Bayrischzell, Schliersee und Fischbachau einigen sich auf einheitliche Gästekarte

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Tolles Angebot: Ein einmaliger Besuch in der Schlierseer Vitaltherme ist ab Dezember in der Gästekarte für Gäste aus Bayrischzell, Fischbachau und Schliersee enthalten. © Judith Weber

Der Bayrischzeller Gemeinderat hat in Zusammenarbeit mit Schliersee und Fischbachau eine gemeinsame Kurbeitragssatzung beschlossen und die Gästekarte aufgewertet.

Bayrischzell/Schliersee/Fischbachau – In der jüngsten Sitzung des Bayrischzeller Gemeinderats stellte Harald Gmeiner, Vorstand der Regionalentwicklung Oberland, gemeinsam mit Bürgermeister Georg Kittenrainer die neue Kurbeitragssatzung und die aufgewertete Gästekarte vor. Nach intensiven Besprechungen haben sich die Gemeinden Bayrischzell, Schliersee und Fischbachau auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt.

„Es war ein langer und umfangreicher Entscheidungsprozess“, sagte Kittenrainer und betonte, dass auch die Gastgeber aller drei Gemeinden beteiligt waren. Der Gemeinderat stimmte der Neufassung der Kurbeitragssatzung und der Aufwertung der Gästekarte einstimmig zu.

Damit wird der Kurbeitrag zum 1. Dezember angehoben: Gäste ab 18 Jahren zahlen künftig drei Euro pro Übernachtung, Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren sowie Tagungsgäste 1,50 Euro. Kinder bis sechs Jahre bleiben beitragsfrei. Für Zweitwohnsitze gilt eine pauschale Berechnung von 34 Tagen. Befreit sind weiterhin enge Freunde- und Familienbesuche.

Gemeinsames Vorgehen: Neue Kurbeitragssatzung

Die Gästekarte wird deutlich attraktiver: Neben bereits bestehenden Leistungen wie kostenfreiem Parken auf gemeindeeigenen Parkplätzen, Nutzung des ÖPNVs, Teilnahme am Aktiv-Programm und Vergünstigungen bei verschiedenen Betrieben gehören zukünftig auch ein einmaliger zweistündiger Besuch in der Schlierseer Vitaltherme, der Eintritt ins Schlierseer Heimatmuseum, ins Warmfreibad Fischbachau und ins Alpenfreibad Bayrischzell dazu.

Außerdem sind der Wetterstollen Deisenried, die Minigolfanlage Bayrischzell, der Eisstockplatz und die Loipennutzung in Bayrischzell neu enthalten. Besonders zukunftsweisend ist die digitale Lösung: Die Gästekarte kann bereits vor der Anreise auf das Smartphone geladen werden und ist so zum Beispiel schon in der BRB ab Miesbach nutzbar.

Neue Gästekarte: Mehr Leistungen, digitale Lösung

Wer kein Smartphone verwendet, kann die Karte ausdrucken. „Wichtig war, die Leistungen zu erhöhen“, betonte Gmeiner. „Aber dann kommt man um eine Kurbeitragserhöhung auf drei Euro nicht herum.“ Er wies darauf hin, dass größere Betriebe die Neuerungen tendenziell stärker begrüßen als kleinere.

Die Abrechnung erfolgt gemeinschaftlich innerhalb der drei Gemeinden. Kittenrainer freut sich über diesen Schulterschluss: „Wir werden von den Gästen sowieso als einheitlicher Erlebnisraum wahrgenommen.“

Schulterschluss der drei Gemeinden

Wie das Gremium in Bayrischzell, hat auch der Fischbachauer Gemeinderat am Montagabend (15. September) einstimmig beschlossen, dass die beiden Gemeinden und Schliersee im Tourismus enger zusammenarbeiten. Die Leistungen der Gästekarte gelten künftig in allen drei Kommunen. Schliersee muss allerdings noch zustimmen, der Marktgemeinderat kommt am Dienstag, 23. September, zusammen.

„Da kommt ein Mehrwert raus“, zeigte sich Fisch­bachaus Bürgermeister Stefan Deingruber überzeugt, „dass wir damit die Tourismus-Region ein Stück voran bringen“. Begleitet hat das Vorhaben die Regionalentwicklung Oberland (REO). Projekt-Manager Thorsten Schär berichtete, dass auch die Gastgeber den Schritt größtenteils begrüßen.

Kurbeitrag steigt auf drei Euro

Allerdings sollen die Leistungen der Gästekarte besser kommuniziert werden. Um das größere Angebot zu finanzieren, steigt der Kurbeitrag auf drei Euro – eine angemessene Höhe, wie Schär erläuterte. Vielerorts werde noch mehr verlangt, sogar bis über fünf Euro an der Nordsee. Die günstigen Nachbargemeinden Bad Aibling (2,50 Euro) und Bad Feilnbach (1,70 Euro) hält Schär für keine relevanten Vergleichsgrößen.

Sie bieten nur Basislösungen. Für Fischbachau geht die REO von Mehreinnahmen in Höhe von 68.000 Euro und Mehrkosten von 45.000 Euro aus, hinzu kommen 500 Euro jährlich und einmalig 2.500 Euro für Technik. „Wenn da etwas aus dem Ruder läuft, kann man schnell reagieren“, sagte Schär.

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