.

Ukraine-Krieg: Nordkorea-Soldaten wohl von Kursk-Front zurückgeholt

„Seit Mitte Januar gibt es keine Anzeichen mehr dafür, dass nordkoreanische Truppen, die in der russischen Region Kursk stationiert sind, in Kämpfe verwickelt sind“, zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap einen Bericht des südkoreanischen Geheimdienstes NIS. Zuvor hatten bereits sowohl ukrainische Medien als auch die amerikanische New York Times (NYT) vom mutmaßlichen Abzug nordkoreanischer Soldaten berichtet.

Die Truppen aus Nordkorea sollen bei den Gefechten mit den Ukrainern in Russland heftige Verluste erlitten haben. Ein Bericht beleuchtet nun, dass die nordkoreanischen Soldaten ukrainische Verteidigungslinien angeblich mit völlig unzureichender Schutzausrüstung, teils „ohne Helme und schusssicheren Westen“ angegriffen haben.

Nordkorea-Verluste in Russland: Ukrainer beschlagnahmen Rucksäcke von Soldaten

„In einigen Fällen operieren sie ohne Helme oder schusssichere Westen, um die Geschwindigkeit bei Angriffen auf ukrainische Stellungen zu erhöhen“, erklärte der ukrainische Offizier Oleksandr Kindratenko dem amerikanischen Nachrichtenportal Newsweek. Die nordkoreanischen Soldaten hätten in der russischen Oblast Kursk immer wieder auf „den gleichen Routen angegriffen, auf denen bereits Dutzende ihrer Truppen im Einsatz gefallen sind“, schilderte Kindratenko von Sturmangriffen über freies Gelände auf Stellungen der Ukraine.

Noch ein Indiz für die angeblich schlechte Schutzausrüstung: In beschlagnahmten Rucksäcken hätten sich nur spärlich Lebensmittel, je ein Liter Wasser und keine Winterausrüstung wie Handschuhe oder Thermokleidung befunden, erzählte er. Stattdessen seien die Rücksäcke, bei denen es sich seinen Angaben zufolge um solche des russischen Militärs handeln soll, bis oben hin voll mit Munition gewesen. Neben Magazinen für Maschinengewehre hätten die Ukrainer Handgranaten, reihenweise Panzerabwehrwaffen und Landminen gefunden, erklärte er Newsweek.

Diktator Kim Jong-un (2.v.li.) mit Offizieren seiner Volksarmee in Nordkorea. © IMAGO / ZUMA Press Wire

Nordkoreanische Verluste im Ukraine-Krieg: Kim Jong-un schickte angeblich 12.000 Soldaten

Ließ Diktator Kim Jong-un seine Truppen von der Front zurückbeordern, weil die Verluste schlicht so hoch waren? Der Bericht beruft sich auf amerikanische und ukrainische Geheimdienstmeldungen, wonach Kreml-Autokrat Putin und der mit ihm verbündete Kim Jong-un zwischenzeitlich 12.000 nordkoreanische Soldaten in die russische Grenzregion Kursk geschickt haben. Etwa die Hälfte sei demnach in nur wenigen Wochen getötet oder verwundet worden, weil auch an diesem Frontabschnitt wohl die berüchtigten „Fleischwolfangriffe“ der Russen angewandt werden.

Noch Mitte Januar hatte der NIS geschätzt, dass bei den Gefechten um die Oblast Kursk geschätzt 300 nordkoreanische Soldaten getötet und weitere 2700 Soldaten Pjöngjangs verletzt wurden. Und: Ukrainische Frontverbände hatten die brutale Taktik der Nordkorea-Soldaten enthüllt. Brutal auch deshalb, weil Kims Kämpfer offenbar oft keine Rücksicht auf das eigene Leben und das ihrer Nebenmänner nahmen. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ein durch die Ukrainer gefangen genommener nordkoreanischer Soldat.
Ein durch die Ukrainer gefangen genommener nordkoreanischer Soldat. © Screenshot X@sternenko

Verluste im Ukraine-Krieg: Nordkoreaner griffen wohl ohne Panzer-Unterstützung an

Andrii, ein ukrainischer Kommandeur, dessen Name geändert wurde, erklärte der NYT zu den Kampftaktiken der Nordkoreaner etwa: „Es ist nur vorwärts, vorwärts! Es geht um Motivation, Befehle und strenge Disziplin.“ Laut NYT habe Andrii der Presse ein Video gezeigt, wonach an einem Angriff auf einen einzelnen ukrainischen Schützengraben zum Beispiel rund 50 nordkoreanische Soldaten beteiligt waren. Sie hätten keinerlei Panzer-Unterstützung gehabt.

Viele seien angeschossen worden, als sie zu Fuß eine Distanz von geschätzt acht Kilometern zurücklegten, heißt es in dem Bericht. Der Verband sei dennoch weiter marschiert. Und: Verwundete seien mitten in den Kämpfen schlicht durch andere, nachrückende nordkoreanische Soldaten ersetzt worden. Ukrainische Spezialeinheiten hatten zwei Nordkoreaner hinter den feindlichen Linien gefangen genommen (siehe Foto oben). Sie sollen weiteren Aufschluss über die militärische Zusammenarbeit zwischen Putin und Kim Jong-un geben. (pm)

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