Joe Biden begnadigt eigene Familie aus Angst vor Donald Trump

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Auf den letzten Metern seiner Amtszeit gibt Joe Biden eine einzigartige Entscheidung bekannt und spricht präventive Begnadigungen aus.

Washington, D.C. – Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat in den letzten Stunden seiner Amtszeit noch einmal Schlagzeilen geschrieben. Kurz vor der Amtsübernahme seines Nachfolgers Donald Trump sprach Biden Begnadigungen für seine Familienmitglieder aus. Bei diesen Begnadigungen handelt es um präventive Begnadigungen für seine Geschwister und deren Kinder, wie CNN berichtet. Es soll sich um eine „nie dagewesene Zahl“ solcher Begnadigungen handeln.

Der US-Fernsehsender berichtet zudem aus dem Umfeld der Familie Joe Biden, dass sich der ehemalige US-Präsident große Sorgen um die Sicherheit seiner Familie mache. Deshalb habe er sich zu diesem außergewöhnlichen Schritt entschieden. Unter den Familienmitgliedern Bidens, die eine präventive Begnadigung erhalten, sind laut CNN-Informationen seine Brüder James und Francis, seine Schwester Valerie und deren Eheleute. Zum Ende seiner Amtszeit hatte Biden bereits seinen Sohn Hunter Biden begnadigt.

US-General ebenfalls von Biden begnadigt – Trump sprach einst von Todesstrafe

Am frühen Montagmorgen, Stunden vor Donald Trumps Amtseinführung, war bekannt geworden, dass Biden auch General Mark Milley, Dr. Anthony Fauci und weitere Mitglieder Kongresses begnadigt hatte, die sich im Untersuchungsausschuss zum Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 beteiligt hatten.

Milley, der seinen Posten als Generalstabschef der US-Streitkräfte während Trumps erster Amtszeit (2017–2021) antrat, zog sich den Zorn des Republikaners zu, als er später sagte, dieser sei „durch und durch ein Faschist“ und die „gefährlichste Person für dieses Land“.

Nach der Erstürmung des Kapitols durch fanatische Trump-Anhänger hatte Milley den chinesischen Generalstabschef angerufen, um ihm zu versichern, dass die USA „stabil“ blieben und keine Angriffsabsichten gegen China hegten. Trump schrieb später in seinem Onlinedienst Truth Social, in früheren Zeiten wäre Milley für ein solches Verhalten mit dem Tod bestraft worden. Milley dankte Biden in einer Erklärung. Er wolle seine verbleibende Lebenszeit nicht damit verbringen, „gegen diejenigen zu kämpfen, die zu Unrecht Vergeltung für vermeintliche Kränkungen suchen“, erklärte er.

Begnadigungen in letzter Minute: Biden fürchtet offenbar Trump-Angriffe

Mit seinem einzigartigen Schritt auf den letzten Metern seiner Amtszeit versucht Joe Biden, Vertraute und Verbündete vor der Rache Donald Trumps zu schützen. Seine Familie sei „unablässigen Angriffen und Drohungen ausgesetzt“. Er habe „keinen Grund zu glauben, dass diese Angriffe aufhören werden“. Donald Trump hatte in seiner Antrittsrede kurz nach seinem Eid Joe Biden und dessen Regierung erneut attackiert und einen Umbau des Justizministeriums angedeutet. Im Wahlkampf hatte Trump auf seinen Veranstaltungen dem Publikum wiederholt versprochen, einen Sonderstaatsanwalt zu ernennen, der die Familie Biden verfolgen werde.

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Joe Biden hat kurz vor dem Ende seiner Amtszeit mehrere Familienmitglieder präventiv begnadigt. (Archivfoto) © IMAGO/CNP/AdMedia

Die präventiven Begnadigungen schützen die Familie von Joe Biden in den USA vor strafrechtlichen Ermittlungen. Auch das begründete Biden in seiner Erklärung. „Selbst wenn Einzelpersonen nichts Falsches getan haben und letztendlich entlastet werden, kann allein die Tatsache, dass gegen sie ermittelt oder sie strafrechtlich verfolgt werden, ihrem Ruf und ihren Finanzen irreparablen Schaden zufügen“, verteidigte der ehemalige Präsident laut CNN seine Entscheidung.

Joe Biden hatte in Begleitung seiner Ehefrau Jill Biden an Donald Trumps Amtseinführung teilgenommen. So erwies der scheidende US-Präsident seinem Nachfolger die Ehre, die dieser ihm nicht erweisen wollte. Weder Donald Trump noch seine Frau Melania Trump waren vier Jahre zuvor anwesend. (dil)

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