Der Post SV Weilheim kann sich freuen: Zwei seiner Athletn schafften die Qualifikation für die Ironman-WM in Nizza. Beide gehören sogar zur selben Famlie.
Klagenfurt – Für Nikolas Heinloth war es „ein Tag, den ich aus allen möglichen Gründen nie vergessen werde“. Nicht genug damit, dass der Triathlet des Post SV Weilheim beim Ironman Kärnten in Klagenfurt bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Celsius-Marke unter neun Stunden geblieben und seine Altersklasse (M25-29) gewonnen hatte.
Obendrein war er bei dem Wettkampf mit seinem Vater Bernhard Heinloth an der Startlinie gestanden. Als Krönung des Ganzen gelang beiden auch noch die Qualifikation für die Ironman-WM, die heuer für die Männer im September in Nizza stattfinden wird.
Im abschließenden Marathon schaffte es Nikolas Heinloth tatsächlich noch, mit dem ihm auf der Strecke entgegenkommenden Vater abzuklatschen. Das gab ihm vor der zweiten Hälfte der 42,2 Kilometer „nochmal einen Super-Push“, wie der Software-Ingenieur berichtete. Und den brauchte er auch noch, denn ab Kilometer 30 war das Motto nur mehr: „Ankommen. Irgendwie.“ Der 25-Jährige musste am Schluss ordentlich kämpfen. Im Ziel war er „völlig durch“, wie Heinloth sagte , aber eben auch „überglücklich“.
Schwimmen im Wörthersee
Mit der herausragenden Zeit von 8:58:21 Stunden für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und den Marathonlauf holte er sich in der Klasse der 25- bis 29-Jährigen den Tagessieg. Den Auftritt in der ersten Disziplin, geschwommen wurde im Wörthersee, bezeichnete Heinloth als „solide“. Nach 58:54 Minuten stieg er aus dem Wasser, in seiner Klasse war das die zehntbeste Zeit.
Auf dem Rad übernahm er die Führung in seiner Division. „Eine richtig schöne selektive Strecke, landschaftlich ein Traum“, befand Heinloth. Er selbst hatte „gute Beine“ und zog aus der „Top-Stimmung“ gehörig Motivation. „Die Kilometer sind nur so verflogen.“ Nach 4:39:18 Stunden war für Heinloth der Radsplit beendet. Im Marathon überzeugte er trotz der Schwierigkeiten zum Ende hin mit einer Zeit von 3:13:56 Stunden.
Überraschung nach der Siegerehrung
Vater Bernhard Heinloth erlebte die große Überraschung nach der eigentlichen Siegerehrung. Da erhielt er die schöne Nachricht, dass er als Nachrücker einen Slot für die Weltmeisterschaft erhalten wird – und der Post-SV-Athlet nahm ihn an. Er sieht es pragmatisch: „So stehen für diese Saison also noch zwei Highlights auf dem Programm.“ Da wäre also der vorab schon geplante Kult-Triathlon in Immenstadt und nun zusätzlich der Ironman in Nizza.
Für Bernhard Heinloth war der Auftritt in Klagenfurt auch eine Rückkehr: Vor mehr als 20 Jahren war er schon beim Ironman dort angetreten. Diesmal allerdings war Sohn Nikolas „nicht mehr im Kinderwagen dabei, sondern deutlich vor mir auf der Strecke unterwegs“. Der Vater präsentierte sich allerdings auch in beachtlicher Form: Am Ende belegte er in der Klasse M55-59 mit der Zeit von 12:00:59 Stunden den 26. Platz unter 140 Klassierten.
Das Schwimmen „lief für meine Verhältnisse sehr gut“, berichtete Heinloth. Nach 1:08:23 Stunden war die erste Disziplin absolviert. Das Radfahren „habe ich mit Respekt angehen lassen, von Anfang an auf meine Versorgung geachtet“. Der Post-SV-Athlet war einmal mehr ohne Uhr oder Rad-Computer unterwegs, achtete lediglich auf sein Körpergefühl. Der Radsplit war nach 5:58:35 Stunden erledigt. Beim Laufen vertraute der Routinier auf ein für ihn bewährtes Rezept: „Ich zerlege mental den Marathon in 5-Kilometer-Läufe. So hab ich es dann wieder gepackt.“ Die Finishlinie überquerte er nach 4:41:27 Stunden.
Durchhalten für den Sohn
Ein Mann, ein Wort – gemäß diesem Motto handelte Dominic Wimmer, der dritte Post-SV-Starter beim Ironman in Kärnten. Seinem fünfjährigen Sohn Louis, der an der Strecke mitfieberte, hatte er die Medaille versprochen, die jeder Finisher erhielt. Und deswegen hielt Wimmer auch bis zum Ende durch, auch wenn „der Marathon nur noch langsames Joggen war“, wie er berichtete. Gleichwohl war Wimmer gut platziert. In der Altersklasse M40-44 belegte er mit der Gesamtzeit von 10:29:52 Stunden den 43. Platz unter 245 Klassierten.
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Das Schwimmen (1:03:33) verlief „genau so, wie ich es geplant hatte“, berichtete der Dießener. Motiviert stieg er aufs Rad. Die erste Runde „fühlte sich sehr gut an“. Wimmer lag zwischenzeitlich auf dem 14. Platz in seiner Altersklasse. Den Wendepunkt erreichte er nach 2:31 Stunden. Damit befand er sich „genau dort, wo ich im Rennen sein wollte“. Allerdings machte Wimmer die Hitze zunehmend zu schaffen. Nach rund 120 Kilometern „hat es mir dann sauber den Stecker gezogen und ich hatte sehr zu kämpfen“, berichtete der frühere oberbayerische Kurzdistanz-Meister. So konnte er seine Laufstärke gar nicht mehr ausspielen.
Für die zweite Radrunde benötigte Wimmer 20 Minuten länger als für die erste. Aufgeben kam für ihn aber nicht in Frage. Das Radfahren hatte er schließlich nach 5:22 Stunden geschafft, den Marathon lief er in 3:52:59 Stunden.