Tod von Papst Franziskus: Zeitplan und Termine für Beerdigung und Nachfolge-Wahl
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Eine Lungenentzündung machte ihm im Februar und März zu schaffen. Jetzt ist Franziskus gestorben. Das löst eine Reihe von Prozessen im Vatikan aus.
Rom – Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. „Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, ins Haus des Vaters zurückgekehrt“, verkündete Kardinal Kevin Farrell in einer vom Vatikan auf dessen Telegram-Kanal veröffentlichten Erklärung.
Eine beidseitige Lungenentzündung hatte ihm im Februar und März zugesetzt. Wochenlang musste er im Krankenhaus bleiben – und entging nach Angaben seiner Ärzte in dieser Zeit nur knapp dem Tod. Am Sonntag (20. April) war er noch bei der Ostermesse im Vatikan persönlich vor den Gläubigen erschienen. Wie geht es jetzt weiter?
Zeitplan nach dem Tod von Papst Franziskus: Die „Sedisvakanz“ beginnt
Mit dem Tod von Papst Franziskus beginnt nun die sogenannte Sedisvakanz. Im Lateinischen bedeutet das: die Zeit des „leeren Stuhls“. Der Begriff bezeichnet die Zeitspanne bis zur Wahl des neuen Papstes. Genau lässt sich die Dauer nicht vorhersagen. Am Ablauf wurde über die Jahrhunderte immer wieder etwas geändert, aber die großen Linien stehen fest. Der Tod wird vom Kardinalkämmerer gemeinsam mit den Ärzten festgestellt.
Früher war es so, dass der Kämmerer dem leblosen Papst mit einem kleinen silbernen Hämmerchen dreimal sachte an die Stirn klopfte und seinen Taufnamen rief. Mangels Antwort wurde der Pontifex dann für tot erklärt. Bis heute wird dem Papst nach seinem Tod der Siegelring von der Hand gezogen und zerstört. Arbeitszimmer und Privatgemächer werden versiegelt.
Das Kardinalskollegium bestimmt, wann und wie der Leichnam in den Petersdom zu überführen ist. Dort wird er aufgebahrt, damit Gläubige von ihm Abschied nehmen können. Die Trauerfeiern dauern neun Tage. Die Bestattung ist in der Regel vier bis sechs Tage nach dem Tod.
Der Papst ist gestorben – Zeitplan und Terminfindung bis zur Beerdigung
Für den Fall seines Todes hatte Papst Franziskus bereits vorgesorgt – und dabei sogar mit einer Vatikan-Tradition gebrochen. Im April 2024 hatte der Pontifex einige Änderungen veranlasst: Die Beisetzung von Päpsten sollte vereinfacht werden: weniger Pomp und vereinfachte Riten. Bestattungen außerhalb der Mauern des Vatikans sollten möglich sein. Wie Franziskus betonte, sollten die Änderungen unterstreichen, dass die Beerdigung eines Papstes die eines „Hirten und Jüngers Christi ist und nicht die eines mächtigen Mannes dieser Welt“.
Diese Änderungen sehen die Straffung des Protokolls außerdem vor:
- Die Überführung des Leichnams in den Apostolischen Palast entfällt.
- Im Petersdom wird der tote Papst dann auch nicht mehr offen auf einem Katafalk, einer hohen Bahre, ausgestellt, sondern in einem einfachen Holzsarg.
- Der päpstliche Bischofsstab als Herrschaftssymbol liegt nicht mehr neben dem Sarg.
- Es werden nur noch zwei statt vier Särge verwendet: Wie bisher wird der Leichnam nach Feststellung des Todes in einen Holzsarg gelegt, der innen auch noch einen Zinksarg hat. Es gibt aber keine zusätzlichen Särge aus Blei und Eichenholz mehr wie noch bei den Trauerfeierlichkeiten für den deutschen Papst Benedikt XVI.
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Papst Franziskus ist tot – Die letzte Ruhe wollte er an einem seiner Lieblingsorte finden
Anders als viele seiner Vorgänger wird Papst Franziskus seine letzte Ruhe voraussichtlich in der Basilika Santa Maria Maggiore finden. Die Marienkirche aus dem fünften Jahrhundert gehörte schon zu Lebzeiten zu seinen Lieblingsorten. Die heutige Basilika ist die wichtigste der mehr als 40 Marienkirchen Roms.

Kurz vor Weihnachten 2023 gab der frühere Erzbischof von Buenos Aires bekannt, dass er in Santa Maria Maggiore auch bestattet werden will. „Wie ich es der Jungfrau immer versprochen habe“, sagte er in einem TV-Interview. Einige Monate später fügte er hinzu: „Es ist alles bereit.“
Franziskus ist gestorben: Wann findet die Wahl zum Papst-Nachfolger statt?
Einen Stellvertreter hat der „Stellvertreter Christi“ nicht. Spätestens 20 Tage nach dem Tod sollen die Kardinäle aus aller Welt, die das 80. Lebensjahr bislang nicht überschritten haben, im Vatikan zum sogenannten Konklave erscheinen. Das Wort stammt aus dem Lateinischen (“cum clave“) und bedeutet „mit dem Schlüssel“.
Die Wahl des neuen Papstes findet strengstens abgeschirmt in der Sixtinischen Kapelle statt, unter den berühmten Deckenfresken Michelangelos. Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht. Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt. Sein Vorgänger Benedikt XVI. stand 2005 nach vier Runden fest.
Nachfolge von Papst Franziskus: Was passiert im Konklave – Weißer oder schwarzer Rauch
Zur Wahl benötigt der neue Papst eine Zweidrittelmehrheit. Der erste Wahlgang findet zu Beginn am ersten Nachmittag statt. Der weitere Rhythmus an den folgenden Tagen besteht dann aus zwei Wahlgängen am Vormittag und zwei Wahlgängen am Nachmittag.
Auf den Stimmzettel schreibt jeder Kardinal „möglichst in verstellter, aber deutlicher Schrift“ unter den Satz „Eligo in Summum Pontificem“ („Ich wähle als obersten Brückenbauer“) einen Namen und wirft ihn in die Wahlurne. Die Auszählung erfolgt, in dem die Namen verlesen und Strichlisten gemacht werden. Im Anschluss werden alle abgegebenen Zettel auf einer Schnur aufgefädelt und verbrannt.
Dazu gibt es in der Sixtinischen Kapelle zwei gusseiserne Öfen. In den älteren der beiden Öfen kommen die Stimmzettel. Im anderen wird mithilfe von Chemikalien schwarzer oder weißer Rauch erzeugt. Die Abzüge münden beide im selben Schornstein. Hat keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit erreicht, steigt schwarzer Rauch auf. Weißer Rauch bedeutet: Wir haben einen neuen Papst. Unter den Nachfolge-Kandidaten mischt auch ein Deutscher mit. (mbr/dpa/AFP)