In 15 Jahren bei 20 000 Einwohnern? Stadt stellt sich auf deutliches Wachstum ein
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass Penzberg in 15 Jahren rund 20 000 Einwohner zählen wird. Das wäre ein Wachstum um etwa 2300 Menschen. Wichtig ist die Zahl für den neuen Flächennutzungsplan, an dem derzeit gearbeitet wird. Er soll als Leitlinie für Penzbergs Entwicklung in den nächsten 15 Jahren dienen.
23 Jahre alt ist der aktuelle Flächennutzungsplan für Penzberg. In den zwei Jahrzehnten gab es 35 Änderungen und zahlreiche Berichtigungen. Seit Monaten lässt die Stadt an einem neuen Flächennutzungsplan und Landschaftsplan arbeiten, auch mehrere private Anträge gingen ein. Der Plan soll darstellen, wie sich Penzberg in den nächsten 15 Jahren entwickelt. Dabei geht es zum Beispiel um neue Flächen für Gewerbe, Wohnbau und Kitas. Nun liegt ein Vorentwurf vor. Diese Woche wurde er erstmals im Stadtrat öffentlich besprochen.
Prognosse zu Einwohnerentwicklung in Penzberg
Eine wichtige Basis für diese Leitlinie ist die Bevölkerungsentwicklung. Momentan hat Penzberg knapp über 17 700 Einwohner (Stand November 2024). Nach einer alten Prognose ging die Stadt davon aus, dass die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2040 auf knapp 18 300 steigt. Dies wurde mittlerweile korrigiert. Jetzt rechnet die Stadt im Jahr 2040 mit rund 20 000 Einwohnern. Der Grund sind die Neubaugebiete „An den Eichen“ und auf dem Edeka-Areal mit allein rund 1100 Menschen sowie die Entwicklung von Roche. Geschäftsführer Peter Riedel vom Stadtplanungsbüro BBP aus Kaiserslautern, das die Planunterlagen erstellt, sprach dennoch von einer moderaten Prognose.
Auswirkungen auf die Infrastruktur
Folgen hat dies für die Infrastruktur und die Wohnungssituation. Riedel erklärte, dass über die beiden großen Neubaugebiete hinaus noch zusätzlich Wohnbauflächen nötig sind. In Baulücken, durch Nachverdichtung und neue Flächen könnte ihm zufolge Wohnraum für weitere knapp 2000 Menschen entstehen. Als Ortsteile mit Entwicklungspotenzial nannte er – neben dem Zentrum – Heinz, Reindl, Wölfl, Steigenberg, Untermaxkron, Kirnberg und Johannisberg. Eine Entwicklung nach außen sei dagegen aus Naturschutzgründen nicht möglich. Riedel verwies auf einen Stadtratsbeschluss von 2019, wonach man den Fokus auf die Innenentwicklung legt und sich zum Flächensparen verpflichtet.
Vorschläge für neuen Flächennutzungsplan
Im Vorentwurf gibt es dazu einige Vorschläge. Als gemischte Baufläche könnte demnach die ehemalige Molkerei an der Christianstraße im Flächennutzungsplan stehen, obwohl der Stadtrat diese Woche nicht ganz von der Möglichkeit lassen wollte, dass dort das Gymnasium erweitert wird. Größere Wohnbauflächen könnten nördlich der Wölflstraße ausgewiesen werden. Dort sieht der Vorentwurf auch ein Grundstück für eine weitere Kindertagesstätte vor.
Ebenso hieß es, Penzberg benötige Entwicklungsmöglichkeiten für kleinere und mittlere Betriebe. Neue Gewerbeflächen in den nächsten 15 Jahren sieht der Vorentwurf im Nonnenwald westlich des Druckzentrums und im Bereich des Jugendzentrums vor.
Einige potenzielle Bauflächen sollen dagegen gestrichen und als Wald oder Grünland festgeschrieben werden: zum Beispiel Flächen zwischen Hochfeldstraße und „Nonnenwald“, zwischen Nonnenwaldstraße und „Grube“, zwischen den Ortsteilen Heinz und Reindl sowie am westlichen Rand von Maxkron und südlich der Straße „Johannisberg“.
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Diskussion um dritten Grundschulstandort
Der Stadtrat ging diese Woche die einzelnen Punkte kurz durch. Er beschloss einstimmig, den Vorentwurf für die Beteiligung der Öffentlichkeit auszulegen. Grundsätzlich wurde es nur kurz am Ende. Kerstin Engel (Grüne) sagte, es fehlten angesichts der Bevölkerungsprognose die nötigen Infrastrukturflächen. Sie schätzt, dass unter den neuen Einwohnern 700 Kinder sein werden. Dafür brauche man mehr Kita-Flächen. Die Frage sei auch, so Engel, ob die Sportstätten reichen und was dies für die Schulen bedeute. „Wir brauchen auf jeden Fall einen dritten Grundschulstandort.“ Rathaus-Geschäftsleiter Roman Reis sagte, dass dies mit dem Schulamt diskutiert, aber nicht für erforderlich befunden wurde. Erst müsse darüber gesprochen werden, was mit der Bürgermeister-Prandl-Schule passiert. Armin Jabs (BfP) sagte, er könne Engels Forderung nicht nachvollziehen. Weilheim komme auch mit zwei Grundschulen aus. Thomas Keller (SPD) fügte an, dass laut Studien die Geburtenzahlen zurückgehen.