Anders als Tuchel und Nagelsmann: Was Kompany zu seinen Vorgängern so besonders macht
Vincent Kompany hat erst seit dieser Saison das Ruder beim FC Bayern übernommen. Der Belgier zeigt viele Unterschiede zu seinen Vorgängern. Dies resultiert in Erfolg.
München – Thomas Müller, eine lebende Legende des FC Bayern, ist bekannt für seine treffsicheren Aussagen.
Wenn er also betont, dass es „sich aktuell als Team sehr gut anfühlt“, ist dies nicht einfach nur eine dahingesagte Phrase. Dies wurde nochmals durch einen Social-Media-Post nach dem 3:0-Sieg gegen Union Berlin unterstrichen.
Auf einem Bild, das zeigt, wie er für Jamal Musiala eingewechselt wird, kommentiert der 35-Jährige: „Was für ein Team – großartige Leistung in der vergangenen Woche.“ Es ist also klar: Die Teamchemie beim FC Bayern stimmt!
Was macht Kompany anders? Thomas Müller freut sich nach Union-Sieg über Team-Leistung
Es ist nicht nur Thomas Müller, der diese positive Stimmung im Team bestätigt. Offensichtlich hat Vincent Kompany in nur fünf Monaten erreicht, was seinen Vorgängern nicht gelang: Er hat aus einer Gruppe von Stars ein echtes Team geformt.
In der letzten Saison wurde unter Thomas Tuchel nach einigen turbulenten Auftritten behauptet, dass das Team untrainierbar sei. Dies führte zu einer angekündigten großen Umbruch im Sommer, der jedoch weniger umfangreich ausfiel als erwartet.
Doch was macht Kompany anders als Tuchel, der nach seinem letzten Spiel als FCB-Coach im Mai in Hoffenheim nicht preisgeben wollte, was der Grund für die Unbeständigkeit seines Teams war? Offensichtlich eine Menge!
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Gegen Union wurde es besonders deutlich: Was Kompany zu seinen Vorgängern so besonders macht
Kompany unterscheidet sich schon allein durch seine Kleidung von seinen Vorgängern. Während Tuchel immer im Trainingsanzug am Spielfeldrand stand und dort auch wild gestikulierte, bevorzugt der Belgier meist schlichte Kleidung. Schwarze Stoffhose und dunkles Shirt. Nur die Baseballcap haben beide gemeinsam. Sein Vorgänger Julian Nagelsmann war noch auffälliger. Der heutige Bundestrainer versuchte oft, ein modisches Statement zu setzen, was ihm bei Misserfolgen natürlich vorgehalten wurde.
Nagelsmann war – ebenso wie Tuchel – oft aufbrausend oder zu emotional. So stürmte er einmal nach einem Spiel in Gladbach die Schiedsrichterkabine und bezeichnete die Schiedsrichter als „weichgespültes Pack“. Obwohl Nagelsmann sich dafür entschuldigte, hatte dies natürlich Auswirkungen auf das Team.
Oder nehmen wir Tuchel, der in der vergangenen Saison vier Mal die Gelbe Karte sah und daher am 29. Spieltag gegen den 1. FC Köln das Spiel von der Tribüne aus beobachten musste. Im Gegensatz dazu bleibt Kompany immer sachlich und ruhig. Dies hat einen positiven Einfluss auf das Team und verhindert Unruhe.
Mehr bei sich als Tuchel oder Nagelsmann: Kompany-Art kommt beim FC Bayern an
Anstatt nach der Niederlage gegen Barcelona seine Enttäuschung über die Leistung seines Teams zum Ausdruck zu bringen oder gar wütend zu sein, blickte Kompany sofort nach vorne. „Die Basis für mich ist, dass die ganze Mannschaft arbeitet und aus solchen Momenten lernt. Die Frage ist immer: Ist die Basis da, damit wir in Zukunft die richtigen Lösungen finden. Und die werden wir finden, wenn die Jungs weiter zusammenziehen.“
Das „Zusammenziehen“ haben die Spieler verinnerlicht. Keiner der Stars – egal wie wenig er spielt (wie Leon Goretzka oder Leroy Sané) – rebelliert. Jeder fühlt sich wichtig. Dies zeigt sich seit einigen Wochen und wurde auch von Thomas Müller noch einmal deutlich betont.
Auch wenn bisher erst 14 Spiele in allen Wettbewerben absolviert wurden: Es bleibt spannend zu sehen, wohin der Weg unter Kompany den FC Bayern am Ende der Saison führen wird. (smk)
Aus der Allianz Arena berichtet Florian Schimak