Letzter Papst-Wunsch sorgt für Aufsehen: Das Franziskus-Testament im Wortlaut
Am Ostermontag verstarb Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren. In seinem Testament gibt er genaue Anweisungen für seine Beerdigung.
München – Er galt als Papst der Armen und war der erste Lateinamerikaner im Amt. In den frühen Morgenstunden des Ostermontags verstarb Papst Franziskus in seiner Residenz, der Casa Santa Marta, an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Wie der Vatikan in einer Mitteilung mitteilt, sei das Kirchenoberhaupt an einem Schlaganfall und irreversiblem Herzversagen gestorben. Vor dem Herzversagen sei er ins Koma gefallen, heißt es weiter.
Testament im Wortlaut: Papst Franziskus wünscht einfache Bestattung
Als Termin für die Bestattungsfeierlichkeiten hat der Vatikan den kommenden Samstag, 26. April, bekanntgegeben. Aber anders als viele seiner Vorgänger möchte Papst Franziskus nicht im Vatikan, sondern in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore ruhen. Das geht aus seinem knappen Testament hervor, das bereits seit dem 29. Juni 2022 vorliegen soll. Die Kosten werden von einem Wohltäter getragen. Weitere Termine oder der genaue Zeitplan für das Konklave wird in den kommenden Tagen erwartet.

„Das Grab muss in der Erde sein, einfach, ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift Franciscus“ – mehr hat sich der Papst nicht gewünscht. „Ich habe mein Leben und mein priesterliches und bischöfliches Amt immer der Mutter unseres Herrn, der heiligsten Maria, anvertraut. Deshalb bitte ich darum, dass meine sterblichen Überreste in Erwartung des Tages der Auferstehung in der päpstlichen Basilika St. Maria Major ruhen“, erklärt Franziskus im Testament.
„Ich wünsche, dass meine letzte irdische Reise in diesem sehr alten marianischen Heiligtum endet, wo ich zu Beginn und am Ende jeder Apostolischen Reise zum Gebet hingegangen bin, um der unbefleckten Mutter meine Anliegen vertrauensvoll anzuvertrauen und ihr für ihre gütige und mütterliche Fürsorge zu danken“, heißt es darin weiter.
Im Testament des Papstes: Genaue Anweisung für Begräbnis und Finanzierung
Für den Ort seines Grabes machte Franziskus genaue Vorgaben: In der Nische des Seitenschiffs zwischen der Cappella Paolina (Kapelle der Salus Populi Romani) und der Cappella Sforza solle es liegen. Auch die Finanzierung ist bereits geklärt. „Die Kosten für die Vorbereitung meines Begräbnisses werden durch die von mir veranlasste Wohltätigkeitssumme gedeckt, die an die päpstliche Basilika St. Mary Major überwiesen werden soll und für die ich Erzbischof Rolandas Makrickas, dem außerordentlichen Kommissar des liberianischen Kapitels, entsprechende Anweisungen erteilt habe“, so das Testament.
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Das Testament endet mit einem Gebet: „Möge der Herr all jenen, die mich geliebt haben und weiterhin für mich beten werden, einen wohlverdienten Lohn geben. Das Leid, das mir in der letzten Zeit meines Lebens widerfahren ist, habe ich dem Herrn für den Weltfrieden und die Brüderlichkeit unter den Völkern geopfert.“
An der Wahl des damals 76-jährigen Jorge Mario Bergoglio war alles neu und historisch. Papst Franziskus galt als nahbar. Das machte ihn auch bei Nicht-Gläubigen beliebt. In einem offenen Brief an US-Bischöfe übte er etwa scharfe Kritik an Trumps Massenabschiebungen. (vw)