Schongaus Gartler brauchen eine Verjüngungskur

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Der noch amtierende Vorstand des Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege mit dem Vorsitzenden Peter Richter (li.) und Bürgermeister Falk Sluyterman (re.). © Walter Kindlmann

Berichte der Vorstandsmitglieder, der Vortrag „Unser Verein hat Zukunft“ und ein Ausblick des Bürgermeisters: Im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Schongauer Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege stand aber die große Sorge des Vorsitzenden Peter Richter, dass dem 1903 gegründeten Verein mit derzeit 102 Mitgliedern die Auflösung drohen könnte, wenn keine jüngeren Nachrücker gefunden werden.

Schongau – Peter Richter führt den Schongauer Verein für Gartenkultur und Heimatpflege schon seit 16 Jahren. Das Durchschnittsalter der aktuell 102 Mitglieder liegt derzeit bei 81 Jahren. Der Verein wird von Jahr zu Jahr kleiner. „Viele langjährige Mitglieder kündigen aus Altersgründen“, bedauert Richter.

Eigentlich waren für dieses Jahr ja Neuwahlen vorgesehen. Die hat Richter aber auf das nächste Jahr verschoben aus Sorge darüber, dass sich momentan noch niemand für die Arbeit in der Vorstandschaft finden wird. So hofft Richter, dass in den nächsten zwölf Monaten der Verein eine Verschnaufpause dafür bekommt und doch noch jüngere Mitglieder für die Arbeit in der Vorstandschaft begeistert werden können. Wenn nicht, dann war es das mit dem 122 Jahre alten Verein.

Gabriele Maisenbacher blickte mit dem Verein in die Zukunft
Gabriele Maisenbacher blickte in die Zukunft. © Walter Kindlmann

Mit in die Jahresversammlung des Vereines im Turmsaal des Münzgebäudes eingebunden war der Vortrag von Gabriele Maisenbacher zum Thema „Unser Verein hat Zukunft“. In ihrer Bestandsanalyse erläutert sie, wie Menschen für den Natur-, Klima- und Artenschutz gewonnen werden können. „Wie werden wir überhaupt wahrgenommen?“, fragte Maisenbacher und beantwortet ihre Frage selbst: „Menschen, die gern in ihrem Garten buddeln, Menschen, die ein wenig aus der Zeit gefallen sind, und Menschen, die schon etwas älter sind.“

Zusammenarbeit mit den Nachbarn

Ja, und wie wollen die Mitglieder wahrgenommen werden? Nämlich als Menschen, die sich für den Natur-, Klima- und Artenschutz einsetzen und engagieren. Auch als Menschen, die viele „Mitmacher“ suchen und andere begeistern wollen.

Die Referentin plädierte für eine Zusammenarbeit mit benachbarten Ortsvereinen sowie mit dem Kreis- und Landesverband. Wichtig seien auch gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Ortsvereinen. All‘ diese Maßnahmen hätten, wie sie am Beispiel des Obst- und Gartenbauvereins Huglfing-Oberhausen demonstrierte, Wirkung gezeigt. „Innerhalb von zwei Jahren konnten die Mitgliederzahlen um mehr als die Hälfte erhöht werden“, so die Referentin. Peter Richter meinte nach diesem Vortrag in Richtung der Zuhörer: „Vielleicht können Sie ja etwas mitnehmen und in Ihrem Garten umsetzen.“

Einen „trockenen Übergang“ nannte Richter danach die Berichte der Schriftführerin und der Schatzmeisterin. Für beide Ämter ist Roswitha Eimer zuständig. Sie zählte die Veranstaltungen im vergangenen Jahr auf und erwähnte das bescheidene Guthaben des Vereins in Höhe von derzeit 3371 Euro. „Insgesamt“, sagt sie, „schreibt der Verein schwarze Zahlen“.

Beete pflegen oder Patenschaft

Bürgermeister Falk Sluyterman indes erwähnte in seinem Ausblick zur Stadt Schongau die Einnahmesituation. Sie sei mehr als dramatisch, die Einnahmen seien drastisch zurückgegangen. Trotzdem seien etliche Projekte wie der Stadtgraben oder der Außenanstrich am Polizeidienerturm abgearbeitet worden.

Aktionen zum Klimaschutzkonzept werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und den Tourismus wolle man gehörig ankurbeln. Der Straßenbau indes befinde sich im Investitionsstau. Gut laufe es beim Fernwärmeausbau, der günstigsten Energiequelle. Über 1000 Haushalte seien bereits angeschlossen. Das Stadtoberhaupt plädierte dafür, bei der Begrünung der Stadt ehrenamtlich Beete zu pflegen oder eine Patenschaft zu übernehmen. Peter Richter meinte dazu, in Sachen Patenschaft und Pflege der Beete habe man schon einmal Schiffbruch erlitten. Die Erwartungen bei Kloster- und Kräutergarten habe man nicht erfüllen können.

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