Verurteilter Sexualstraftäter wohnt nicht im Olympischen Dorf
Trotz Verurteilung als Sexualstraftäter wurde Steven van de Velde für Olympia nominiert. Im Olympischen Dorf wird der Niederländer allerdings nicht sein.
Paris – Die Medienwelt war in Aufruhr, als die Nominierung des niederländischen Beachvolleyballers Steven van de Velde für Olympia 2024 bekannt gegeben wurde.
Steven van de Velde, ein verurteilter Sexualstraftäter
Der 29-jährige van de Velde ist nicht nur einer der besten Beachvolleyballer seines Landes, sondern auch ein verurteilter Sexualstraftäter. Im Jahr 2014, als er gerade 19 Jahre alt war, vergewaltigte er ein Mädchen, das sieben Jahre jünger war als er. Für diese Tat reiste er extra nach Milton Keynes in England.
Zwei Jahre später, 2016, wurde er in England nach einem Geständnis für schuldig befunden und zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Er verbrachte jedoch nur 13 Monate hinter Gittern. Trotz seiner Verurteilung nominierte ihn das niederländische Olympische Komitee für die Wettkämpfe in Paris. Eine Online-Petition forderte daraufhin eine Überprüfung dieser Entscheidung.

Steven van de Velde wird nicht im Olympischen Dorf residieren
Van de Velde hat sich dazu entschieden, während der Spiele nicht im Olympischen Dorf in Paris zu wohnen, wie das NOC am Mittwoch, dem 17. Juli, bekannt gab. Die Gründe für diese Entscheidung wird er vor der Eröffnungsfeier am 26. Juli erläutern. Sein Partner Matthew Immers wird während der Wettkämpfe keine Stellungnahme dazu abgeben, ebenso wird van de Velde während der Olympischen Spiele keine Interviews geben.
In einem Interview mit der niederländischen Rundfunkanstalt NOS im Juli 2018 zeigte sich van de Velde reuig: „Ich habe getan, was ich getan habe. Ich kann es nicht rückgängig machen, also muss ich die Konsequenzen tragen. Sie dürfen natürlich urteilen. Es ist der größte Fehler meines Lebens.“
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Große Kritik an der Nominierung van de Veldes für Olympia
Die Nominierung van de Veldes stieß nicht nur in den sozialen Medien auf Kritik, sondern auch bei verschiedenen Beratungsstellen. Der englische Survivors Trust äußerte gegenüber Sky News UK: „Die Erlaubnis seiner Kollegen und des Olympischen Komitees, ihn einem jungen Publikum als einen Sportler vorzustellen, zu dem man aufschauen kann, ist zutiefst beunruhigend.“
Wenn Sie selbst, Freunde oder Familienmitglieder Opfer von sexueller Gewalt oder Missbrauch geworden sind, bietet der Bund verschiedene Anlaufstellen an. Informationen dazu finden Sie auf dieser Website. (kk)