Panik in Russland nach Operation „Spinnennetz“: Putin bringt seine „Weißen Schwäne“ in Sicherheit

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Drohnenattacken gegen russische Militärflughäfen haben Putins Bomberflotte geschwächt. Verbleibende Tu-160-Flieger versteckt er nun im Fernen Osten.

Moskau – Ist Wladimir Putin auf Rückzugmodus? Jüngste Berichte über die Verlegung von mindestens einem seiner wertvollen Tu-160-Bomber in den Fernen Osten Russlands deuten darauf hin.

Am 1. Juni hatte der Sicherheitsdienst der Ukraine eine Sonderoperation mit dem Codenamen „Pavutyna“ (Spinnennetz) durchgeführt und griff russische strategische Jets auf vier Flugplätzen auf russischem Boden an. Die Ukraine gab an, die Mission - Codename „Spinnennetz“ - habe 41 Bomber getroffen, mindestens 13 seien völlig zerstört. Foreign Policy zufolge wurden Tu-95 und Tu-22M Bomber getroffen.

Nach Operation „Spinnennetz“ soll Putin seine Tu-16-Bomber im Fernen Osten verstecken

Der Schlag gegen Wladimir Putin und seinen Streitkräften scheint aus ukrainischer Perspektive gesessen zu haben. Laut verschiedenen Medienberichten soll Russland seine strategischen Tu-160-Bomber, die in Russland als „Weiße Schwäne“ bezeichnet werden, nun vor der Ukraine verstecken. Der Überschallbomber mit Schwenkflügeln und interkontinentaler Reichweite ist das größte Kampfflugzeug der Welt und gilt als zentrale Waffe Russlands im Ukraine-Krieg.

Das ukrainische Open-Source-Geheimdienst-(OSINT)-Analyseprojekt AviVector veröffentlichte auf X ein Satellitenbild, das einen russischen strategischen Langstreckenbomber vom Typ Tupelow Tu-160, der zuvor auf dem Flugplatz Belaja in der Region Irkutsk stationiert war, auf dem Rollfeld des Luftwaffenstützpunkts Anadyr/Ugolny zeigt. Der Luftwaffenstützpunkt befindet sich laut Kyiv Post auf der Halbinsel Jakutien im autonomen Kreis der Tschukotka – 6.750 Kilometer von der ukrainischen Grenze – und nur 660 Kilometer von Alaska (USA) entfernt.

Versteck Russlands wertvollster Bomber nur per Wasser oder Luft zu erreichen

Auch Defense Express berichtet darüber, dass Russland zwei nuklearfähige schwere strategische Bomber vom Typ Tu-160 (NATO-Codename: Blackjack) auf den abgelegenen Luftwaffenstützpunkt Anadyr verlegt haben soll. Es sei offensichtlich, dass Russland auf diese Weise versuche, seine wertvollsten Bomber vor möglichen Angriffen ukrainischer Drohnen zu verstecken. Der Luftwaffenstützpunkt Anadyr sei gut als Versteck geeignet, da er aufgrund fehlender Zufahrtsstraßen nicht von Lastwagen mit Drohnen erreicht werden kann.

Der ukrainische Präsident hatte den überraschenden Angriff seines Geheimdienstes SBU als „absolut brillanten Erfolg“ gefeiert. Anderthalb Jahre Vorbereitung seien der Aktion laut Wolodymyr Selenskyj vorausgegangen. Attackiert wurden demnach Stützpunkte in den Regionen Iwanowo, Rjasan und Murmansk im europäischen Teil Russlands, Irkutsk in Sibirien und Amur im Südosten Russlands.

Operation Spinnennetz von Ukraine als beispiellosen Schlag gegen russische Luftwaffe gefeiert

 „Alles, was in die Luft gesprengt werden sollte, wird in die Luft gesprengt werden, und diejenigen, die ausgelöscht werden sollten, werden verschwinden.“

Von russischer Seite wurde eine scharfe Reaktion angekündigt. „Rache ist unvermeidlich“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, bei Telegram. Zugleich verwies er auf den aktiven Vormarsch der russischen Armee. „Alles, was in die Luft gesprengt werden sollte, wird in die Luft gesprengt werden, und diejenigen, die ausgelöscht werden sollten, werden verschwinden“, fuhr der russische Ex-Präsident fort. Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul seien nicht nötig, um einen Kompromissfrieden zu erreichen. Vielmehr sie dienten sie dazu, den russischen Sieg näher bringen.

Die Ukraine hatte die Drohnenangriffe auf Flughäfen im Gebiet Irkutsk und Murmansk im Zuge der so bezeichneten Operation Spinnennetz als beispiellosen Schlag gegen die russische Luftwaffe gefeiert. Die kleinen ferngesteuerten Fluggeräte waren demnach in Holzkisten auf Lastwagen versteckt, deren Fahrer sie nichtsahnend an die Militärgelände heranfuhren. Dort öffneten sich die Lkw-Dächer automatisch, und die mit Sprengstoff versehenen Drohnen begannen ihre Attacke.

Putins Flugzeugflotte wurde durch die Operation „Spinnennetz“ empfindlich getroffen

Nach SBU-Angaben wurden mehr als 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge getroffen - darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50, Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160. Etwa 34 Prozent der russischen Bomber, die in der Lage sind, Marschflugkörper abzusetzen, seien zerstört worden. 

Wladimir Putin soll seine TU-160-Bomber aus Angst vor Angriffen fast 7000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt haben. © Telegram/Grigorov/dpa/Montage

Der ukrainische Generalstab sprach hingegen von geringeren Verlusten Russlands und verwies auf zwölf zerstörte Flugzeuge. Auch russische Quellen bezifferten geringere Verluste. Unabhängige Medien hatten in eigenen Recherchen nach Auswertung von Videos und Satellitenbildern deutlich niedrigere Zahlen genannt als der ukrainische Geheimdienst - zwischen 9 beschädigten Flugzeugen und nicht mehr als 14. (lm/dpa)

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