Wegen Beschuss durch eigenen Panzer: Israel meldet Tod von fünf Soldaten in Gaza – auch Schwerverletzte
Die israelische Armee geht im Norden des Gazastreifens erneut gegen die islamistische Hamas vor. Dabei tötet ein eigener Panzer fünf Soldaten. Der News-Ticker.
Das Wichtigste in
dieser Nachricht
- Israel offenbar noch weit entfernt von Sieg - Experten warnen Israel vor einem ewigen Krieg gegen die Hamas
- Israelischer Panzer tötet fünf israelische Soldaten in Gaza - Es kommt immer wieder zu Vorfällen von Teambeschuss in der israelischen Armee
- Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg - Entwicklungen, aktuelle Lage und Konfliktherde im Krieg zwischen Israel und der Hamas in der Übersicht
Dschabalija – Die israelische Offensive im Gazastreifen nach dem blutigen Angriff der palästinensischen Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 startete zunächst im Norden der palästinensischen Region. Schon seit Monaten gilt das Gebiet eigentlich als von der Hamas gesäubert. Doch nun müssen israelische Soldaten in den Norden zurückkehren: Denn die Hamas stellt sich in Gebieten, aus denen sich die israelische Armee zurückgezogen hat, neu auf. Die Zusammenstöße mit der Hamas konzentrieren sich vor allem in Dschabalija.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israel offenbar noch weit entfernt von Sieg
Israel ist nach Einschätzung von Experten im Gaza-Krieg noch weit von einem Sieg über die islamistische Hamas entfernt. „Die Hamas ist überall im Gazastreifen präsent“, sagte Joost Hiltermann von der Denkfabrik International Crisis Group dem Wall Street Journal. „Die Hamas ist noch lange nicht besiegt“. Die Gruppe sei zu einer Guerillataktik übergegangen, was in Israel die Befürchtung schüre, in einen „ewigen Krieg“ zu geraten, berichtete die Zeitung in der Nacht zum Donnerstag (16. Mai).

Krieg in Israel: Galant fordert Alternative zur Hamas
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Vorabend gewarnt, das Fehlen einer Alternative zur Hamas-Herrschaft in Gaza drohe Israels militärische Erfolge zu untergraben. Die USA teilten Galants Besorgnis, dass Israel dafür keine Pläne habe, sagte ein ranghoher US-Beamter der Times of Israel. Dadurch sei die Hamas in der Lage, sich in von der Armee geräumten Gebieten neu aufzustellen und die Kontrolle wiederzuerlangen. Das sei „besorgniserregend“, hieß es.
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Israelischer Panzer tötet fünf israelische Soldaten in Gaza
In Dschabalija meldete die israelische Armee am Donnerstagmorgen einen Vorfall, wonach israelische Soldaten von einem eigenen Panzer beschossen wurden. Dabei seien fünf Soldaten ums Leben gekommen. Weitere sieben Soldaten seien verletzt worden, davon drei schwer. Laut der Mitteilung des israelischen Militärs hielt ein israelischer Panzer die Soldaten für Feinde und feuerte zweimal auf das Gebäude, in dem sich die Soldaten aufhielten.
Obwohl die Soldaten das Panzerteam über ihre Ankunft informiert hätten, hat der Panzer offenbar geschossen, nachdem ein aus einem Fenster hervorschauender Lauf einer Waffe entdeckt wurde. Vorfälle von Teambeschuss bei der israelischen Offensive im Gazastreifen kommen inzwischen oft vor. Im Januar hieß es, 20 Prozent aller Todesfälle unter israelischen Soldaten in Gaza sei durch eigenen Beschuss oder Unfälle zustande gekommen.
Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (bb/dpa)