Tesla: Autobauer-Brandbrief warnt vor Trump-Zöllen – doch niemand will ihn unterschreiben

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Trumps US-Zölle setzen wohl nun auch Tesla unter Druck. Ein interner Brief warnt vor schweren Folgen – bleibt jedoch ohne Unterschrift.

Frankfurt – Donald Trump und das Wort „Zölle“ sind kaum mehr voneinander zu trennen. Während die Welt mit Sorge auf die protektionistische Handelspolitik des US-Präsidenten blickt, gibt es einen prominenten Unterstützer: Tech-Milliardär Elon Musk. Doch nun könnte ausgerechnet Musks Unternehmen Tesla selbst unter den neuen Strafzöllen leiden.

Musk-Unternehmen Tesla warnt vor negativen Folgen der US-Zölle

Wie die Financial Times berichtet, hat Tesla einen Brief an den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer geschickt. Darin warnt das Unternehmen, dass die amerikanischen Strafzölle erhebliche negative Konsequenzen für den Autobauer hätten. Bereits frühere Zölle hätten die Produktionskosten von Tesla in den USA steigen lassen. Zudem wurden die Fahrzeuge im Ausland teurer, wodurch sich die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verschlechterte.

Der Brief vom 11. März ist nicht unterzeichnet. Laut der britischen Wirtschaftszeitung habe sich niemand bei Tesla bereit erklärt, den Brief offiziell zu unterschreiben, weil das interne Konsequenzen wie eine Kündigung nach sich ziehen könnte. Tesla-Chef Musk hat in der Vergangenheit mehr als 250 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf investiert und gilt als enger Vertrauter des Präsidenten.

Donald Trump und Elon Musk stehen vor einem Cybertruck der Marke Tesla.
Teure Verbundenheit: Elon Musk spendete über 250 Millionen US-Dollar im Wahlkampf für Donald Trump. (Symbolfoto) © IMAGO/White House

Tesla-Chef Musk steht wegen Kürzungspolitik der Trump-Regierung in der Kritik

Musks enge Verbindung zu Trump zahlte sich aus: Bei der Inauguration des Präsidenten saß er in der ersten Reihe, noch vor vielen bedeutenden Politikern. Zudem wurde er mit einer speziellen Aufgabe betraut: Als Leiter des neu geschaffenen „Department of Government Efficiency“ (DOGE) soll er die Regierungskosten drastisch senken.

Seine Maßnahmen, darunter der Abbau von über 100.000 Bundesstellen, das Einfrieren von Auslandshilfen und die Kündigung zahlreicher Regierungsprogramme, sind jedoch stark umstritten. Besonders kritisiert wird, dass DOGE ohne parlamentarische Legitimation agiert. Viele werfen Musk vor, eigenmächtig und ohne ausreichende Kontrolle zu handeln.

Musks Privatvermögen um 118 Milliarden Dollar gesunken

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft mögliche Interessenkonflikte. Musk, dessen Unternehmen wie Tesla und SpaceX stark mit Regierungsbehörden verflochten sind, könnte durch die Einsparungen in Bereichen, die seine Firmen betreffen, profitieren, was Fragen zur Unabhängigkeit und Objektivität seiner Entscheidungen aufwirft.

Der Kurs der Tesla-Aktie war allein am Montag um rund 15 Prozent gefallen – so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr. Insgesamt hat Tesla seit Dezember 840 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren, berichtet das Handelsblatt. Musks Privatvermögen ist seit Trumps Amtsübernahme um 118 Milliarden Dollar gesunken, wie eine Berechnung des Finanzdienstes Bloomberg zeigt.

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