Leitlinie für die nächsten Jahre: Wohnbaufläche bleibt im Entwurf, Gewerbe-Vorratsfläche etwas größer
Die potenzielle Wohnbaufläche zwischen Daserweg und Neuer Heimat soll nun doch erhalten bleiben. Zugleich soll die Gewerbe-Vorratsfläche im Nonnenwald etwas größer werden. Unter anderem diese Änderungen am Entwurf des neuen Flächennutzungsplans hat der Penzberger Stadtrat in einer zweiten öffentlichen Beratung vorgenommen.
Die Arbeit am neuen Flächennutzungsplan für Penzberg geht weiter. Er soll für die nächsten 15 bis 20 Jahre eine Leitlinie für die Stadtentwicklung sein. Ein Baurecht lässt sich aus dessen Vorgaben allerdings nicht ableiten. Der Stadtrat behandelte nun in einer zweiten öffentlichen Beratung noch einmal einige Punkte im Entwurf, bevor die Beteiligung der Öffentlichkeit folgt sowie die Behörden und weiteren Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahmen abgeben.
Potenzielle Gewerbeflächen im Nonnenwald
Eine Änderung beschloss der Stadtrat bei den potenziellen neuen Gewerbeflächen im Nonnenwald entlang der Dr.-Gotthilf-Näher-Straße westlich des Druckzentrums. Der ursprünglich rund 450 Meter lange Streifen wird verkürzt. Er rückt damit von Neukirnberg weg. Auf diese Weise, hieß es, würden mögliche Immissionskonflikte minimiert. Außerdem könne der Forstweg im Westen erhalten bleiben. Insgesamt vergrößert sich die Gewerbe-Vorratsfläche jedoch etwas: von 4,53 auf 4,63 Hektar (das entspricht über sechs Fußballfeldern). Laut Entwurf wird der östliche Teil tiefer in den Wald ragen. Dies, hieß es, ermögliche die Ansiedlung von Betrieben mit mehr Flächenbedarf. Bei der Abstimmung blieben fünf Stadtratsmitglieder von Grünen und PM bei der grundsätzlichen Ablehnung der Gewerbe-Vorratsfläche.
Schutzstreifen beidseits des Grabens
Der Stadtrat beschloss zudem, ebenfalls gegen fünf Stimmen von Grünen und PM, dass der nördliche Teil der freien Fläche zwischen Daserweg und Neuer Heimat doch eine potenzielle Wohnbaufläche bleiben soll – wie es laut Stadtbauamt schon seit 1976 im Flächennutzungsplan der Fall ist. Im März war diese Wohnbaufläche komplett aus dem Entwurf genommen worden. Beidseits des Bachgrabens, der das Gelände durchschneidet, sieht der Entwurf einen Schutzstreifen mit insgesamt 25 Metern Breite vor, der sich im Norden zu einem Trichter weitet.
Antrag für Pumpwerk-Ruine
Keinen Eingang in den Entwurf fand der private Antrag, das Gelände des alten Pumpwerks in Maxkron als Sondergebiet für „freizeitliche Tierhaltung“ auszuweisen. Das Stadtbauamt erklärte dazu, dass es im Mai zu einem Ortstermin mit Bauausschuss und weiteren Stadtratsmitgliedern kam, bei dem es aber keine weiteren Erkenntnisse gegeben habe. Der Antrag werde nun im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung behandelt. Dies gilt auch für einen privaten Antrag auf zusätzliche Wohnbaufläche im Bereich von Fischhaberstraße und Säubach.
Weitere Änderungen betreffen das Gewerbegebiet Grube. Der Entwurf sieht vor, die Straße bei Bauhof und Layritzhalle, die an einem Wendehammer endet, mit der Straße „Grube“ zu verbinden – ein solcher Versuch führte vor fünf Jahren zu scharfem Protest der benachbarten Firma. Beschlossen wurde zudem, das Gewerbegebiet für eine mögliche Bauhoferweiterung um 0,3 Hektar in den Wald auszudehnen.
Solarpark und Batterie
Für den Solarpark an der Straße Penzberg-Bichl sieht der Entwurf des neuen Flächennutzungsplans eine Erweiterungsmöglichkeit vor. Dabei geht es um das stadtauswärts erste Solarfeld (auf der linken Straßenseite). Die Erweiterungsfläche ist 0,82 Hektar groß und befindet sich hinter dem bestehenden Solarfeld (circa 1,1 Hektar). Im Entwurf heißt es, ein Nachweis über Umsetzungsfähigkeit und Umweltverträglichkeit sei wegen es angrenzenden FFH-Gebiets in einem nachgelagerten Verfahren zu erbringen. Das Solarfeld besteht wie das zweite Solarfeld (weiter östlich auf der anderen Seite der Staatsstraße) seit 2018.
Auch das Batteriespeicher-Projekt an der Straße Penzberg-Bichl ist nun im Flächennutzungsplan-Entwurf berücksichtigt. Dabei geht es um 0,54 Hektar neben dem Umspannwerk Schönmühl. Wie berichtet, hat das Unternehmen Green Flexibility aus Kempten im Januar eine Bauvoranfrage gestellt, der der Bauausschuss zustimmte.